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Wie Kinder heute lernen

Titel: Wie Kinder heute lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Korte
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Computer eine Schule ihren Schülern zur Nutzung anbietet, ist mittlerweile auch für Eltern ein Qualitätskriterium bei der Auswahl der richtigen Schule. Unzählige Gymnasien, Gesamt-, Real- und Hauptschulen haben bereits Laptopklassen im Angebot. Immer mehr Schulen - sogar Grundschulen - schaffen die grüne Tafel samt Kreide ab und installieren sogenannte Whiteboards - digitale Touchscreen-Bildschirme, die wie ein PC zu benutzen sind. Was vor einigen Jahren noch innovativer Unterricht war, ist heute mancherorts Schulalltag, andernorts dagegen noch immer Zukunftsvision, auch wenn sich viele Firmen, Institutionen und Stiftungen für eine verbesserte Hard- und Softwareausstattung der Schulen eingesetzt haben. Neben vielen anderen Schlüsselkompetenzen gehören Computerkenntnisse zur Grundausstattung moderner Schulbildung, und je fitter Eltern im Umgang mit dem PC sind, umso besser können sie einen gewinnbringenden Computereinsatz der Kinder bewirken.
    Viele Eltern, vor allem aber diejenigen, die die neuen Kommunikationstechniken nicht nutzen, stehen dem Umgang mit Computer und Internet zunächst skeptisch gegenüber. Sie sähen Zweitklässler lieber im Wald herumtollen oder mit Freunden im
Sportverein trainieren, als vor dem Computer sitzen. Doch es ist ratsam, die kindliche Scheu vor der Technik, wenn sie denn überhaupt vorhanden ist, bereits in der Grundschule abzubauen, da alle weiterführenden Schulen elementare Computerkenntnisse voraussetzen. Kinder müssen aber nicht nur lernen, mit den neuen Medien umzugehen, sie müssen nach wie vor auch die »alten Medien« beherrschen. Und insofern unbedingt lernen, ihre Zeit zwischen Handy, Spielkonsole, iPod, Fernsehen, Computer und Internet so einzuteilen, damit noch genügend Zeit zum Lernen, Sporttreiben, Klavierspielen, für Freizeitaktivitäten und Freunde bleibt.
Lesen macht schlau
    Bei aller Fortschrittsbegeisterung dürfen Eltern nicht vergessen, dass die erste Schlüsselkompetenz ihres Kindes das Lesen ist. Jedes zweite Kind liest einmal in der Woche ein Buch, jeder zehnte Junge und jedes fünfte Mädchen liest sogar täglich. Allerdings wird der Anteil der Nichtleser, also derjenigen, die nie ein Buch zur Hand nehmen, immer größer. Er lag 2005 bei 7 Prozent aller Kinder, 2007 schon bei 17 Prozent, wie die KIM-Studie 2008 (Kinder und Medien, Computer und Internet), eine Basisuntersuchung zum Medienumgang Sechs- bis 13-Jähriger in Deutschland, herausgegeben vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest, belegt. Demnach lesen Sechs- bis 13-Jährige durchschnittlich 23 Minuten pro Tag. Nur 25 Prozent der Kinder werden zu Hause zum Lesen angehalten, fand eine Untersuchung der Stiftung Lesen heraus. Dabei ist die Lesekompetenz eine der wichtigsten Säulen für den Schulerfolg. Sachbücher, Literatur, Comics, Jugendzeitschriften und Zeitungen sind gleichermaßen geeignet, um Kinder an regelmäßiges Lesen zu gewöhnen. So können Eltern bereits Grundschulkinder an die Zeitungslektüre heranführen, indem sie sie etwa für den Sportteil oder lokale Neuigkeiten (z. B. Termine für den Zirkus oder
das Stadtteilfest und Öffnungszeiten des Freibads) zu begeistern wissen. Am Wochenende, wenn Eltern und Schüler morgens mehr Zeit haben, kann man die Samstags- oder Sonntagszeitung gemeinsam durchblättern. Ein Anreiz für jüngere Kinder kann darin bestehen, in der Zeitung unter der Rubrik »Veranstaltungen« nach einem geeigneten Ausflugsziel für das Wochenende zu suchen. Nach und nach kann die Zeitungslektüre anspruchsvoller werden. Ein längerer Artikel unter der Überschrift »Vermischtes«, eine Meldung im Nachrichtenteil, eine Filmkritik im Kulturteil: All dies ist von Drittklässlern schon zu leisten und durchaus auch gewinnbringend für sie. Sind die Artikel schwieriger, müssen die Eltern gegebenenfalls das ein oder andere Fremdwort erklären oder den Inhalt nochmals zusammenfassen. Noch sinnvoller ist es, wenn Eltern die Gunst der Stunde nutzen und eine Diskussion über Politik, Wirtschaft oder auch Sport beginnen. Genauso kann man sich darüber austauschen, ob ein Artikel informativ oder eher unzureichend war, dass der Kommentar vielleicht eine sehr einseitige Meinung wiedergibt oder die Reportage langweilig geschrieben ist. Medienerziehung bedeutet auch Medienkritik. Gehen Sie doch einmal in den gut sortierten Zeitschriftenhandel am Bahnhof und zeigen Ihrem Kind, welche allgemeinen und Fachzeitschriften der Handel zu bieten hat.
    Schüler, die Zeitung

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