Wie Kinder heute lernen
helfen, den maßvollen Weg zwischen Freiheit und Autorität, Überbehüten und Bevormunden zu finden:
› »Freiheit in Grenzen« hat der Münchner Psychologe Klaus Schneewind sein Konzept überschrieben, das Kindern die Möglichkeit gibt, sich entsprechend ihren Neigungen zu entwickeln. Was aber heißt das für Eltern? Wie sollen sie sich in den täglichen Auseinandersetzungen und Erziehungsfragen verhalten? In der von seinem Forschungsteam interaktiv gestalteten DVD ( www.freiheit-in-grenzen.org ) zeigt Schneewind Handlungsperspektiven auf - eine Art Erziehungstraining per Mausklick. Es zielt darauf ab, eingefahrene Reaktionsmuster in der Erziehung bewusst zu machen und Alternativen zu durchdenken. Alle drei Bücher mit DVD sind für Eltern eine gute Hilfe in Alltagsituationen: Freiheit in Grenzen - Set: Der interaktive Elterncoach: Kinder im Vorschulalter kompetent erziehen; Kinder im Grundschulalter kompetent erziehen; Jugendliche kompetent erziehen von Klaus A. Schneewind und Beate Böhmer ist im Huber Verlag, Bern, erschienen.
› Triple P ist ein weiteres Beispiel für moderne Erziehungshilfen: Es handelt sich dabei um ein neu entwickeltes Elterntraining aus Australien, das Eltern helfen soll, den Alltag mit Kindern positiver zu gestalten. Triple P steht für »Positive Parenting Program« (Info-Telefonnummer 02 51/51 89 41, www.triplep.de ), in dem man lernt, miteinander zu reden, neue Regeln aufzustellen und Forderungen zu diskutieren. Auch hier sind Lob und Zuneigung die Basis. Die Kurse werden für Eltern mit bis zu zwölfjährigen Kindern und älteren Jugendlichen angeboten. Informativ sind die verschiedenen Triple-P-Elternarbeitsbücher für verschiedene Altersstufen.
› »Starke Eltern, starke Kinder« nennt sich seit 1985 das Elternangebot des Deutschen Kinderschutzbundes. Die Kurse (12 Mal zwei bis drei Stunden) vermitteln einen sogenannten anleitenden Erziehungsstil, der klare Grenzen setzt und die Selbstständigkeit des Kindes trotzdem unterstützt. Eltern lernen viel über ihre eigenen Erziehungsvorstellungen, wie man ohne Gewalt auskommt, richtig Lob und Anerkennung vermittelt und Konflikte in der Familie besser löst. Informationen erhalten Eltern über den Deutschen Kinderschutzbund und im Internet unter www.sesk.de . Zu empfehlen ist auch das Buch Starke Kinder brauchen starke Eltern von Paula Honkanen-Schoberth, das im Urania Verlag erschienen ist. Die Elternkurse werden auch in Österreich, der Schweiz und Tirol angeboten.
› STEP ist ein Weiterbildungskonzept für Eltern zum Thema Kindererziehung. Zentral ist eine demokratische Erziehung in respektvollem Miteinander. In zehn Gruppentreffen lernen Eltern, Verantwortungsbewusstsein und Kompetenz zu stärken sowie den Dauerstress im Erziehungsalltag zu reduzieren. Professor Klaus Hurrelmann, der die wissenschaftliche Evaluation des STEP-Programms an der Universität Bielefeld übernommen hat, betrachtet STEP als »ein zutiefst demokratisches und humanes Konzept. Es zielt darauf ab, Menschen unterschiedlicher Generationen feste und klar strukturierte Regeln für den Umgang miteinander an die Hand zu geben.« Kurse, Termine und weitere Infos sind unter www.instep-online.de und in den drei Büchern Step - das Elternbuch (Beltz-Verlag) zu finden, die für Kinder von der Geburt bis zum sechsten Lebensjahr, ab dem sechsten Lebensjahr und für Teens im Handel sind.
› »Erwachsen werden« dagegen ist ein Trainingsprogramm für Schulen. Mit diesen von den Lions Clubs gesponserten Präventivkursen ( www.lions-quest.de ) wurden bereits 50 000 Lehrer in Deutschland ausgebildet, die 10- bis 15-jährige Schüler unterrichten. Es ist eine Art Selbsthilfe, mit der Schüler und Lehrer lernen, wie sie die Konflikte in dieser Lebensphase bewältigen.
Viele unterschiedliche Programme unterstützen sowohl Eltern als auch Lehrer. Es kommt vor allem darauf an, überhaupt Hilfe zu suchen und sie anzunehmen. Ein allgemeines Klagen über den Werteverfall der Jugend und mangelnden Respekt ist keinesfalls eine Lösung. Eltern sollten die Angebote nutzen, die oft kostenlos sind oder allenfalls Kosten bis 300 Euro verursachen.
Stress und Prüfungsangst abbauen
Ein wenig Druck ist gut. Er erhöht dann die Konzentrationsfähigkeit, wenn man weiß, dass es um etwas geht. Das Aufmerksamkeits- und Stresshormon Adrenalin aus den Nebennieren wirkt im Gehirn wie ein Konzentrationsmittel. Geringe bis mittlere Adrenalinkonzentrationen wirken leistungssteigernd. Die
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