Wie Liebe Heilt
Freund John habe ich es zu verdanken, dass ich das endlich begriff.
John hatte gerade erst eine langjährige Beziehung beendet, als wir uns kennenlernten. Er war deprimiert, und wir verbrachten Stunden damit, darüber zu sprechen, ob wir in einem Restaurant aßen, in einer Bar saßen, am Strand oder beim Bergwandern waren. Ich war glücklich, dass ich ihm beistehen und ihn unterstützen konnte. Ich brauchte es, gebraucht zu werden, und John brauchte Unterstützung. Anfangs hatten wir beide etwas von dieser Beziehung. Als ich dann selbst Probleme bekam, benötigte ich ebenfalls Unterstützung und Zuwendung. John konnte mir das nicht geben. Er steckte noch zu tief in seinen eigenen Problemen. Ich verfiel in meine Angstreaktion und fühlte mich verletzt und enttäuscht. Ich war auch wütend und ärgerlich, da ich überzeugt war, so viel gegeben zu haben und jetzt nichts zurückzubekommen. Ich war sauer auf ihn, weil er nicht bemerkte, dass ich nicht so guter Laune war wie sonst. Ich distanzierte mich von John, statt mit ihm über meine Gefühle zu sprechen.
Die Distanz erlaubte mir, in mein Inneres zu blicken und darüber nachzudenken, was ich wirklich brauchte. Ich setzte das SHIELD ein, bat um Hilfe, umarmte mich selbst als verletztes kleines Mädchen und fand Freunde und Familienmitglieder, die mich unterstützten. Als ich stärker wurde, gewann ich mehr Klarheit. Ich erkannte, dass das kleine Mädchen in mir von Johns Verhalten verletzt worden war und dass ich aufgrund meiner Angstreaktion mit Distanzierung reagiert hatte. Dadurch hatte ich aber unsere Freundschaft und ihn aufgegeben. Ich hatte ihn verletzt.
Als ich dann wieder versuchte, mit John Kontakt aufzunehmen, war er sehr wütend auf mich. Die E-Mails, die er mir schickte, waren voller Anklagen, auf die ich anfangs mit meinem eigenen Ärger und meinem Verletztsein reagierte. Mir war klar, dass wir uns treffen und darüber reden mussten. Doch anfangs sträubte ich mich dagegen. Ich hatte Angst davor, was er wohl sagen und wie ich darauf reagieren würde. Ich überlegte: »Wenn ich mich diesmal anders verhalten wollte, was würde ich dann tun?« Ich baute mein SHIELD auf und visualisierte, dass ich mein kleines Mädchen umarmte. Dann visualisierte ich meine göttlichen Eltern, die uns beide umarmten, und sprach das Vertrauensgebet. Und ich gab mir selbst das, was ich brauchte – eine Umarmung.
Als ich mich selbst umarmte und meine Bestärkungsformel wiederholte, löste ich mich sofort aus meiner Angstreaktion. Bald waren die negativen Gefühle durch Gefühle der Güte und Liebe ersetzt, so dass ich uns beiden vergeben konnte. Ich rief John an und sagte, es tue mir leid und ich wolle mich mit ihm treffen.
Ich konnte an seiner Stimme hören, dass er sich freute, und ich wusste, dass ich das Richtige tat. Es war mein Job zu wissen, dass ich nicht vollkommen war und mein Verhalten erst recht nicht. Statt mit meinem Freund über das zu sprechen, womit er mich verletzt hatte, hatte ich mich verschlossen und ihm den Rücken gekehrt. Ich hatte der Freundschaft nicht vertraut, und das war falsch gewesen. John war auf vielerlei Weise bereit zu geben, ich hätte nur um das bitten müssen, was ich brauchte. Als wir uns dann trafen, bestätigte sich dies. Er sagte, er sei zwar manchmal begriffsstutzig, aber er sei ein loyaler Freund. Nachdem wir herausgefunden haben, wie man in ausgeglichener Weise Liebe gibt und nimmt, ist er heute ein Mitglied meiner Seelenfamilie.
Mit der Liebesreaktion die Seelenfamilie konkretisieren
Bewusstheitsübung
Sich der Erwartungen an die Familie bewusst werden
Stellen Sie den Wecker auf zehn Minuten.
Schließen Sie die Augen.
Atmen Sie tief ein.
Atmen Sie tief aus.
Lassen Sie alle Gedanken, Sorgen, allen Stress und alle Ängste aus sich fließen, während Sie ausatmen.
Bilden Sie Ihr SHIELD.
Denken Sie über Ihre Familie nach, so wie sie jetzt ist.
Denken Sie über die Dynamik in Ihrer Familie nach und welches Bild die Mitglieder Ihrer Familie von Ihnen haben.
Achten Sie darauf, welche Gedanken und Gefühle in Ihnen aufsteigen. Sehen Sie nur zu.
Lassen Sie sich von Ihren Gedanken und Vorstellungen in die Vergangenheit tragen, als ob Sie einen Film über Ihr Familienleben sehen und unterschiedliche Szenen daraus anschauen.
Sehen Sie sich selbst als Kind, als Baby oder junger Erwachsener.
Achten Sie auf die Dynamik innerhalb Ihrer Familie.
Achten Sie darauf, welche Rolle Sie spielen.
Achten Sie darauf, wie Sie damals von den anderen
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