Wie Liebe Heilt
Psychologin am Institut für Social Research der Universität von Michigan. Crocker ließ 642 College-Studenten zweimal einen Fragebogen ausfüllen, in dem diese ihr allgemeines Maß an Selbstachtung einschätzen und angeben sollten, welches die äußeren bzw. inneren Grundlagen ihrer Selbstachtung seien. Zu den Grundlagen gehörten beispielsweise Konkurrenz, äußere Erscheinung, Anerkennung durch andere, familiärer Rückhalt, Tugenden, religiöse Überzeugung und Tüchtigkeit. Den ersten Fragebogen füllten die Teilnehmer aus, kurz bevor sie ans College gingen. Er zeigte, dass die meisten künftigen Studenten über ein hohes Maß an Selbstachtung verfügten. Mehr als 80 Prozent gaben an, dass ihr Selbstwertgefühl auf ihren schulischen Leistungen beruhte, bei 77 Prozent war die Unterstützung durch die Familie die Grundlage, bei 66 Prozent die Tatsache, dass sie besser waren als andere. Bei 65 bis 70 Prozent beruhte das Selbstwertgefühl auf ihrem Erscheinungsbild, bei 66 Prozent darauf, dass sie ein guter Mensch seien, bei 40 Prozent auf ihrem Glauben und bei 37 Prozent auf der Anerkennung durch andere.
Nach den ersten beiden Semestern am College wiederholten die Forscher ihre Befragung und erhoben gleichzeitig Daten, wie die Studienanfänger in sozialer und akademischer Hinsicht mit dem Studium zurechtkamen. Crocker fand heraus, dass die Studenten, deren Selbstwertgefühl sich auf äußere Quellen stützte – Erscheinungsbild, Anerkennung durch andere, Leistungen im Studium –, häufiger von Stress, Ärger und Problemen im Studium und Konflikten in Beziehungen berichteten. Bei ihnen fand sich auch ein höherer Prozentsatz von Drogen- und Alkoholmissbrauch und von Essstörungen.
Studenten, deren Selbstwertgefühl auf inneren Quellen beruhte – dass sie ein rechtschaffener Mensch seien oder an moralischen Standards festhielten –, zeigten bessere Leistungen im Studium und hatten ein geringeres Risiko, Alkohol oder Drogen zu nehmen oder Essstörungen zu entwickeln. [39]
Für mich hatte die Aufgabe, mein wahres Selbst zu entdecken, anfangs etwas Erschreckendes. Ich hatte Angst, ich würde das, was ich entdecken würde, vielleicht nicht mögen. Ich war noch nicht bereit, mich so anzunehmen, wie ich wirklich war, ohne jede Bewertung. Es kostete mich eine Menge Überzeugungsarbeit, mich selbst und meine Unvollkommenheiten zu lieben. Aber es fiel mir zunehmend leichter, als ich begriff, dass ich als Mensch an sich einen Wert hatte, unabhängig von meinen Fehlern und allem anderen. Ich stellte fest, wenn ich ängstlich, wütend oder verunsichert war, fühlte ich mich nicht wohl. Wenn ich mich aber wohl fühlte – wenn ich in mir ruhte –, hatte ich das Gefühl, als sei ich in mein wahres Ich geschlüpft, in die Person, die ich wirklich war und schon immer sein sollte. Indem ich mich selbst ohne Vorbehalte akzeptierte, gelang es mir besser zu erkennen, warum ich auf dieser Erde war. Ich hatte begriffen, dass ich nur meinem eigenen Weg folgen musste, um Glück, Liebe, Gesundheit, Freundschaft und alles sonst, was ich in meinem Leben schätzte, zu bekommen. Und am wichtigsten war, dass ich damit besser in der Lage war, meine Angstreaktion abzuwehren, was mir wiederum half, mich mit mir selbst wohler zu fühlen.
Sprechen Sie mir nach
Sie können Ihre Selbstliebe mit der Wiederholung dieser einfachen, aber wirkungsvollen Worte stärken:
»Ich werde geliebt.«
Wenn Sie diese Worte möglichst oft wiederholen, werden Sie feststellen, dass Sie sich mehr geliebt und liebenswerter und insgesamt gesünder fühlen. Es funktioniert. Mit der Wiederholung dieser Bestärkungsformel ersetzen Sie negative Einstellungen wie »ich bin nicht liebenswert« oder »niemand liebt mich« durch die positive Einstellung, dass Sie geliebt werden, was auch immer geschieht. Indem Sie das tun, programmieren Sie Ihre Physiologie um und wechseln von der aktiven Angstreaktion in die Liebesreaktion.
Die Ursprünge Ihres Ich-Bewusstseins
Die Selbstliebe beginnt in der frühen Kindheit, sich zu entwickeln, was wenig überraschend sein dürfte. Wenn wir als Kind elterliche Bindung und Zuneigung, angenehme Gefühle sowie positive Bestärkungen erfahren und sich unsere Nervenbahnen gut ausbilden können, dann reift in uns die Überzeugung, dass wir den Herausforderungen des Lebens gewachsen sind. Wir glauben, dass wir es wert sind und dass wir fähig sind, Liebe und Unterstützung zu bekommen. Wir stellen fest, dass uns Ressourcen
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