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Wie Liebe Heilt

Wie Liebe Heilt

Titel: Wie Liebe Heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Selhub
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ihm scheinbar besserging, stimmten seine Ärzte seiner Heimreise nach Israel zu. Dort angekommen, hatte er erneut einen – wenn auch kleinen – Herzanfall, und ich flog sofort zu ihm, voller Angst, es könnte das letzte Mal sein, dass ich ihn sah. Auch diesmal koordinierte ich seine Behandlung und seine Versorgung und verbrachte mitten in der Nacht Stunden am Telefon.
    Auch meine Geschwister waren nach Israel gekommen, und wir alle verbrachten fünf intensive Tage mit meinem Vater und meiner Mutter. Wir waren erleichtert, als sich abzeichnete, dass er sich wieder erholen würde, und ich versuchte, meine Zeit mit ihm so gut wie möglich zu genießen. Nach meiner Rückkehr von dieser Reise war ich erschöpft – körperlich, geistig und emotional. Und ich spürte, dass ich in eine überwältigende Depression zu rutschen drohte.
    Obwohl ich wusste, dass es meinem Vater wieder gutging und ich genügend Unterstützung und Liebe von meiner Familie und meinen Freunden bekam, fühlte ich mich elend. Ich fühlte mich einsam und wollte mich von allem zurückziehen. Ich hatte genug davon, mich so intensiv zu bemühen, »alles in Ordnung zu bringen«. Ich fühlte mich erschöpft davon, anderen Menschen dabei zu helfen, wieder in Ordnung zu kommen und ihnen das Leben zu erleichtern. Es lag nicht in meiner Macht, meinen Vater zu retten, und ebenso wenig andere Menschen. Welchen Sinn hatte es dann, sich dafür so sehr zu bemühen? Ich fing an, bei mir und bei anderen nach Fehlern zu suchen. Alles und jeder regte mich auf oder reizte mich.
    Nun saß ich also in der Meditation. Ich versuchte mein SHIELD aufzubauen, sprach mein Herzgebet und das Vertrauensgebet und fühlte mich danach immer noch schrecklich. Also meditierte ich weiter.
    Ich versuchte herauszufinden, warum mir das Herz so schwer war. Ich bat mein Herz, mir die Wunde zu zeigen, die meine Traurigkeit und meinen Schmerz verursachte. In meiner Vorstellung sah ich mich an der Zinne eines Schlosses hängen. Ich hielt mich verzweifelt fest, denn sobald ich losließ, würde ich in den Tod stürzen. Mir blieb nur die Wahl, loszulassen und in mein Verderben zu stürzen oder mich hochzuziehen, um auf das Dach des Schlosses zu gelangen. Damit würde ich das Risiko eingehen, wegen Hausfriedensbruch belangt zu werden.
    Nach langem Überlegen entschied ich mich dafür, mich auf das Schlossdach hochzuziehen. Doch als ich das getan hatte, stellte ich fest, dass ich die Mauer immer noch nicht loslassen konnte, denn nun stand ich in einem reißenden Fluss. Wieder hatte ich nur zwei Möglichkeiten – entweder ließ ich los, was möglicherweise mein Verderben bedeutete, oder ich kämpfte weiter darum, mich an der Mauer festzuhalten.
    Was sollte das bedeuten?, fragte ich mich. Was wollte mir diese Vision sagen? Schließlich fand ich heraus, dass ich eine Entscheidung treffen musste: Wollte ich leben oder wollte ich sterben? Und wenn ich mich für das Leben entschied: Wollte ich dann weiterhin ständig daran zweifeln, dass es mir schon gutgehen und mir nichts Schlimmes zustoßen wird und dass ich alle Herausforderungen bewältigen kann? Wenn ich weiterhin kein Vertrauen hätte, dann würde mein ganzes Leben ein Kampf sein.
    Mir wurde klar, dass ich einen Vertrauensfall machen und loslassen musste. Es waren nicht alle Lösungen offensichtlich, und ich hatte nicht alle Antworten. Doch ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich loslassen und darauf vertrauen musste, dass das Ergebnis für mich das richtige sein würde. Wenn ich leben wollte, musste ich lernen zu vertrauen und durfte nicht versuchen, immer alles kontrollieren zu wollen.
    Ich ließ die Mauer in meinem Herzen los, nicht weil ich sterben wollte, sondern weil ich leben wollte. Ich wollte vertrauen. Ich sagte mir: »Ergebe dich der Liebe« und ließ los. Ich machte den spirituellen Vertrauensfall und fand mich entspannt in einem Teich mit kristallklarem Wasser. Ich fühlte keinen Schmerz, keine Traurigkeit oder Depression. Ich spürte, dass ich im Wasser schwebte und in mir Frieden herrschte.
    Nun wollte ich herausfinden, was wohl geschehen wäre, wenn ich im ersten Fall die Mauer losgelassen hätte, und rief mir noch einmal das Bild vor Augen, als ich an der Mauer hing, unter mir der Abgrund. Ich machte den spirituellen Vertrauensfall und ließ los, während ich zu mir sagte: »Ergebe dich der Liebe.« Und statt in mein Verderben zu fallen, begann ich zu fliegen. Ich begann zu kreisen wie ein Adler und empfand die

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