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Wie man Freunde gewinnt

Wie man Freunde gewinnt

Titel: Wie man Freunde gewinnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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am... um... Uhr empfangen und habe für die Besprechung mit Ihnen... Minuten reserviert.
    Ich legte den Brief um elf Uhr zu seinen ‹Eingängen›. Um zwei schaute ich in meinem Postkasten nach. Darin lag mein selbstgeschriebener Umschlag. Er hatte das Antwortformular persönlich ausgefüllt, und darauf stand, daß er mich noch am gleichen Nachmittag sehen könne und dafür zehn Minuten reserviert habe. Ich ging hin, und wir sprachen über eine halbe Stunde lang; dann war mein Problem gelöst.
    Wenn ich die Tatsache, daß ich ihn unbedingt sehen wollte, nicht ein bißchen dramatisiert hätte, würde ich womöglich heute noch auf ein Rendezvous warten.»
    James Boyton hatte einen ausführlichen Marktbericht einzureichen. Seine Firma hatte soeben eine umfassende Untersuchung für ein führendes Unternehmen der
    Kosmetikindustrie abgeschlossen, aber James Boyton brauchte dringend noch einige Angaben über Marktanteile. Der mögliche Kunde war einer der größten und mächtigsten Inserenten.
    Eine erste Unterredung schlug schon fehl, kaum daß sie begonnen hatte.
    «Als ich den Direktor zum erstenmal sprach», gestand James Boyton, «verwickelte er mich in eine sinnlose Diskussion über die Methode unserer Analyse. Er stellte Behauptungen auf, ich antwortete mit Gegenargumenten. Er warf mir vor, ich hätte unrecht, ich versuchte ihm zu beweisen, daß ich im Recht war.
    Am Schluß dieser Auseinandersetzung konnte ich mich zwar rühmen, daß ich die Debatte gewonnen hatte - aber unterdessen war die Zeit abgelaufen, und die Angaben, die ich brauchte,
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    fehlten mir immer noch.
    Bei der zweiten Besprechung wies ich gar nicht erst auf die graphischen Darstellungen und Zahlen hin, sondern jetzt ließ ich Tatsachen sprechen.
    Als ich das Büro des Direktors betrat, war er gerade am Telefon. Während er sein Gespräch beendete, öffnete ich meine Mappe und stellte zweiunddreißig Töpfchen mit Hautcreme auf seinen Schreibtisch - lauter Produkte bekannter
    Konkurrenzfirmen.
    Auf jedes Töpfchen hatte ich ein Etikett geklebt, auf dem knapp und deutlich das Ergebnis unserer Untersuchung festgehalten war.
    Was geschah?
    Es gab keinerlei Auseinandersetzung mehr. Der Direktor stand plötzlich vor einer vollkommen neuen, überraschenden Situation. Zuerst hob er das eine, dann das andere Töpfchen hoch und las die Angaben auf dem entsprechenden Schildchen.
    Innerhalb kurzer Zeit waren wir in eine freundschaftliche Unterhaltung vertieft. Er stellte zusätzliche Fragen und war äußerst interessiert. Er hatte mir ursprünglich für diese Unterredung zehn Minuten eingeräumt, doch bald waren zwanzig, dann vierzig Minuten vergangen, und nach einer Stunde sprachen wir immer noch.
    Ich erzählte genau das gleiche wie bei meinem ersten Besuch, der Unterschied bestand einzig darin, daß ich diesmal eine dramatische, eindrückliche Form gewählt hatte.»
    Regel 11 Gestalten Sie Ihre Ideen lebendig.
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    12 Wenn alles andere fehlschlägt
    Charles Schwab hatte einen Walzwerkdirektor, dessen Leute immer hinter der durchschnittlichen Produktion zurückblieben.
    «Wie kommt es», erkundigte sich Schwab, «daß ein so fähiger Manager wie Sie nicht mehr aus diesem Werk herausholen kann?»
    «Ich weiß es auch nicht», gab der Direktor zur Antwort. «Ich habe den Leuten zugeredet, ich habe sie angetrieben, ich habe ihnen mit Lohnabzug und Entlassung gedroht, aber es nützt alles nichts. Sie leisten einfach nicht mehr.»
    Dieses Gespräch fand gegen Abend, kurz vor Schichtwechsel statt. Schwab bat den Direktor um eine Kreide, dann wandte er sich an den nächststehenden Arbeiter und fragte: «Wie viele Durchläufe hat Ihre Schicht heute geschafft?»
    «Sechs.»
    Ohne ein Wort malte Schwab mit Kreide eine große «6» auf den Boden und ging.
    Als die Nachtschicht eintraf, sahen die Arbeiter diese «6» und erkundigten sich, was es damit für eine Bewandtnis hätte.
    «Der Chef war hier», erklärten die Männer von der Tagschicht. «Er hat uns gefragt, wie viele Durchläufe wir heute geschafft hätten, und wir sagten ihm: sechs. Darauf hat er diese
    ‹6› auf den Boden gemalt.»
    Am andern Morgen ging Schwab abermals durch das
    Walzwerk. Die Nachtschicht hatte die «6» ausgewischt und durch eine große «7» ersetzt.
    Als die Tagschicht zur Arbeit antrat, sahen die Männer diese
    «7» auf dem Boden. Aha, die Nachtschicht bildete sich wohl ein, sie sei tüchtiger als die Tagschicht. Denen würden sie's schon zeigen. Sie machten sich mit

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