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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Starfraktion. Jemandem, der zum auserwählten Kreis der beliebten Schüler gehört. Die erste meines ganzen Lebens.
    Aber nicht meine letzte. Mark war nämlich nicht der Einzige, der mir gemailt hatte. Ich bekam Mails von einer ganzen Reihe von Leuten, die bei der Auktion mitmachen wollten. Die Bandbreite der Talente reichte vom Babysitten über das Ausgraben von Baumstümpfen bis hin zum privaten Akkordeon-Hauskonzert.
    Wahnsinn. Ich hatte keine Ahnung, dass wir an der Bloomville Highschool eine so große Ansammlung talentierter Leute haben.
    Während ich durchs Postfach scrollte, stachen mir ein paar Mails ins Auge, die mir irgendwie … merkwürdig vorkamen. Was vor allem an den Betreffzeilen lag, in denen z.B. stand: Du Schlampe oder Ich hasse dich . Außerdem kamen sie alle von jemandem mit der Mail-Adresse [email protected].
    Reizend. Die konnten noch nicht mal meinen Namen richtig schreiben.
    Natürlich wusste ich, von wem sie stammten. Oh ja, ich hatte eine ziemlich gute Vorstellung davon, wer sie geschrieben hatte.
    Aber das machte es nicht einfacher. Mir war deswegen nicht weniger übel, als ich sie anklickte. Denn anklicken musste ich sie, und sei es nur, um sie zu löschen.
    Geh wieder zu deinen Looser-Freunden zurück, wo du hingehörst !, wurde mir in einer der Mails geraten, die offenbar von jemandem mit einer leichten Rechtschreibschwäche geschrieben worden war.

    Hör auf, dich so einzuschleimen !, stand in der nächsten.
    Das tat echt weh. Als ich die Mails las, wurde mir richtig eng in der Brust, und ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Wer konnte mich so sehr hassen, dass er mir so wehtun wollte? Wo ich doch nie irgendjemandem etwas getan hatte. (Na ja, okay, außer meinen Nachbarn heimlich zu beobachten und Lauren Moffat Zucker ins Haar zu streuen.)
    Aber sie wusste ja nicht, dass ich das gewesen war. Und sie war diejenige, die mit den »Steph-Landry«-Sprüchen angefangen hatte.
    Ich habe schon viele Filme gesehen, in denen irgendwelche Mädchen gemeine Hassmails von Mitschülern bekommen. In diesen Filmen brechen die Mädchen daraufhin heulend zusammen, drucken die Mails aus und rennen zu ihren Müttern, die dann schnurstracks zur Schulleitung gehen und sich beschweren, worauf es sich der Schulleiter zur Lebensaufgabe macht, herauszufinden, wer hinter diesen Mails steckt.
    Und das tut er dann auch - also herausfinden, wer die fiesen Mails geschrieben hat. Er bestraft die Täter und zwingt sie, sich bei ihrem Opfer zu entschuldigen. Und am Schluss werden dann alle Freunde. Denn ihnen ist klar geworden, dass das alles bloß ein Riesenmissverständnis war … Meistens, nachdem eine hübsche Lehrerin (die die Drehbuchautorin nach ihrem eigenen Vorbild gestaltet hat) mit ihnen geredet und ihnen beigebracht hat, mehr Mitgefühl und Verständnis füreinander zu entwickeln.
    Hallo? Das sind Filme. Im wahren Leben läuft so etwas ganz anders ab. Da kommen die fiesen Mailschreiber immer unentdeckt und ungeschoren davon, und die Opfer
müssen die Zähne zusammenbeißen und sich ihr ganzes restliches Leben lang fragen, wer sie so sehr hasst, dass er ihnen solche Mails schreibt. Sie haben vielleicht eine dumpfe Ahnung, wer es gewesen sein könnte, aber sie werden es nie mit Sicherheit wissen. Und dann grübeln sie die ganze Zeit darüber nach, ob es vielleicht irgendwann einmal eine Situation gab, in der sie sich irgendwie anders hätten verhalten sollen, weil derjenige sie dann vielleicht nicht so gehasst hätte … Aber sie werden es nie erfahren, weil sie keine Ahnung haben, was es war, was sie dem Menschen, der sie so hasst, angetan haben.
    Es sei denn, sie sind ich. Dann haben sie eine ziemlich gute Vorstellung davon, was sie getan haben.
    Sie verstehen bloß nicht, weshalb sie für etwas, das schon so lange her ist - und auch nur ein Missgeschick war -, für den Rest ihres Lebens büßen sollen.
    Ich weinte nicht. Und ich rannte auch nicht zu meiner Mutter. Stattdessen löschte ich die Mails. Weil es mir egal war. Ganz ehrlich. Mir sind schon schlimmere Sachen gesagt worden - und zwar mitten ins Gesicht. Ich werde garantiert nicht zusammenbrechen, weil irgendjemand, der noch nicht einmal den Mut hat, seine richtige Mailadresse anzugeben, beschlossen hat, mich zu hassen.
    Außerdem habe ich das BUCH gelesen, und darin steht, dass es immer Menschen gibt, die sich durch jemanden, der die gesellschaftliche Ordnung verändern will, verunsichert oder bedroht fühlen. Sie versuchen dann,

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