Wie man sich beliebt macht
F…e! Gib endlich auf … wusste ich, worum es sich handelte.
Und wer es geschrieben hatte.
Die zarte Röte, die sich nach Marks Kompliment auf meinen Wangen ausgebreitet hatte, verwandelte sich in Zornesröte. Mein Gesicht war so heiß, als würde es in lodernden Flammen stehen.
Das hinderte mich aber nicht daran, mit einem Ruck meinen Stuhl zurückzuschieben und mit dem Zettel in
der Hand in die Richtung zu gehen, in die Mark und Lauren davongeschlendert waren.
»Einen Moment noch«, sagte ich, als ich die beiden - zusammen mit Alyssa - an der Tür zum Pausenhof eingeholt hatte. »Einer von euch hat diesen Brief hier fallen gelassen. Da steht drauf, dass er an eine Steff gerichtet ist. Aber ich schreibe mich mit ›ph‹, also müsst ihr wohl jemand anderen gemeint haben.«
Ich drückte Mark den Zettel in die Hand.
»Was ist das?« Alyssa wurde sofort panisch. »Ich hab das nicht fallen gelassen. Ich weiß gar nicht, was das ist! Du etwa, Lauren?«
Lauren blieb stumm und feuerte aus den Augen tödliche Dolche auf mich ab.
Ich starrte kühl zurück. Leg dich nicht mir an, Lauren , versuchte ich, ihr mit meinen Blicken mitzuteilen. Ich habe jetzt nämlich das BUCH. Und das bedeutet, dass du - Lauren Moffat - dem Untergang geweiht bist.
Während Mark den Zettel las - wer weiß, was sonst noch darauf stand? -, veränderte sich seine Miene. Er presste die Lippen zusammen und seine Wangen färbten sich genauso rot wie meine. Nur dass es bei ihm gut aussah.
Er schaute Lauren an, die sofort Alyssa ansah.
»Oh Mann, Al«, stöhnte sie. »Kindischer geht es wohl nicht?«
Alyssa klappte der Unterkiefer hinunter. Ich konnte sogar ihren zerknautschten Kaugummi sehen.
»Lauren!«, kreischte sie. »Das war doch deine … Wie konntest du …«
»Wie konntest du ?« Lauren nahm Mark den Zettel weg
und zerriss ihn. »Wieso schreibst du der armen Steph solche gemeinen Sachen? Dabei will sie doch bloß helfen, Geld für Marks Abschlussfahrt aufzutreiben! Echt. Was ist nur los mit dir?«
Mark sah Alyssa mit zusammengekniffenen Augen an und schüttelte langsam den Kopf. »Das ist echt arm, Alyssa«, sagte er mit seiner tiefen Stimme. »Echt arm.«
»Aber das war doch gar nicht ich!«, beharrte Alyssa. »Ja, okay, ich hab es geschrieben, aber die Idee …«
»Ich will nichts mehr hören«, unterbrach Mark sie streng. Sein Ton machte deutlich, weshalb er letztes Schuljahr zum wertvollsten Spieler des Teams gewählt wurde und dieses Jahr Quarterback geworden ist. Er ließ seiner Mannschaft bestimmt nichts durchgehen. »Weißt du was? Geh bitte. Geh!«
Alyssa hatte inzwischen angefangen zu weinen.
»Gehen … du meinst nach Hause?«, schluchzte sie.
»Nein!« Mark schaute zum Himmel, als würde er den lieben Gott um Geduld bitten. »Nicht nach Hause. Aus meinen Augen. Verzieh dich.«
Nachdem Alyssa Lauren einen letzten verzweifelten Blick zugeworfen hatte, schlug sie die Hände vors Gesicht und stürzte in Richtung Mädchentoilette davon. Mark sah ihr mit gleichgültiger Miene hinterher und wandte sich dann an Lauren.
»Wieso macht sie so was?«, fragte er und wirkte ehrlich verwundert.
»Keine Ahnung«, sagte Lauren unschuldig und zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist sie eifersüchtig, weil ich Steph gestern nach Hause gefahren hab? Vielleicht hat sie Angst, dass Steph und ich jetzt Freundinnen werden
und ich sie fallen lasse. Du weißt doch, wie unsicher sie ist.«
Bei diesem letzten Satz fiel mir die Kinnlade herunter. Eine dreistere Lüge hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört.
Aber eins musste man Lauren lassen: Egal was man von ihr hielt, sie war eine Meisterin der Manipulation.
»Ich schau mal nach ihr«, sagte Lauren besorgt. »Ich will ja nicht, dass sie sich was antut.«
Sich etwas antut ! Grandios!
Mark nickte.
»Ja, mach das.« Als Lauren mit einem letzten Ich-kriegdich-noch-Blick in meine Richtung davonging, legte er mir sanft eine Hand auf den Arm.
Auf meinen nackten Arm. Mark Finley. Mark berührte mich.
»Hey«, sagte er leise. »Alles okay?«
Ich konnte nicht glauben, dass Mark Finley mich berührte. Und mich fragte, ob alles okay sei.
»Kein Problem«, sagte ich und nickte. Irgendwie schaffte ich es, meine Kieferstarre zu lösen und etwas zu sagen. »Mach dir um mich keine Sorgen.«
»Ich fasse es nicht, dass sie so etwas gemacht hat«, sagte Mark. »Das tut mir echt leid. Ich hoffe, du nimmst das jetzt nicht persönlich.«
Ich? Es persönlich nehmen? Ich hatte die
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