Wie man sich beliebt macht
sprang auf und wäre in seiner Eile, ihr das gewünschte Getränk zu holen, beinahe über seine eigenen Füße gestolpert. Darlene lächelte zufrieden und zwinkerte Becca und mir verstohlen zu. Ich hatte echt Mühe, nicht laut loszulachen.
In diesem Moment wurde mir klar, dass Darlene nicht halb so dumm ist, wie sie immer tut.
»Ich könnte mir vorstellen, dass Stuckey recht hat«, sagte ich zu Becca.
»Ich weiß«, seufzte sie. »Er war echt lieb. Stuckey, meine ich. Und er hat gesagt, dass er nicht glaubt, dass das zwischen Jason und Kirsten was Ernstes ist.«
Diesmal war ich diejenige, die schnaubte. »Natürlich ist das nichts Ernstes!«, sagte ich. »Zwischen den beiden läuft doch gar nichts. Höchstens vielleicht in Jasons Kopf. Und selbst wenn etwas daraus werden würde, ist Kirsten sowieso nicht die Richtige für ihn. Sind dir mal ihre Ellbogen aufgefallen?«
»Ja. Die sind voll rau und schuppig.«
»Das finde ich ganz schlimm«, sagte Darlene. »Deswegen reibe ich meine Ellbogen jeden Abend mit Kakaobutter ein.« Sie zog den Ärmel hoch, um sie uns zu zeigen. Darlene hat wirklich die hübschesten Ellbogen, die ich je gesehen habe. Eine Einschätzung, die jeder Junge am Tisch, einschließlich Todd, der inzwischen mit ihrer Cola zurückgekehrt war, offensichtlich teilte.
Den Trick mit der Kakaobutter muss ich mir merken.
»Stuckey hat sogar gesagt, dass Jason gar nicht auf Kirsten steht - jedenfalls nicht richtig«, sagte Becca. »Er glaubt, er tut bloß so, damit niemand merkt, für wen er sich in Wirklichkeit interessiert.«
Ach? Das war ja faszinierend. Ich hatte nicht geahnt, dass Stuckey ein so scharfsichtiger Beobachter seiner männlichen Geschlechtsgenossen war.
»So?«, sagte ich. »Und für wen interessiert er sich nach Stuckeys Meinung wirklich?«
Becca zuckte mit den Schultern. »Das ist es ja. Das weiß Stuckey auch nicht. Er sagt, Jason redet nie über solche Sachen … jedenfalls nicht mit ihm. Aber ich hab mir überlegt … na ja, meinst du, das Mädchen, für das Jason sich interessiert, könnte … na ja, meinst du, das könnte ich sein?«
»Ich hab keine Ahnung«, antwortete ich wahrheitsgemäß, ohne zu sagen, was mir gleichzeitig durch den Kopf ging, nämlich: Aber ich bezweifle es stark . Stattdessen fragte ich: »Und was hat Stuckey sonst noch gesagt?« Ich war wirklich überrascht darüber, dass Stuckey anscheinend in der Lage ist, sich auch über andere Themen als das Basketballteam der Indiana University zu unterhalten.
»Hm …« Becca dachte angestrengt nach. Nach einer Weile hellte sich ihre Miene auf. »Er hat gesagt, wenn ich Lust hätte, könnte er gern mal mit mir zur Indiana University fahren und mir die Halle zeigen, in der die Collegemannschaft Basketball spielt.«
Okay. Das klang schon eher nach dem Stuckey, den ich kannte.
Genau diesen Moment wählten Mark und Lauren für einen Besuch an unserem Tisch. Hey, wenn das so weiterging, wurde das noch zur täglichen Gewohnheit!
»Und? Hast du für morgen Abend alles organisiert, Steph?«, fragte Mark mich, während Lauren sich an ihn schmiegte und sich wie ein menschlicher Poncho um ihn drapierte. Alyssa Krueger stand wie üblich abwartend hinter den beiden … Sie erinnerte mich immer ein bisschen an Tinkerbell (wenn Lauren Paris Hilton wäre).
»Sieht so aus«, sagte ich und klappte meinen offiziellen
Bloomville-Talent-Auktions-Ordner auf. »Wenn alles läuft wie geplant, müsste die Anzeige heute in der Zeitung stehen. Es haben sich über hundert Schüler gemeldet, die ihre Talente versteigern. Wenn wir Glück haben und genug Leute kommen, nehmen wir mehr Geld ein als an jedem Autowaschtag.«
»Cool.« Marks braungrüne Augen funkelten. »Das hast du echt toll gemacht!«
»Danke«, sagte ich und konnte natürlich nicht verhindern, dass ich zartrosa anlief. Über manche Dinge hat man eben keine Kontrolle.
Zum Beispiel über das, was als Nächstes passierte. Gerade als Mark, Lauren und Alyssa gingen, flatterte scheinbar aus dem Nichts ein gefalteter Zettel von oben auf meinen geöffneten Ordner.
Was niemand außer mir bemerkte. Okay, außer mir und Becca, die mich neugierig ansah, als ich den Zettel in die Hand nahm. Darauf stand in Blockbuchstaben STEFF, woraus ich messerscharf schloss, dass er für mich bestimmt war … oder zumindest für jemanden, der so hieß wie ich, dessen Name aber mit zwei f geschrieben wurde, statt mit ph. Ich faltete ihn auf.
Schon als ich die ersten Wörter las: du blöde
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