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Wie man sie zum Schweigen bringt

Wie man sie zum Schweigen bringt

Titel: Wie man sie zum Schweigen bringt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leena Lehtolainen
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den Kaffee auf und kochte Brei zum Frühstück, dann machte ich ausgiebige Dehnungsübungen. Einstein wollte nach draußen. Das Thermometer kletterte rasch auf fünfzehn Grad, und ich suchte fieberhaft nach Iidas Sonnenbrille, die wir für unsere Skiwanderungen im Frühjahr gekauft hatten.
    Als ich im Präsidium ankam, führten zwei Streifenbeamte gerade den verschlafen aussehenden Jani Väinölä herein.
    »Wo sollen wir den abliefern? «, erkundigte sich Haikala, einer der beiden Uniformierten.
    »Kommt drauf an, ob jemand Zeit hat, ihn zu bewachen. Vielleicht kannst du ihm eine Weile im Vernehmungsraum vier Gesellschaft leisten, meine Leute kommen gleich nach der Morgenbesprechung runter. Gebt ihm inzwischen Kaffee, damit sein Gehirn in die Gänge kommt .  «
    »Welchen Scheiß willst du mir denn diesmal anhängen? «, fragte Väinölä. Ich gab ihm keine Antwort, denn die Streifenbeamten brauchten nicht zu wissen, weshalb Väinölä aufs Präsidium geholt worden war. Solche Informationen verbreiteten sich allzu schnell, sie stiegen wie Dampf aus dem Zellentrakt im Keller bis in die Saunaetage der Führung auf.
    »Vielleicht solltest du an der Vernehmung teilnehmen«, meinte Koivu, als ich die Aufgaben verteilte. »Hatten wir Väinöläs Alibi nicht schon im Zusammenhang mit dem Fall Ilveskivi überprüft? «
    »Nur bis sechs Uhr. Wozu braucht ihr mich denn? Kommt ihr etwa nicht zurecht? «
    »Doch«, sagte Wang, »aber mit uns spricht Väinölä nicht. Wenn die Hauptkommissarin dabei ist, fühlt er sich wichtig .  «
    Das leuchtete mir ein. Ich versprach, eine Weile dabeizusitzen - kurz nach elf würde ich allerdings gehen müssen, um Iida zum Zahnarzt zu bringen. Antti hatte meine plötzliche Bereitschaft, mich mitten am Arbeitstag um Familienangelegenheiten zu kümmern, auf mein chronisches Rabenmutter-Syndrom zurückgeführt, und ich hatte ihn nicht darüber aufgeklärt, dass es sich um einen akuten Anfall von Dienstmüdigkeit handelte.
    Eija Hirvonen hatte seitenweise Material über Reijo Rahnasto und seine Firma RISS zusammengetragen. Ich warf einen Blick auf die Liste der Anteilseigner. Eriikka Rahnasto besaß 25 Prozent der Aktien, ihr Vater 55 Prozent, der Rest verteilte sich auf ein gutes Dutzend Kleinaktionäre. Der Umsatz war in den letzten Jahren rasant gestiegen. Vor allem die neuen internationalen IT-Unternehmen hatten ihre Sicherheitssysteme bei RISS erworben.
    Als wir in den Vernehmungsraum kamen, stärkte sich Väinölä seelenruhig mit Kaffee und einem Berliner, während Haikala ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch trommelte und sich schleunigst verzog, sobald er nicht mehr gebraucht wurde. Ich hatte das Protokoll der vorherigen Vernehmung dabei und fragte Väinölä als Erstes, was er am Abend des zweiundzwanzigsten April nach seinem Einkaufsbummel in der Stadt gemacht habe.
    »Verdammt nochmal, woher soll ich das nach fast drei Wochen noch wissen? Wenn ich Schnaps und Präser gekauft hab, war ich bestimmt bei 'ner Tussi. Bei Miia, glaub ich .  «
    »Ist Miia dein Mädchen? «, fragte Koivu.
    »Mädchen ist gut. Sie ist dreißig und will ab und zu ordentlich durchgefickt werden. Von mir kriegt sie, was sie braucht«, prahlte er.
    »Name, Adresse und Telefonnummer? «, fragte Wang und tippte die Angaben ein. Wir debattierten eine Weile darüber, ob Väinölä mit Sicherheit an dem fraglichen Abend bei Miia gewesen war. Dann fragte ich ihn nach Marko Seppälä. Er hatte bereits zugegeben, ihn zu kennen, und räumte nun ein, von Jarkola erfahren zu haben, dass Marko von einer Karriere als Schläger träumte.
    »Bildet ihr euch etwa ein, ich hätte den Stümper angeheuert? Warum sollte ich! Ich bin Manns genug, den warmen Brüdern eigenhändig die Fresse zu polieren! «
    Koivus Blick war zu entnehmen, dass ihm dieser Gedanke auch schon gekommen war.
    Unsere Fragen führten zu nichts, aber als ich gehen musste, bat ich Koivu, kurz mit mir auf den Flur zu kommen, und trug ihm auf, in puncto Seppälä weiter nachzuhaken. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ein anderes Team auf Väinölä anzusetzen, beispielsweise Mela und Lahde, denen es vielleicht gelungen wäre, durch Zweideutigkeiten oder rassistische Witze einen Draht zu ihm zu finden. Ich selbst konnte mich dazu nicht durchringen.
    Iida war überglücklich, mitten am Tag mit mir Auto fahren zu dürfen. Sie bestaunte ein vorbeifahrendes Feuerwehrauto und die Baukräne am Westring und versetzte mich mit ihrem Geplapper in bessere

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