Wie Samt auf meiner Haut
von seinen Küssen weich und voll. Ein Gefühl
der Fülle und Hitze erfaßte ihren ganzen Körper. Sie fing zögernd an, sich zu
bewegen, und ihr inneres Feuer begann zu züngeln. Sich aufrichtend, nahm sie
ihn in voller Länge in sich auf, spürte ein heißes Pulsieren und verfiel in
einen immer schnelleren Rhythmus.
»Allmächtiger
...«, stöhnte Jason, während sie wie rasend an ihm auf- und abglitt, die Wonnen
ihrer Lust voll auskostend.
Und die
Macht, die sie ausübte.
Ihr
kastanienbraunes Haar umhüllte sie beide und schloß bis auf den Kerzenschein
alles aus. Ein rauher Laut drang aus Jasons Kehle, und sie merkte, daß er um
Beherrschung rang.
»Velvet
...«, murmelte er, nach ihr greifend, umfaßte ihr Gesäß und stieß seinen
Unterleib heftig nach oben, um jeder ihrer Bewegungen zu begegnen. Lodernde
Hitzewellen schossen durch ihren Körper. Velvets Kopf fiel zurück, ihr Haar
streifte seine Lenden, als die Erlösung sie erbeben ließ. Jason, der erstarrte
und selbst den Höhepunkt erreichte, schob sie im allerletzten Moment von sich.
Er zog sie neben sich und hielt sie keuchend vor erfüllter Lust in den Armen.
Erschöpft schliefen sie eine Weile, erwachten und liebten sich von neuem,
diesmal ganz sanft, ihre zärtliche Leidenschaft voll auskostend.
Trotz der
Sorge um ihren Großvater, die noch immer im Hintergrund ihres Bewußtseins
lauerte, schlief Velvet ein, tief und fest. Es war die Ruhe, die er ihr
versprochen hatte, der Schlaf, den sie so dringend brauchte. Jason hatte sein
Wort gehalten.
Obwohl
Velvet friedlich schlummernd neben ihm lag, konnte Jason selbst aus Sorge um
den Earl keinen Schlaf finden. Wer konnte wissen, aus welchem Grund sein Bruder
eine Entführung arrangiert hatte, und in welcher Gefahr der alte Mann
womöglich schwebte. Sobald es Tag wurde, wollte er die Suche von neuem
beginnen. Er betete darum, der Graf möge nicht der Habgier und Mordlust seines
Bruders zum Opfer gefallen sein.
Jason zog
Velvet näher zu sich. Ein paar seidenweiche Strähnen ihres kastanienbraunen
Haares, die über seiner einen Schulter lagen, ringelten sich um seine Hand,
während er ihre Atemzüge beobachtete. Noch nie hatte er mit einer Frau solche
Wonnen erlebt.
Er hätte
freilich besser daran getan, sein Gelübde zu halten und sie nicht anzurühren.
Doch er war gegen ihre Tränen machtlos, als sie vom alten Earl gesprochen
hatte. Er ist alles, was ich habe, Jason. Er hatte Velvet immer für
unbeugsam gehalten, für stark und widerstandsfähig wie eine Weide im Wind.
Jetzt wußte er, daß sie ungeachtet ihrer Stärke auch den Ängsten, Wünschen und
Bedürfnissen einer Frau unterworfen war.
Sie
brauchte einen Mann, jemanden, der' über sie wachte. Solange er ihr Mann war,
war es an ihm, diese Aufgabe zu erfüllen.
Die
Entscheidung war gefallen. Ihre Trennung würde sie beide härter treffen, doch
würden sie sie überleben und mit der Zeit Vergessen finden.
Und sie
würde es ohne ihn besser haben.
Dieser
Gedanke beunruhigte ihn auf eine Weise, wie es zuvor nicht der Fall gewesen
war. Er dachte an Velvets Eigensinn, ihre willensstarke Natur, ihre Neigung,
in Schwierigkeiten zu geraten. Nichts leichter, als daß der falsche Mann versuchen
würde, sie zu brechen. Sie vielleicht mißhandeln würde. Avery hätte es getan.
Ein schwacher Mann würde kein Verständnis für sie aufbringen, würde auch nicht
erkennen, daß sie trotz aller Stärke nicht immer allein mit allem fertig wurde
und des Beistands und der Führung eines Gatten bedurfte, den sie lieben und
respektieren konnte.
Unwillkürlich
kam ihm der Gedanke, daß er genau der Typ von Mann war, der mit ihr umgehen
konnte. Sie war stark, er aber auch. Wider alle Vernunft glaubte sie an ihn,
und dieser Glaube war in Respekt übergegangen. Und er hatte allmählich ihre
Bedürfnisse verstehen gelernt, so wie sie Verständnis für seine zu haben
schien. Flüchtig schoß ihm der Gedanke durch den Kopf, sie mit sich zu nehmen,
wenn er auf seine Plantage zurückkehrte.
Der Gedanke
war so verlockend, so von Sehnsucht erfüllt, daß er schon deswegen schmerzte.
Jason
verdrängte diese Vorstellung. Es war eine törichte Überlegung. Velvet
respektierte ihn, weil sie die Wahrheit nicht kannte. Sobald sie diese erfuhr,
würde alles, was sie für ihn empfand, wie Asche im Wind verfliegen, und es
würde nur Bitterkeit zurückbleiben.
Früher oder
später würde es aus ihrer Verbindung Kinder geben. Nach allem, was er getan
hatte, konnte er ein Kind kaum
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