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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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knurrte Jason.
    »Glaubst
du, daß sie gefährdet ist?«
    »Kann sein.
Vielleicht auch nicht. Mein Bruder ist ja nicht verrückt. Er weiß, was er will,
und ist skrupellos genug, sich bei der Verfolgung seiner Ziele aller ihm zur
Verfügung stehenden Mittel zu bedienen. Im Moment aber möchte er einen Erben,
und da er eine Frau hat, steht dem nichts im Weg.«
    Velvet
nagte an ihrer Unterlippe. »Mary ist in Balfour verliebt.«
    Jason sah
sie an. »Dann könnte es sein, daß sie deswegen bei meinem Bruder bleibt. Würde
sie Avery verlassen, wäre Balfour ruiniert und würde auf alles verzichten
müssen, wofür er gearbeitet hat. Vielleicht liebt sie ihn so sehr, daß sie
sogar bereit ist, ihn aufzugeben.«
    Sie sah
etwas in seinen Augen, etwas Unbestimmbares, das aber offensichtlich mit ihr zu
tun haben mußte.
    »Ich möchte
sie sehen«, sagte Velvet. »Ich möchte mich überzeugen, ob es ihr gutgeht.«
    »Du weißt,
daß das nicht möglich ist. Du würdest dich in Lebensgefahr begeben.«
    »Sicher
würde mich Avery nicht unter seinem eigenen Dach ermorden.«
    »Avery ist
unberechenbar. Er ist zu allem imstande.«
    »Aber wir
wissen ja nicht einmal mit Sicherheit, ob der Mord an Celia auf sein Konto
geht. Wenn Mr. Ludington mich begleitet ...«
    Jason
packte ihren Arm. »Ich sagte nein. Da es für dich zu gefährlich wäre, verbiete
ich es dir, und du wirst mir gehorchen, verdammt noch mal!«
    Velvet
schluckte schwer. In diesem bedrohlich ruhigen Ton hatte er noch nie mit ihr
gesprochen. Nun, vielleicht wußte er wirklich, was in diesem Fall das Beste
war.
    Sie schlug
die Augen nieder. »Wie Sie wünschen, Mylord.«
    Jason zog
eine schmale dunkle Braue hoch. Da er ihr Einverständnis spürte und glaubte,
daß es ihr ernst war, lockerte er seinen Griff. »Danke.«
    Erstaunt
über seine Reaktion, lächelte sie flüchtig. »Wirst du heute nicht bei mir
bleiben?«
    Jason
zögerte keinen Moment. »Doch.«
    »Dir oder
mir zuliebe?«
    »Weil wir
beide es wollen. Da ich mich mit meinem Versagen abfinden muß, beschloß ich,
meine Bemühungen um ein mönchisches Leben ganz aufzugeben.« Er deutete mit dem
Kopf zur Tür. »Ich glaube, ein Mittel gegen schlechte Laune zu kennen, Mylady,
eine leicht abgeänderte Variante der Kur gegen Sorgen. Willst du sie
kennenlernen?«
    »Ich
glaube, das würde mir sehr zusagen«, gab Velvet zurück und erbebte vor
Erwartungsfreude.
    Jasons
Blick blieb auf den zwei Hügeln haften, die sich unter ihrem Mieder wölbten.
    »Komm«,
sagte er halblaut. »Es wird Zeit, zu Bett zu gehen.« Er legte besitzergreifend
eine Hand um ihre Taille und zog sie mit sich. Velvet folgte ihm in fiebriger
Gespanntheit. Ihre Niedergeschlagenheit hatte sie schon völlig vergessen ...
    »Der
Plan steht also
fest?« Jason trat auf Litchfield zu, der neben dem Kamin im Arbeitszimmer
stand.
    »Ja. Das
Einverständnis des Richters haben wir. Es geht jetzt nur noch darum, deinen
Bruder in die Falle zu locken.«
    »Und wie
soll das geschehen?« fragte Velvet, die mit so gekonnter Lässigkeit auf dem
Ledersofa sitzend Tee trank, daß nur Jason spürte, wie nervös sie war.
    »Wir
schicken ihm einen Brief, in dem wir behaupten, wir hätten Beweise, daß er den
Duke of Carlyle tötete«, erklärte Litchfield. »Wir werden ihm das Angebot
machen, für zehntausend Pfund dieses Wissen für uns zu behalten.«
    »Und das
wird er glauben?«
    »Er wird es
glauben. Erpressung ist ein Mittel, dessen sich Avery unter ähnlichen Umständen
selbst bedienen würde. Er wird glauben, daß es jemanden gibt, der zu einem
gewissen Preis sein Schweigen garantiert. Averys Reaktion auf diese Erpressung
stellt die Unbekannte in unserer Gleichung dar.«
    Velvets
Tasse klapperte. »Ich nehme an, Sie erwarten, daß er allein im Lagerhaus
erscheint.«
    »Ich
bezweifle, daß er allein kommt«, erwiderte Lucien. »Trotz seiner üblen
Machenschaften ist Avery im Grunde genommen ein Feigling. Vermutlich wird ihn
einer seiner Handlanger begleiten, sonst aber niemand. Für den Fall, daß sich
das angebotene Beweismaterial als echt erweist, wird er keine Entdeckung
riskieren wollen.«
    Velvet
stellte ihre fast unberührte Tasse auf den Tisch. »Was ist, wenn meine Theorie
nicht stimmt? Wenn er doch weiß, daß Jason noch lebt? Wenn er argwöhnt, daß
sein Bruder in die Sache verstrickt ist?«
    Jason
seufzte. »Leider ist das der springende Punkt. Wenn er irgendwie meine
Beteiligung entdeckt hat, ist seine Reaktion noch weniger vorhersehbar.«
    Velvet
stand

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