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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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nicht wieder anfassen
würde.
    Velvet
kletterte ins Bett und beugte sich zur Kerze, um sie auszublasen, als ein
Geräusch von unten sie innehalten ließ. Sie hörte jemanden sprechen und schwang
sofort wieder die Füße aus dem Bett. Leise durchquerte sie den Raum und drückte
ein Ohr an die Tür, die Jason allabendlich vor dem Zubettgehen abschloß.
    Nicht daß
es nötig gewesen wäre. Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn er einnickte, war
sein Schlaf so leicht, daß ihn das kleinste Geräusch auffahren ließ und er
sofort hellwach war.
    Die Stimme
fuhr fort zu sprechen, Jasons Stimme, wie ihr klar wurde, und sie fragte sich,
wem seine Worte gelten mochten. Obschon sie wußte, daß es vergebens war, versuchte
sie, die Tür zu öffnen. Ihr Erstaunen war groß, als sie entdeckte, daß er sie
unversperrt gelassen hatte. Offenbar glaubte er, sie würde nicht mehr fliehen.
Oder er hatte es einfach vergessen.
    Sie öffnete
vorsichtig die Tür einen Spaltbreit und sah Jason unten auf dem Sofa liegen.
Er war allein im Raum. Durch das helle
Glimmen des Kaminfeuers sah sie, daß er tief schlief, die Decke bis zur
schlanken Mitte hinuntergeschoben, seine breite Brust nackt und mit Schweiß
bedeckt.
    Der Anblick
trieb ihr die Röte in die Wangen. Gleich darauf meldete sich Besorgnis. War er
am Ende krank? Sie schlich die ersten Stufen hinunter, überzeugt, er würde erwachen
wie immer, doch er wälzte sich nur unruhig auf seinem Lager und fuhr fort,
unverständliches Zeug zu stammeln. Er träumt, dachte sie, und spricht mit
jemandem, den nur er in seinem schrecklichen Alptraum sehen kann.
    »Jason«,
rief sie leise von der Treppe aus, aber er hörte sie nicht. Er war den
Schrecknissen des Traumes ausgeliefert, von einer dunklen Bedrohung
gefangengehalten, die seinen mächtigen Körper erbeben ließ.
    Velvet ging
nun langsam ganz hinunter, in der Hoffnung, er würde erwachen. Dabei versuchte
sie nicht daran zu denken, wie männlich er aussah, halbentblößt daliegend, so
wie sie auch jeden Gedanken daran verdrängte, wie seine glatten, harten Muskeln
sich angefühlt hatten, als er sie küßte.
    Sie stand
nun an seiner Seite, ohne daß er erwacht wäre. »Jason ...?« Sie streckte die
Hand nach ihm aus, berührte leicht seine Schulter und schüttelte ihn sacht.
«Aufwachen, Mylord. Sie haben einen Alpt ...« Sie schrie auf, als er mit einem
Ruck hochfuhr, sie packte und mit atemberaubender Kraft an sich drückte.
    »Ich bin es
... Velvet!« rief sie aus. »Loslassen!« Es dauerte einen Moment, bis er zu sich
gekommen war, einen Augenblick, bis ihm klar wurde, daß er sie so fest
umfangen hielt, daß es schmerzte.
    »Herrgott!«
stieß er grollend hervor und ließ sie los, um sich mit der Handfläche über die
schweißnasse Stirn zu fahren. »Was, zum Teufel, treiben Sie hier unten?«
    Unwillkürlich
wich sie einen Schritt zurück. »Sie haben sich hin und her gewälzt und im
Schlaf geredet, so daß ich schon befürchtete, Sie wären krank.«
    Er lehnte
sich mit einem matten Seufzer zurück. »Ich habe Ihnen doch nicht wehgetan,
oder?« Geistesabwesend strich er über die Narbe an seinem Handrücken, während
sie die Druckstelle an ihrem Arm massierte.
    »Schon gut,
Sie haben es nicht so gemeint.« Sie sah, daß er die Stirn runzelte. »Es muß ein
schrecklicher Alptraum gewesen sein.«
    »Ich hatte
schon schlimmere. Tut mir leid, daß ich Sie so unsanft angefaßt habe. Gehen Sie
zurück ins Bett.«
    »Sind Sie
sicher, daß alles wieder in Ordnung ist?«
    »Aber ja.«
Sein Blick glitt von ihrem Gesicht ab und wanderte über ihren Körper, der von
ihrem dünnen Nachtgewand nur unzulänglich verhüllt wurde, und seine blauen
Augen verdunkelten sich. Er sah zur Seite und faßte eine Stelle über ihrem Kopf
ins Auge. »Ich sagte, Sie sollen hinaufgehen. Sie hätten gar nicht erst
herunterzukommen brauchen.«
    Nun erst
kam ihr der Gedanke, daß man durch ihr Hemd vermutlich durchsehen konnte, da
sie vor dem heruntergebrannten Feuer stand. Errötend drehte sie sich um und
ging zur Treppe. Jetzt wünschte sie sehnlichst, sie hätte ihn in Ruhe gelassen.
    »Wir
brechen früh auf«, rief er ihr nach, mißlaunig wie den ganzen Abend schon. »Sie
tun gut daran, rechtzeitig fertig zu sein, sonst komme ich hinauf und werfe Sie
eigenhändig aus Ihrem weichen Bett.« Er ließ die Andeutung eines boshaften
Lächelns folgen. »Vielleicht gar keine schlechte Idee. Sicher wäre es sehr viel
genußreicher, den Morgen auf diese Weise zu

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