Wie Samt auf meiner Haut
seiner Größe bewegte
er sich geschmeidig. Die funkelnden Augen hinter seiner Maske musterten sie
eindringlich von Kopf bis Fuß.
Sie
studierte ihn ebenso ungeniert, nahm die unglaubliche Breite seiner Schultern
wahr, seinen flachen Leib und die schmalen Hüften, seine kraftvollen Schenkel,
die sich unter den Breeches abzeichneten. Sie sah, wie das Material die
Auswölbung seiner Männlichkeit umspannte, und glühende Hitze stieg ihr in die
Wangen. Velvet senkte verlegen den Blick, als sie sein amüsiertes Lächeln
bemerkte. Kaum war der Tanz zu Ende, faßte er nach ihrem Arm und führte sie von
der Tanzfläche auf die Terrasse über dem Garten. In der Luft lag eine Andeutung
von Frühling, und der Abend war frisch, ohne kalt zu sein. Oder vielleicht war
es die Hitze, die durch ihre Adern schoß und sie warmhielt.
Sie ließ
sich von ihm in die Dunkelheit am Ende der Terrasse ziehen, um sich wie ein
Blitz zu ihm umzudrehen. Zum erstenmal, seitdem er aufgetaucht war, gehorchte
ihr die Stimme wieder.
»Um Himmels
willen, Jason, hast du den Verstand verloren? Das Haus des Herzogs ist der
allerletzte Ort, an dem du dich blicken lassen solltest.«
Jason
zuckte mit den Schultern, eine Bewegung, bei der unter dem roten Waffenrock
die Muskeln spielten. »Ich bin gekommen, um dich zu sehen.« Er grinste. »Ich
dachte, du hättest mich vielleicht vermißt.«
»Dich
vermißt! Du aufgeblasener, unerträglicher ...« Sein Arm, der sich fest um ihre
Mitte legte, schnitt ihre Worte ab. In der Dunkelheit der Terrasse zog Jason
sie an sich. »Was bist du ...« Ihr Satz wurde durch den Druck seiner heißen,
verführerischen Lippen beendet. Er küßte sie mit leidenschaftlicher
Entschlossenheit, verschaffte sich umgehend Eingang mit seiner Zunge in ihre
samtene Mundhöhle und erforschte sie mit aller Raffinesse.
Ihr Blut
jagte durch ihre Adern, ihre Beine wurden schwach, ihr Herz
schlug Purzelbäume. Er zog sie fester in seine Arme, drückte sie an seinen
harten Körper, so daß sie ein wohliges heißes Prickeln verspürte. Ihre Lippen
brannten, und ihre Haut rötete sich. Lust, rein und unverhüllt, erfaßte sie wie
eine Woge, und ihr ganzer Körper bebte.
»Jason
...«, flüsterte sie und erwiderte hingebungsvoll seine Küsse, ihre Arme um
seinen Nacken schlingend. Lieber Gott, sie benahm sich wie ein leichtes
Mädchen, und doch konnte sie nicht anders.
Jasons Kuß
wurde drängender. Seine Hände glitten über ihren Rücken, umspannten ihre Taille
und glitten dann tiefer, um ihr Gesäß zu umfassen und sie noch fester an sich
zu ziehen. Sein Geschlecht war eine harte, vorstehende Wölbung, Warnung für
sie, auf der Hut zu sein, doch sein Kuß war so innig, so verzehrend, daß sie
sich noch enger an ihn drückte, sein Gesicht zwischen ihre Hände nahm und seine
Küsse mit gleicher Leidenschaft erwiderte.
Jason war
es, der sich als erster losmachte. Seine Maske war leicht verrutscht, und seine
blauen Augen nagelten sie mit einem anklagenden Ausdruck fest. »Du bist noch
immer mit dem Herzog verlobt. Ich bezweifle sehr, ob er unseren Kuß billigen
würde.«
Sie atmete
stockend ein, verblüfft, daß er plötzlich so ruhig sein konnte. Noch erstaunter
war sie, als ihre Worte ähnlich kühl klangen. »Seine Durchlaucht und ich sind übereingekommen,
uns zu trennen. Um den Klatschmäulern nicht zusätzlichen Stoff zu liefern,
warte ich nur einen günstigen Zeitpunkt ab.«
Die
Spannung in seinen Schultern ließ ein wenig nach. »Ich hoffte sehr, du würdest
so klug sein, Schluß zu machen.«
Fast hätte
sie laut aufgelacht. Sie hatte schließlich gar keine andere Wahl gehabt, als
Schluß zu machen, nachdem sie fast ebenso dringend Geld brauchte wie der
Herzog. »Jason, warum bist du gekommen?«
Er straffte
sich ein wenig und wurde sichtlich zurückhaltender. »Natürlich um dich zu
sehen.« Es steckte aber mehr dahinter. Sie las es in seinen Augen. Nicht einmal
sein spitzbübisches Lächeln konnte sie täuschen. »Und es hat sich gelohnt,
Herzogin.«
Ihre Wangen
färbten sich rosig. Sie hätte ihn nicht küssen sollen. Schlimmer noch, da sie
es getan hatte, hätte sie es bereuen sollen, was nicht der Fall war. »Jetzt
werde ich nie Herzogin sein.«
»Bedauerst
du es?«
Sie
schüttelte den Kopf. »Nicht im geringsten. Tatsächlich glaube ich, daß ich
Grund habe, dir sehr dankbar zu sein. Die Ehe mit Avery Sinclair wäre die
reinste Hölle für mich geworden. Ich weiß gar nicht, wie mir entgehen konnte,
was für ein Mensch er
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