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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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wieder
aufnehmen.«
    Velvet
sagte nichts. Der Earl of Balfour nahm wahrlich kein Blatt vor den Mund.
Gutaussehend und reich, eignete er sich für ihre Zwecke geradezu ideal. Einen
Besseren als den Earl hätte sie nicht bekommen können, und doch war es Jason,
den sie ständig vor sich sah.
    Jason mit
seinem stürmischen Temperament und den feurigen Küssen. Jason, der sie so wild
in Besitz genommen und so zärtlich liebkost hatte. Jason, mit dem tiefen
Schmerz in den Augen, der nie zu weichen schien.
    Sie dachte
an die letzte Begegnung, an den Tag, an dem sie sich geliebt hatten, und ihr
Herz verkrampfte sich. Sie faltete ihre Hände, um sie am Zittern zu hindern,
und schaute zum Earl auf.
    »Mylord,
Sie haben mich überrumpelt. Hoffentlich geben Sie mir Zeit zum Überlegen.«
    »Velvet,
ich möchte keine lange Verlobung. Ich brauche eine Gemahlin und einen Erben.
Seitdem mein Entschluß feststeht, plagt mich die Ungeduld.«
    Velvet, die
nicht einmal den nüchternen Heiratsantrag des Duke of Carlyle als so kaltherzig
empfunden hatte, überlief ein Schaudern. Sie wich dem abschätzenden Blick des
Earl aus, dieser aber faßte unter ihr Kinn und drehte sie zu sich um.
    »Velvet,
ich werde Ihnen ein guter Ehemann sein. Sie sind schön, und ich begehre Sie. In
späteren Jahren werde ich meine Affären diskret abwickeln und Ihnen anders als
Carlyle Peinlichkeiten ersparen. Lassen Sie sich alles durch den Kopf gehen,
Velvet. Ich glaube, wir könnten zusammen ein gutes Leben führen.«
    Velvet fuhr
sich mit der Zunge über die Lippen. Es war genau das, was ihr vorgeschwebt
hatte, und dennoch ... »Ist ... Iiegt Ihnen etwas an meiner Mitgift, Mylord?«
Einem anderen hätte sie diese riskante Frage nie gestellt, aber Lord Balfour
war kein Mann, den sie zu hintergehen gewagt hätte.
    Er sah sie
lange an, dann schüttelte er seinen Kopf. »Nein. Ich hätte Mary geheiratet,
obwohl sie mir nicht ebenbürtig ist. Auch wenn Sie mittellos wären, würde ich
mich für Sie entscheiden. Ich möchte eine Frau, die zu mir paßt und meinen
Söhnen eine gute Mutter sein wird. Ich glaube, Sie würden beiden Zwecken
perfekt entsprechen.«
    Sie senkte
die Wimpern in der Hoffnung, ihren inneren Aufruhr zu verbergen. »Ich nehme an,
das soll wohl ein Kompliment sein, und doch empfinde ich eine sonderbare
Verwirrung. Vielleicht ist die Wahrheit doch schwieriger zu akzeptieren, als
ich dachte. Vielleicht würde ich es vorziehen, wie andere Frauen mit schönen,
falschen Worten umworben zu werden, anstatt mich mit der unverblümten Wahrheit
konfrontiert zu sehen.«
    In seinen
dunklen Augen erschien ein Anflug von Güte. »Nun, vielleicht schmeichelt es
Ihnen, wenn ich sage, daß ich zu keiner anderen so gesprochen hätte. Es geschah
nur aus Hochachtung vor Ihnen.«
    Velvet
lächelte matt. »Vielleicht haben Sie recht, Mylord, und wir passen zusammen.
Sie haben mein Wort, daß ich es mir überlegen werde.«
    Er hob ihre
Hand und drückte einen Kuß darauf. »Danke, Mylady. Und jetzt sollten wir zurück
ins Haus, ehe wir den Lästerzungen Gelegenheit liefern, sich auf unsere Kosten
in Bewegung zu setzen.«
    »Ja ...
natürlich ...« Doch als sie den Ballsaal betraten, verrieten die wissenden
Blicke, die ihnen galten, daß es schon zu spät dazu war.

13
    Jason überflog den kurzen Artikel im Morning
Chronicle, und gleich darauf noch ein zweites Mal. Ist der Earl of B. den Verlockungen
der charmanten Lady V erlegen? hieß es darin.
    Man hatte
sie in letzter Zeit des öfteren bei verschiedenen Anlässen zusammen gesehen.
Der flotte Earl war auf der Suche nach
einer Gemahlin, und wollte man dem Artikel glauben, schien sich auch die
fragliche Dame mit Heiratsabsichten zu tragen.
    Zeichnet
sich eine Verbindung ab? Lieber Leser, nun heißt es geduldig abwarten, was sich
weiterhin tut.
    Jason
fluchte herzhaft. Dieses verdammte kleine Biest. Kaum war sie mit ihm aus dem
Bett gestiegen, hatte sie nichts Besseres zu
tun, als mit diesem Balfour herumzutändeln. Ein Gedanke, der ihn erboste. Er
konnte sich nicht erinnern, daß es einer Frau jemals gelungen war, ihn dermaßen
aufzubringen.
    Den Rest
des Tages nahm sie seine Gedanken in Anspruch und war Anlaß dafür, daß seine
Laune ständig knapp unter dem
Siedepunkt schwebte. Herrgott, hatte Velvet Eis in den Adern? Bedeutete er ihr
denn gar nichts? Womöglich hatte ihr hastiges, verstohlenes Liebesspiel ihr
Lust auf mehr gemacht.
    Bis zum
Abend steigerte er sich in helle Wut hinein. Wochenlang hatte er sich

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