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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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vereinten
Kräften den guten Namen von Jason Sinclair wiederherzustellen. Sie wollten den
Schurken überführen, der den Duke of Carlyle tatsächlich ermordet hatte. »Ihre
Nachricht deutete an, daß Sie etwas ausgegraben hätten, das von Bedeutung sein
könnte.«
    »Das
stimmt, Mylord.«
    Jasons
ungeduldiger Blick blieb am runden Gesicht des Mannes hängen. »Was ist, Mann?
Was haben Sie gefunden?«
    Lucien warf
ihm einen warnenden Blick zu. Immer mit der Ruhe, signalisierte er. Du
darfst deine Ungeduld nicht zu offen erkennen lassen.
    »Leider
erwiesen sich meine Bemühungen im Peregrine's Roost als nutzlos. Das Personal
von damals ist nicht mehr da. Und diejenigen, die noch vorhanden sind, können
sich nur an einen Schuß und den Aufschrei einer Frau erinnern.«
    »Aber Sie
haben doch wohl etwas gefunden«, bohrte Lucien weiter.
    »Ja, das
habe ich allerdings.« Der kleine Mann lächelte triumphierend. »Ich glaube, den
Mann gefunden zu haben, der Ihren Freund im Kerker von Newgate ermordete.«
    Jason traf
diese Eröffnung wie ein Blitz. »Weiter«, drängte er, als er sich gefaßt hatte.
    »Es war ein
Dieb mit Namen Elias Foote.«
    »Lebt
dieser Foote noch?« fragte Lucien.
    »Ja ...
oder zumindest lebte er noch, als ich von ihm hörte. Er ist ein echter Schurke,
ein Gauner und Halsabschneider, der sich
meist in Southwark oder unten an den Kais herumtreibt. Noch habe ich nicht
versucht, ihn ausfindig zu machen, da ich erst mit Ihnen sprechen wollte.«
    »Sie haben
sich richtig verhalten, Mr. Barnstable«, lobte ihn Lucien. »Lord Hawkins und
ich werden selbst mit Foote sprechen. Geben Sie uns eine Aufstellung der Orte,
wo er herumstrolcht, und alles übrige übernehmen wir.«
    »Und in der
Zwischenzeit«, Jason stand auf, »machen Sie weiter wie bisher – stellen Sie
Fragen und fördern Sie Antworten zutage. Die brauchen wir nämlich dringend.«
    Der
untersetzte Mann verstand den Wink und erhob sich ebenfalls.
»Ich gebe Bescheid, wenn ich noch etwas entdecke.« Schmunzelnd klopfte er auf
seine Tasche, in der die Zigarre steckte. »Einen schönen Abend noch, Mylords.«
    Vielleicht
werde ich den haben, dachte Jason, dem die Vorstellung zusagte, endlich aktiv
werden zu können, da er bis auf gelegentliche Ausflüge in das alles andere als
noble East End, wo ihn keiner kannte, im Stadthaus praktisch eingesperrt war,
während sein Freund keinen der eleganten Anlässe ausließ, die Avery oder Lady
Brookhurst besuchten.
    Sich der
Gesellschaft zu präsentieren hatte Jason noch nicht gewagt, obwohl er überzeugt
war, er hätte sich äußerlich so sehr verändert, daß man ihn, Vorsicht und ein
paar zusätzliche Veränderungen vorausgesetzt, nicht erkennen würde. Er fragte
sich, wie Velvet bei einer Begegnung reagieren würde. Ob sie sich über sein
Auftauchen freute? Oder war sie inzwischen zu der Einsicht gelangt, daß sie
eine Torheit begangen hatte, als sie sich ihm hingab?
    Er konnte
nur hoffen, daß sie nicht schwanger geworden war. Eine solche Situation wäre
mehr als verzwickt.
    Jason
seufzte und verdrängte den unangenehmen Gedanken. Heute hatte er Besseres zu
tun, als sich vor Sehnsucht nach Velvet Moran zu verzehren. Heute würde er der
ersten echten Spur nachgehen. Er war nicht sicher, ob sie den Mann beim ersten
Versuch finden konnten, er wußte nur, daß sie ihn früher oder später erwischen
würden. Und wenn sie ihn einmal hatten, würden sie herauskriegen, ob
tatsächlich Avery der Mann hinter dem Angriff im Gefängnis war, von dem Jason
schon von vornherein vermutet hatte, daß er ihm gegolten hatte.
    Er warf
Lucien, der ihn aus einiger Entfernung studierte, einen Blick zu. »Ich nehme
an, du kannst es kaum erwarten, diesen Schurken zu fassen.«
    Jason
lächelte grimmig. »So ist es.«
    Lucien zog
spöttisch einen Mundwinkel hoch. »Na, wenigstens werden deine Gedanken
manchmal von einer gewissen Dame abgelenkt.«
    Jason
knurrte: »Leider.« Er hatte unerwähnt gelassen, was zwischen ihnen im Haus der
Witwe vorgefallen war. Hätte er es getan, wäre seinem Freund klar gewesen, daß
die einzige Chance, die Frau aus seinen Gedanken zu verbannen, darin bestand,
daß er sich mit ihr vergnügte, bis er sie satt hatte. Da er aber keine ehrbaren
Absichten hatte, war es unwahrscheinlich, daß dies je der Fall sein würde.
    Avery stand vor dem Fenster im Salon, die
Hände hinter dem Rücken verschränkt, und blickte hinaus auf den symmetrisch
angelegten Garten an der Rückseite seiner Stadtresidenz am Grosvenor

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