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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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kenne, obwohl es mich nicht wundert, daß sich einer
wie Foote gern in einem Drecksloch wie diesem herumtreibt.«
    »So, das
wär's, meine Herren.« Die Frau stellte die Zinnkrüge auf den verkratzten Tisch
vor ihnen. »Trinkt aus, ihr Hübschen. Wenn ihr fertig seid und noch eine Münze
springen laßt, dürft ihr hinauf auf eine kleine Balgerei.«
    Wieder rang
Jason sich ein Lächeln ab. »Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber eigentlich
haben uns Geschäfte hergeführt. Vielleicht kannst du uns behilflich sein.«
    »Geschäfte?
Welcher Art?«
    »Wir suchen
einen Mann mit Namen Foote«, sagte Lucien. »Wir hätten eine gutbezahlte Arbeit
für ihn. Könnte ja sein, daß Sie ihn kennen.«
    »Schon
möglich.«
    Litchfield
ließ eine Münze zwischen die prallen Wölbungen fallen, die über ihren
Blusenausschnitt quollen. Als sie das Geld kirchernd herausangelte, durfte
Jason einen Blick auf ihre rotgefärbten Brustwarzen werfen.
    »Ach, dann
ist es also Foote, der euch herführt. Tja, Elias war schon eine ganze Weile
nicht in der Stadt. Ende der Woche soll er
wieder aufkreuzen. Wenn er da ist, dann kommt er auch her – er haust nämlich
oben unterm Dach. Ich werde dafür sorgen, daß er eure Nachricht bekommt.«
    Lucien ließ
noch eine Münze in ihren Ausschnitt gleiten. »Sag ihm, daß wir kommenden Montag
um Mitternacht da sein werden.«
    Jason fügte
noch eine Münze hinzu. »Sag ihm, es würde sich lohnen, wenn er sich mit uns
trifft.«
    »Ich sag's
ihm, Herzchen. Auf Gracie könnt ihr zählen – das verspreche ich.«
    Jason
lächelte trocken. »Danke, Gracie. Also, bis nächste Woche.«
    Sie
verließen die Kneipe, und Jason blieb vor der Tür kurz stehen, um ganz tief
durchzuatmen. Die Luft war hier zwar kaum besser als drinnen, trotzdem war er
froh, im Freien zu sein. Er konnte nur hoffen, Foote würde sich von seiner Habgier
leiten lassen und sich mit ihnen treffen.
    »Ich möchte
deinem Optimismus keinen Dämpfer aufsetzen«, sagte Lucien, als sie wieder in
der Mietdroschke saßen. »Man muß aber damit rechnen, daß Foote uns nichts zu sagen
hat, was uns zu Avery führt.«
    Jasons
Blick glitt zu Luciens Gesicht, in dem Licht und Schatten abwechselten, während
der Wagen im Mondschein dahinrumpelte. »Ich weiß.«
    Seine
Gedanken galten nicht mehr Foote. Diesem Problem mußte er sich wieder am Montag
stellen. Jetzt lag ihm eine andere, dringendere Angelegenheit auf der Seele,
deretwegen er etwas unternehmen mußte.
    Luciens
Stimme brach das Schweigen im Wageninneren. »Die Nacht ist noch jung. Wir
könnten bei Madame Charmaine auf
einen Schlummertrunk vorbeischauen. Sie soll sich ein ganz tolles neues Mädchen
zugelegt haben.«
    »Tut mir
leid, Lucien, ich muß passen.« Er klopfte ans Wagendach. »Zum Berkeley
Square«, rief er dem Kutscher zu, und Lucien zog eine Braue hoch.
    »Lady
Velvet?«
    »Ja,
zwischen der Dame und mir gibt es noch einiges zu bereinigen.«
    Litchfield
lächelte. »Ich verstehe.«
    Jason
bezweifelte dies, da er es doch selbst nicht ganz verstand. Bis die Droschke
auf den Platz einbog, schwiegen sie. »Setzen Sie mich in der Gasse hinter dem
Haus ab«, wies Jason den Kutscher an, der ihn daraufhin unweit des Wagenschuppens
an der Rückseite aussteigen ließ.
    »Viel
Glück«, rief Lucien seinem Freund leise nach. Dieser aber war in Gedanken schon
bei der Dame, die er oben anzutreffen hoffte.
    Als er im
Wagenschuppen Nachschau hielt, mußte er zu seiner Enttäuschung entdecken, daß
die Haversham-Kutsche fehlte. Velvet war vermutlich auf dem glänzenden Fest,
das der Earl of Whitmore heute veranstaltete. Wer sich zur ersten Gesellschaft
zählen durfte, war dort heute geladen. Seit ihrer Ankunft in London hatte
Velvet es sich zur Gewohnheit gemacht, keinen Anlaß dieser Größenordnung zu
versäumen.
    Jason
verzog erbittert den Mund. Im Jagdhaus wäre er nie auf den Gedanken gekommen,
daß sie so großen Wert auf geselligen Trubel legte. Offenbar hatte er sich
geirrt.
    Zähneknirschend
wehrte er den unwillkommenen Gedanken ab und tastete sich durch den finsteren
Garten bis zur Rückseite
des Hauses. Wenn sie nicht mit Balfour zusammen war, würde Velvet früher oder
später kommen. Warten zählte zwar nicht zu seinen größten Tugenden, aber wenn
ein triftiger Grund
vorlag, konnte er ein erstaunlich geduldiger Mensch sein.
    Die Kälte
im Haus nicht achtend, stieg Velvet müde die Treppe hinauf. Kohle war so teuer,
daß sie es sich nicht mehr leisten konnten, leere Räume zu heizen, und

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