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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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erklärte Celia. „Wir werden die Zufahrt mit Steinen pflastern, mit den gleichen wie die Steine des archäologischen Parks. Gesäumt wird die Straße mit einheimischen Pflanzen, zum Beispiel mit Simr . Sie brauchen wenig Wasser und ziehen Bienen an. Da die Siedlung offenbar befestigt war, wird es eine niedrige Mauer geben sowie ein breites, hölzernes Tor, das aber immer offen steht.“
    „Außer eine Horde Angreifer stürmt herbei.“
    Erstaunt sah sie zu ihm auf, dann lächelte sie. „Man muss sich wappnen.“
    Mit großen Schritten ging sie voraus. „Dieser offene Bereich soll die Lobby werden, in der sich auch die Rezeption des Hotels befindet. Das Motto hier ist ‚Marktplatz‘. Es wird verschiedene Tresen geben, die wie einheimische Marktstände gestaltet sind und wo neben den üblichen Serviceleistungen auch traditionelles Kunsthandwerk zum Verkauf angeboten wird.“
    Salim konnte sich alles genau vorstellen. „Das gefällt mir“, meinte er. „Wir sollten hier auch Getränke und Snacks anbieten. Vielleicht arabischen Kaffee und Datteln.“
    „Gute Idee. Dattel- und Kokospalmen, dazu Bananenstauden, werden überall auf dem Gelände angepflanzt. Sie stammen nicht von hier und müssen bewässert werden.“
    „Sind die Wasserleitungen bereits verlegt worden?“
    „Komm mit!“ Sie lächelte geheimnisvoll, und er folgte ihr neugierig bis zu einer kreisrunden Mauer, die von den Archäologen freigelegt worden war. „Das ist der alte Brunnen. Schau mal rein.“
    Salim beugte sich über den Brunnenrand und atmete tief ein. Vom dunklen Grund stieg der Duft von frischem, kühlem Wasser auf. „Herrlich!“
    „Nicht wahr?“, erwiderte Celia lächelnd. „Ich sehe immer die Leute von damals vor mir, wie sie sich an diesem Brunnen versammeln.“
    „Vor tausend Jahren oder vielleicht sogar schon viel früher“, ergänzte Salim.
    „Deine Vorfahren.“
    Jene Vorfahren, derer er sich nicht würdig erwiesen hatte, denn bisher hatte er keinen Erben gezeugt. Salim war jedoch entschlossen, dies nachzuholen, sobald er Celia aus seinem Leben verbannt und eine passende Frau gefunden hatte.
    „Vielleicht sind sie hier irgendwo und schauen uns zu“, flüsterte Celia.
    „Glaubst du etwa an Geister?“
    „Warum nicht? Spürst du nicht die Energie, die von diesem Ort ausgeht?“
    Salim merkte, dass ein Prickeln durch ihren Körper rann. Wie magisch angezogen, schaute er auf ihre Brüste, deren Spitzen unter dem dünnen Shirt hart geworden waren. Der Anblick erregte ihn sofort, und ohne es zu wollen, stiegen sinnliche Erinnerungen in ihm auf. Celia in seinem Bett, nackt, die Augen geöffnet, die Lippen rot von all den leidenschaftlichen Küssen …
    „Wo befinden sich die Zimmer für die Gäste?“, fragte er harsch, um auf andere Gedanken zu kommen.
    „Hier entlang!“ Celia glühte regelrecht vor Stolz auf das, was sie geschaffen hatte. So war sie schon zu Collegezeiten gewesen. „Das eigentliche Hotel folgt dem Straßennetz der Siedlung“, erklärte sie. „Alles ist gründlich untersucht worden, alle Fundstücke sind katalogisiert, sodass wir die alte Stadt jetzt neu erstehen lassen können.“
    Salim nickte und spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief. Generationen hatten hier gelebt, ehe alles zu Staub zerfallen war.
    „Ich habe Pflanzen ausgewählt, die zur damaligen Zeit hier gewachsen sind oder von den Händlern eingeführt wurden. Vom amerikanischen Kontinent stammt nichts.“
    „Außer dir.“
    „Zum Glück bleibe ich ja nicht dauerhaft“, bemerkte sie leichthin, wich seinem Blick jedoch aus.
    „Ich bin sicher, dass du eine äußerst vorteilhafte Ergänzung wärst, solltest du dich hier niederlassen.“ Waren ihm diese Worte nur entschlüpft, oder meinte er es ernst?
    Celia straffte die Schultern. „Ich glaube nicht, dass ich zum Ambiente passen würde.“
    „Und ich glaube, dass eine Wüstenoase wie diese Menschen aus allen Ländern angezogen hat. Wieso sollte nicht auch eine blonde Prinzessin von weither gekommen sein?“
    „Ich hoffe, dass niemand mir vorwerfen kann, ich wäre eine Prinzessin.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, kannst du ziemlich fordernd und eigensinnig sein.“ Damals hatte er es geliebt, dass sie sich durchzusetzen verstand.
    „Oh, das bin ich immer noch.“ Sie lächelte. „Nur so kann man fünfzig Mitarbeiter dazu bringen, gute Arbeit zu leisten. Ich bin übrigens sehr glücklich mit dem ganzen Team. Die Bauarbeiter kommen aus Indien, aus Afrika oder

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