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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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Saudi-Arabien, aber sie sind alle hervorragend ausgebildet und kommen gut miteinander aus.“
    Sie ging weiter und wies auf die Ausgrabungsstätte, wo von dem Hotel noch nicht viel zu erkennen war. „Jeder Gast wird sein eigenes Haus haben, im traditionellen Stil erbaut. Der jeweilige Eingang liegt zur Straße, und es gibt für jedes Haus einen hübschen Innenhof mit Springbrunnen.“
    „Perfekt.“
    „Ja … Ehrlich gesagt mache ich mir ein wenig Sorgen, weil wir so schnell vorankommen. Es könnte doch sein, dass die Archäologen noch mehr finden, wenn wir ihnen mehr Zeit gäben.“
    „Es gibt hier vermutlich mehrere Siedlungsschichten, aber ich möchte, dass das Leben hierher zurückkehrt.“
    „Das freut mich sehr. Übrigens nutzen wir einen Teil der Originalmaterialien und integrieren sie in die neuen Gebäude.“ Sie zeigte in eine andere Richtung. „Hier drüben geht es zum Swimmingpool.“
    Einen Moment lang genoss Salim es einfach, ihr zuzuschauen, während sie mit sicheren Schritten vorausging. Er fand ihren schlanken Körper ebenso sexy wie ihre Begeisterungsfähigkeit. Damals auf dem College hatte er noch nicht so genau benennen können, was ihn an Celia faszinierte. Wahrscheinlich hatte er geglaubt, dass alle Frauen im Bett so leidenschaftlich waren. Doch die Nacht vor vier Jahren hatte ihm bedauerlicherweise allzu deutlich gezeigt, was ihm in der Zwischenzeit entgangen war.
    Salim schüttelte den Kopf, um diese ungebetenen Gedanken zu vertreiben, und folgte Celia.
    „Ein offenes Gewässer wäre in der Siedlung sehr ungewöhnlich gewesen“, erläuterte sie. „Deshalb haben wir uns die Köpfe zerbrochen, wie der Swimmingpool aussehen sollte. Modern sind zurzeit vor allem unregelmäßige Formen mit kleinen Buchten. Klassisch ist das Rechteck. Aber dann hatten wir die Idee, einen kreisrunden Pool zu bauen, sozusagen die perfekte Kombination aus klassisch und modern. Formal in seiner Geometrie, sanft in seiner äußeren Begrenzung, sodass sich die Menschen zu ihm hingezogen fühlen werden wie zu einem natürlichen See.“
    Während sie sprach, umrundete sie den imaginären Pool. „Auf der einen Seite ist der Zugang ganz flach, damit kleine Kindern dort spielen können. Auf der gegenüberliegenden Seite wird es einen kleinen Wasserfall geben.“
    Im Licht der untergehenden Sonne leuchtete das steinige Gelände bernsteinfarben. Es war ganz still, die Arbeiter waren längst nach Hause gegangen. Celia stand da und lächelte in sich hinein, als sähe sie die fertige Hotelanlage vor ihrem inneren Auge. Ihr blondes Haar schimmerte golden im Abendlicht, und Salim verfluchte das Verlangen, das unwillkürlich in ihm aufstieg, als er sie beobachtete. Wie kam es nur, dass Celia so kühl und geschäftsmäßig wirkte, während er von Erinnerungen an die gemeinsam erlebte Lust heimgesucht wurde?
    „Wir sollten fahren, solange es noch hell ist“, sagte er schroff. „Du wirst mit mir zu Abend essen.“
    Celia blieb noch einen Moment vor dem Spiegel stehen.
    Das bin immer noch ich, dachte sie und konzentrierte sich auf die kleine Sommersprosse auf der Wange. Abgesehen davon hätte es sich durchaus um eine andere Person handeln können.
    Allein die Frisur! Nachdem der Hotelfriseur zu ihr aufs Zimmer gekommen war und sich an die Arbeit gemacht hatte, trug sie nun eine verspielte Hochsteckfrisur. Dazu eine Seidentunika in arabischem Stil über einer passenden Hose, changierend zwischen Pfauenblau und Smaragdgrün, goldbestickt an den Säumen.
    Celia kam sich verkleidet vor, aber sie wollte Salim gegenüber nicht unhöflich sein, wenn er sie schon in das exklusivste der Hotelrestaurants einlud. Offensichtlich ließ Salim dort den Thunfisch zubereiten, den Kazim gefangen hatte.
    Celia hatte wenig Lust, sich den Blicken der noblen Hotelgäste auszusetzen. Besonders, weil das Geheimnis ihr immer noch auf der Seele brannte.
    Bei jeder Handbewegung klirrten die Goldarmbänder, die Salim ihr zusammen mit dem Kleid geschickt hatte. Vierundzwanzig Karat, darunter machen es die Al-Mansurs wohl nicht, dachte Celia. Sie hatte vor, die Sachen sofort nach dem Dinner wieder zurückzugeben.
    Plötzlich klingelte das Telefon auf dem Nachtisch. Celia zuckte zusammen. Während sie hinüberging, um das Gespräch entgegenzunehmen, merkte sie, wie ungewohnt es für sie war, in den goldbestickten Brokatslippern zu laufen.
    „Ich bin gleich bei dir“, verkündete Salim, und beim Klang seiner Stimme rieselten Celia erwartungsvolle Schauer

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