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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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in seinen Augen, wenn etwas ihn amüsierte.
    Doch auch sie hatte sich verändert. Etwas in ihr war an jenem Tag gestorben, an dem Salim ihr verkündet hatte, dass er sich von ihr trennen würde, um eine andere Frau zu heiraten.
    „Wie kommt es, dass du nicht wieder geheiratet hast?“ Die Frage war ihr entschlüpft, und Celia bereute es sofort.
    Anstatt sie zurechtzuweisen, hob Salim sein Glas und betrachtete das Wasser einen Moment nachdenklich. „Weil ich niemanden getroffen habe …“
    „Der so wunderbar ist wie ich?“, ergänzte Celia und lachte, damit er wusste, dass sie scherzte.
    Salim jedoch lachte nicht, sondern sah ihr tief in die Augen. „Zwischen uns war etwas Besonderes. Damals.“
    „Ja, damals.“
    „Das mit der Heirat ist nicht meine Idee gewesen, musst du wissen.“ Er stellte sein Glas ab und verschränkte die Finger. „Mein Vater hat mich eines Tages mit der Ankündigung überfallen.“
    „Du hättest Nein sagen können“, meinte Celia tonlos.
    Er schüttelte den Kopf. „Das ging nicht.“ Wieder trat dieser seltsame Ausdruck in seine Augen. „Jedenfalls zu diesem Zeitpunkt nicht. Ich war der älteste Sohn, ich hatte Pflichten als Erbe.“
    „Dazu gehört, zu tun, was dein Vater sagt, egal, was du dir gewünscht hast?“ Celia überlegte kurz. „Vielleicht war deine Ehe von vornherein zum Scheitern verurteilt, weil sie dir aufgezwungen wurde?“
    „Weil ich dich nicht vergessen konnte? Willst du darauf hinaus?“ Erneut veränderte sich sein Blick.
    Celia winkte ab. „Oh, ich habe nur laut gedacht. Soweit ich es jetzt einschätzen kann, war dir immer klar, dass dein Vater deine Braut aussuchen würde. Also konnte es dich eigentlich nicht so unvorbereitet treffen.“
    „Du hast übrigens recht“, sagte er hart. „Ich wollte unsere … Beziehung … nicht beenden, aber ich musste es tun. Es war, als wenn man einen jungen, blühenden Baum fällt. Das hat mich geprägt, und ich wurde nie der Ehemann, den meine Frau sich gewünscht hätte.“
    Salim beugte sich vor und sah Celia in die Augen. Sein Blick war so intensiv, dass ihr der Atem stockte. „Weil ich dich nicht vergessen konnte.“

4. KAPITEL
    Celia wäre fast vom Stuhl gekippt. Doch sie blieb sitzen, starr vor Verblüffung über Salims Worte.
    „Ich habe dich schockiert.“ Salim lehnte sich zurück. „Heute kann ich zugeben, dass ich meine Frau nicht geliebt habe. Vielleicht wäre über die Jahre hinweg so etwas wie Liebe zwischen uns entstanden, wenn sie nicht so enttäuscht darüber gewesen wäre, dass ich … nun ja, nicht besonders romantisch war.“ Er atmete tief durch. „Wie hätte ich auch romantisch sein sollen, wenn mein Herz einer anderen Frau gehört hat?“
    Diesen Moment wählte der Kellner, um zwei dampfende Teller mit gegrilltem Thunfisch aufzutragen. Celia sah verwirrt auf das Gericht.
    „Komm, iss“, forderte Salim sie auf. „Was vergangen ist, ist vergangen, und es gibt nichts, was wir dagegen tun könnten.“ Er nahm seine Gabel und begann zu essen.
    Celia folgte seinem Beispiel und schob sich ein zartes Stück Fisch in den Mund. Während sie aß, suchte sie nach einer Möglichkeit, das Gespräch wieder in unverfängliche Bahnen zu lenken.
    Schließlich fragte sie: „Passiert so etwas in arrangierten Ehen oft? Dass die Partner eigentlich in jemand anderen verliebt sind, den sie nicht heiraten dürfen?“
    „Sicher.“ Salim nickte und kaute. „Ständig. Normalerweise ist es aber nur ein Flirt im Coffeeshop oder in der Lyrikabteilung einer Buchhandlung, keine leidenschaftliche Beziehung, wie wir sie hatten. So etwas wäre hier undenkbar.“
    „Und glaubst du, dass das besser ist?“
    „In meinem Fall bestimmt. Dann wäre ich jetzt ein glücklich verheirateter Vater von vier Kindern.“
    „Du kannst ja wieder heiraten“, bemerkte Celia wie beiläufig.
    „Das habe ich auch vor.“
    In ihren Augen spiegelte sich Verwirrung, doch Salim aß genüsslich weiter.
    Weshalb hat er mich zum Dinner eingeladen und angefangen, von der Vergangenheit zu reden? fragte sie sich. Was will er von mir?
    „Tatsache ist“, begann er und hob sein Glas, „dass ich der Tradition gehorchen und einen Erben zeugen muss. Mir bleibt keine andere Wahl, als noch einmal zu heiraten.“
    „Heißt das, du würdest nur heiraten, um Kinder zu haben?“ Es fiel Celia schwer, ihre Stimme zu beherrschen.
    Er nickte.
    Aber du hast doch schon ein Kind.
    Es wäre der perfekte Moment gewesen, um ihm endlich die Wahrheit zu sagen.

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