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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie teilten eine besondere Liebe für Bauwerke. Das war eine Grundlage. Nun musste man dem Ganzen nur noch ein stabiles Gerüst geben. Doch nach dem gemeinsam verbrachten Wochenende war Amy in dieser Hinsicht zuversichtlich.
    Sie hatte Craig sehr gern. Das klang so einfach, doch für sie war es eine überraschende Entdeckung. Es war nicht nur eine Angelegenheit von Lust und Verliebtheit. Ihr gefiel, wie er war, wie er dachte, wie er zuhörte. Sie hatte keine Kameradschaft gesucht, sie hatte keine Leidenschaft gesucht. An nur einem Wochenende hatte sie erkannt, dass sie beides haben konnte.
    Versonnen lächelnd erinnerte sich Amy daran, wie Craig es sich auf ihrer Couch bequem gemacht und sich einen Cary-Grant-Film angesehen hatte. Oder wie sie Pizza mit Ingwerkeksen kombiniert gegessen hatten. Oder wie sie sich am Sonntagnachmittag in ihr zerwühltes Bett hatten sinken lassen, während das Radio Jazz spielte, und sie einfach das Frühstücksgeschirr übersahen.
    Er hatte sie glücklich gemacht. Allein das war mehr, als sie je von einem Mann erwartet hatte.
    Als sich die Fahrstuhltür öffnete, trat sie ein – und fühlte sich plötzlich von hinten um die Taille gefasst. Die Tür schloss sich wieder, und im Fahrstuhl drehte Craig Amy zu sich herum und küsste sie. Es war erst knapp eine Stunde her, dass er in sein Hotel zurückgekehrt war, um sich umzuziehen, doch es kam ihm wie ein ganzer Tag vor.
    »Du schmeckst einfach gut, Rotschopf.« Sanft streifte er mit seinen Lippen über ihren Mund, bevor er sie ein wenig von sich ab hielt, um sie ausführlich zu betrachten. »Und ich mag dein Gesicht.«
    »Danke. Du bist schnell zurückgekommen.«
    »Ich musste mich nur umziehen. Das könnte ich auch bei dir tun, wenn ich einige Sachen mitbringen darf.«
    Darauf war sie noch nicht vorbereitet. Wenn er bei ihr lebte, während der nächsten Wochen wirklich bei ihr lebte, würde ihr ihre Wohnung verlassen vorkommen, wenn sich ihre Wege wieder trennten.
    »Der Gedanke wäre mir schrecklich, wenn du auf deinen Zimmerservice verzichten müsstest.«
    Er wusste, dass sie ihm auswich. Wie nah sie sich auch gekommen waren, sie weigerte sich noch, den letzten Schritt zu machen, die letzte Lücke zu füllen. Er kämpfte das Gefühl von Frustration zurück, dann drückte er auf einen Knopf und ließ den Fahrstuhl zwischen zwei Stockwerken anhalten.
    »Was machst du?«
    »Ich will dich etwas fragen, bevor die Arbeit wieder losgeht. Es ist persönlich.« Er ließ einen Finger von ihrem Hals bis hinunter zu ihrer Taille gleiten. »Wie ich mich erinnere, besagt eine deiner Regeln, das Berufliche nicht mit dem Angenehmen zu vermengen.«
    »Stimmt.«
    »Isst du heute mit mir?«
    Seufzend wollte Amy den Fahrstuhl wieder in Bewegung setzen, doch Craig hielt ihr Handgelenk fest. »Craig, du brauchst mich nicht in einem Fahrstuhl einzuschließen, um mich zu fragen, ob ich mit dir esse.«
    »Tust du es?«, fragte er. »In meinem Hotel«, fügte er hinzu und hob ihre Hand an seine Lippen. »Und du bleibst die Nacht bei mir.«
    Sie musste lächeln. »Gern. Wann?«
    »Je früher, desto besser.«
    Lachend drückte sie endlich den Fahrstuhlknopf.
    Tim erwartete sie schon mit Kaffee und Gebäck, was Amy übersah. Sie konnte Anzeichen von Stress an ihrem Chef feststellen, auch wenn er sich so jovial und überschwänglich wie immer gab. Amy selbst musste ihre eigene Ungeduld unterdrücken. Wenn sie bis zehn nicht auf der Baustelle war, würde sie noch eine Inspektion versäumen.
    »Mit den Sprengungen und den Fundamentarbeiten waren wir genau nach Zeitplan fertig«, führte Tim gerade aus. »Es waren die Arbeiten fürs Dach, die uns zurückgeworfen haben. Eine weitere Verzögerung haben die Rohrverlegungen für das Gesundheitszentrum gebracht.«
    »Nicht mehr als ein oder zwei Tage«, warf Amy ein. »Wir können es bei den Arbeiten für die Bungalows aufholen. Wenn wir in diesem Tempo weiterarbeiten, wird das ganze Projekt termingerecht fertig.«
    Tim starrte auf seine Unterlagen. »Wir liegen zurück«, beharrte er. Bevor Amy den Mund öffnen konnte, hob er abwehrend die Hand. »Hinzu kommt unser Budget. Wenn wir uns nicht einige kostendämpfende Maßnahmen einfallen lassen, werden wir es überschreiten.«
    »Das Budget ist nicht meine Angelegenheit.« Craig schenkte Kaffee nach. Der Bauunternehmer hatte in der letzten halben Stunde schon drei Tassen geleert. So entstehen Magengeschwüre, dachte Craig mitfühlend. »Und Amys auch nicht. Doch soweit ich

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