Wie Sommerregen in der Wueste
Amy.«
Erneut zeigte sich eine Veränderung in Amys Miene: Befremdung über Craigs Bemerkung.
»Ich mag es, wie du im Sonnenlicht aussiehst. Das erste Mal, als ich dich gesehen habe, standst du auch im Sonnenlicht.«
Behutsam und geschickt zog er sie aus, bis sie nur noch den Schmuck trug, der wie glitzernde Wassertropfen um ihren Hals lag. Aber er berührte sie nicht, nicht auf die ungestüm begehrende Art, die sie erwartet hatte. Er umfasste ihr Gesicht, ganz zart, als könne er sie verletzen, und küsste sie zärtlich.
Verunsichert bewegte sie sich. »Gehen wir ins Bett.«
»Wir haben Zeit.« Er küsste sie wieder und wieder. Dann zog er sich das Hemd aus, sodass sie seinen Oberkörper direkt auf ihrer Haut spürte. Craig küsste sie einfach nur, immer wieder. Die schon heiß in ihr angestiegene Lust schwächte sich wieder ab.
»Ich … Ich kann nicht.«
»Du musst gar nichts tun.« Er nahm sie auf die Arme, erstickte ihren schwachen Protest mit seinen Lippen und legte sie aufs Bett.
Seine Zärtlichkeit erfüllte sie, bis ihre Glieder ganz schwer wurden. Amy hätte ihn zu gern an sich gepresst und ihm alles gegeben, doch er verschränkte seine Hände mit ihren und liebkoste sie einfach nur mit den Lippen. Weich, feucht, einfühlsam. Ganz allmählich entspannte Amy sich und ließ sich fallen. Noch nie hatte jemand sie so behandelt, als sei sie zerbrechlich, kostbar, schön. Craig liebte sie auf eine Art, von der sie bisher nicht einmal geahnt hatte. Auf eine Art, die sie nie vergessen würde. Wenn die Nacht Blitz und Feuer gewesen waren, so war es jetzt ruhig und erfrischend und wunderbar hell.
Amy war ganz außergewöhnlich. Ihre Leidenschaft und ihre Kraft hatte Craig gesehen – und gespürt –, doch er hatte bisher nicht ihre Zärtlichkeit, ihre rückhaltlose Öffnung zur Liebe gespürt. Die Lust der vergangenen Nacht war mit dieser Intimität der Hingabe nicht vergleichbar. Unter seinen Händen schien Amys Körper wie ein Strom zu fließen. Als sie seinen Namen murmelte, traf ihn der Klang ihrer Stimme im tiefsten Innern.
Leise sagte er etwas. Amy hörte ihn, antwortete, aber sie konnte die Worte verstandesmäßig nicht erfassen. Sie war mit allen Sinnen eingehüllt in einen Kokon der Lust. Sie genoss das Streicheln seiner Hände, den Geschmack seines Mundes, der warm und betäubend auf ihrem lag. Alles um sie herum versank in einem rosigen Nebel, und die Zeit schien stehen geblieben zu sein.
Sie spürte die Hitze seines Körpers, roch den Duft seiner Haut. Wenn es überhaupt noch andere Dinge auf der Welt gab, so waren sie bedeutungslos geworden. Ob die Nacht einbrach oder die Sonne hoch am Himmel stand, es zählte nicht. Nicht, solange Craig bei ihr war und ihr zeigte, was es bedeuten konnte zu lieben.
Als er in Amy eindrang, seufzte sie auf vor Glück. Seine Bewegungen blieben langsam, einfühlsam, führten Amy zärtlich hinauf zum Gipfel der Lust. Ihre beiden Körper verschmolzen zu einem.
Craig musste sie einfach wieder und wieder schmecken. Er spürte ihren Atem an seinem Mund, als sich ihre Lippen trafen. Ihre wurden ganz weich, öffneten sich – ein einziges, unbeschreiblich süßes Versprechen.
Dann öffnete sie die Augen. Ganz langsam hoben sich ihre Wimpern. Sie konnte es nicht wissen, doch sie war nie schöner als in diesem Augenblick gewesen. Von nun an war er vollkommen der ihre.
Sie hauchte seinen Namen, und gemeinsam erlebten sie einen berauschenden Höhepunkt.
8. K APITEL
Es war gar nicht so schwer, dieses Verlieben. Das ging Amy durch den Kopf, als sie den Wagen auf den Parkplatz von Thornways Firma lenkte. Sie musste sich nicht anders verhalten, musste nicht anders leben, nicht anders sein. Sie musste ihr Leben nicht ändern, nur öffnen. Vielleicht war es das gewesen, was sie für sich als unmöglich eingeschätzt hatte, doch Craig hatte ihr das Gegenteil bewiesen. Dafür, allein dafür würde sie ihm immer dankbar sein.
Sie klimperte mit den Autoschlüsseln und ging mit leichtem, beschwingtem Schritt hinüber zum Gebäude. Eigentlich schien die Sonne heute nicht strahlender als sonst. Amy wusste das. Doch in ihrem Herzen strahlte es goldener, schöner als jemals zuvor.
Es ist alles eine Frage der Perspektive, sagte sie sich, als sie die Eingangshalle durchquerte und zum Fahrstuhl ging. Und mit Perspektiven und Planung und stabilen Strukturen kannte sie sich aus.
Eine Liebesbeziehung konnte konstruiert werden wie alles andere. Das war eine solide Grundlage. Craig und
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