Wie Sommerregen in der Wueste
Apartment zurückkehrten, hatten sie so viel eingekauft, dass Amy leicht ein ganzes Jahr damit ausgekommen wäre.
»Was machen wir mit dem ganzen Zeug?«
»Wir essen es.« Er begann auszupacken. »Das ist doch gerade nur ein Grundstock.«
»Für ein ganzes Wohnheim vielleicht.« Zweifelnd musterte sie den wachsenden Stapel auf der Anrichte. »Kochst du?«
»Nein.« Er warf ihr eine Tüte Äpfel zu. »Und darum kauft man Zeug ein, bei dem das nicht nötig ist. Oder …«, er packte eine Büchse mit Fertiggericht und eine gefrorene Pizza aus, »… Sachen, die man nur aufwärmen muss. Wenn man einen Büchsenöffner und einen Backofen besitzt, kann man leben wie ein König.«
Amy räumte alles in den Kühlschrank. Craig beobachtete sie dabei und entschied für sich, dass sie andere Qualitäten besaß als die einer Hausfrau. Er zog sie an sich und bedeckte ihr Gesicht mit kleinen Küssen. Man musste eine Frau einfach lieben, die Cornflakes im Kühlschrank verstaute. Er küsste sie lang und innig. »Sag mal«, er strich ihr über die Hüften, »hast du schon jemals etwas wirklich Konstruktives auf der Anrichte gemacht? Gemüse geputzt, Obst eingekocht, Liebe gemacht?«
»Auf der Anrichte?« Ihr Blick weitete sich, dann flatterten ihre Lider leicht, als Craig mit der Zunge ihr Ohr kitzelte. »Nein …«
Er hob ihre Hand an die Lippen. »Wir kommen darauf zurück. Ich habe dir übrigens noch etwas gekauft.«
»Noch etwas?« Sie sah sich um. »Einen zwanzig Pfund schweren Truthahn?«
»Nein, ich habe es dir aus San Diego mitgebracht.«
»Du hast mir etwas in San Diego gekauft? Ein Souvenir?«
»Nicht ganz. Komm, ich zeige es dir.« Er nahm sie bei der Hand und zog sie aus der Küche ins Schlafzimmer, wo seine Reisetasche auf einem Stuhl stand. Er griff hinein, holte ein Kästchen heraus und gab es Amy.
»Ein Geschenk?« Sie fühlte sich ganz lächerlich verlegen, als sie mit einem Finger über das Kästchen strich. »Das ist sehr nett von dir.«
»Vorsichtig. Es könnte ja ein Aschenbecher mit der Aufschrift ›San Diego‹ sein.«
»Es wäre immer noch ein Geschenk.« Sie beugte sich vor und küsste ihn. »Danke.«
»Das ist das erste Mal, dass du das gemacht hast.«
»Was?«
»Mich geküsst.«
Sie lachte, während er ihre Hand an seine Wange legte. »Du hast ein kurzes Gedächtnis.«
»Nein.« Er öffnete ihre Finger und küsste sie auf die Handfläche. »Es ist das erste Mal, dass du mich zuerst geküsst hast. Und du weißt immer noch nicht, was ich dir mitgebracht habe.«
»Das ist unwichtig. Es gefällt mir einfach, dass du an mich gedacht hast.«
»Oh ja, ich habe an dich gedacht.« Er neigte den Kopf und küsste sie ganz zärtlich. Überrascht öffnete sie die Lippen. »Ich habe viel an dich gedacht.« Lächelnd setzte er sich auf die Sessellehne. »Ich hätte es dir ja schon letzte Nacht gegeben, aber du konntest einfach nicht die Hände von mir nehmen.«
Sie warf ihm einen amüsierten Blick zu. »Besser spät als nie.« Dann öffnete sie schnell das Kästchen und musste sich sprachlos setzen.
Sie hatte ein kleines Andenken erwartet, ein lustiges Souvenir, wie es sich Freunde von einer Reise mitbrachten. Stattdessen starrte sie die wunderschönen Steine der Halskette an, in denen sich das Licht des späten Nachmittags brach.
»Sie ist wunderschön.« Überwältigt sah sie ihn an. »Wirklich wunderschön. Du hast sie tatsächlich für mich gekauft?«
»Nein, für Charlie.« Craig nahm die Halskette aus dem Kästchen und legte sie Amy um. »Meinst du, sie wird ihm stehen?«
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Sie hob die Hand und strich über die Steine. »Noch nie hat mir jemand so etwas Wunderschönes geschenkt.«
»Dann muss ich Charlie wohl etwas anderes kaufen.«
Lachend sprang sie auf und ging zum Spiegel. »Oh, wie schön! Wie sie funkeln!« Sie drehte sich um und warf sich Craig in die Arme. »Danke.« Sie küsste ihn. »Danke.« Und wieder. »Danke.«
»Wenn ich gewusst hätte, was ein paar Glitzersteine ausrichten können, wäre ich damit schon vor Wochen gekommen.«
»Lach nur.« Sie drückte ihre Wange an seine. »Ich liebe sie wirklich.«
Und ich liebe dich, dachte er. »Ich will sie an dir sehen.« Er erhob sich mit ihr. Tief blickte er ihr in die Augen und zog ihr dann das weite T-Shirt über den Kopf. Er sah die Veränderung in ihrer Miene und die Erleichterung. Er würde nehmen, was sie ihm bot, doch dieses Mal würde er es behutsam nehmen.
»Du bist wunderschön,
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