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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Verzierung hervor. »Reifen sind romantisch?«
    »Er hat sich um dich gesorgt und wollte nicht, dass dir etwas zustößt. Was ist romantischer als das?«
    Amy warf den Ohrring zurück in die Schublade. »So habe ich das noch gar nicht betrachtet.«
    »Das liegt daran, dass du viel zu selten auf die romantische Seite des Lebens blickst.« Sie wusste, was Amy erwidern wollte, und hob abwehrend die Hände. »Ich weiß, ich weiß. Ich blicke zu oft auf diese Seite. So bin ich, Schätzchen. Du schlägst mehr nach der Art deines Vaters – praktisch, vernünftig, direkt. Vielleicht, wenn er nicht so früh gestorben wäre …« Mit einem Schulterzucken schüttelte Jessie die Kissen auf dem Bett auf. »Aber das ist jetzt alles Vergangenheit, und ich bin nun einmal eine Frau, die es genießt, einen Mann in ihrem Leben zu haben.«
    »Hast du Dad geliebt?« Kaum war die Frage heraus, schüttelte Amy den Kopf und suchte nach einer Tasche für die Sachen, die sie bis morgen brauchte. »Entschuldigung. Ich wollte nicht neugierig sein.«
    »Warum nicht?« Mit einem wehmütigen Seufzer legte Jessie eine Bluse zusammen. »Ich habe ihn angebetet. Wir waren jung und pleite und bis über die Ohren verliebt. Vielleicht war ich nie glücklicher. Auf alle Fälle werde ich diesen Teil meines Lebens nie vergessen und immer dankbar dafür sein.« Der verträumte Blick war weg, und sie legte die Bluse beiseite. »Ich glaube, ich habe in jedem Mann, mit dem ich seitdem eine Verbindung eingegangen bin, immer nach Eigenschaften von deinem Vater gesucht.«
    Langsam drehte sich Amy um. »Ich habe nicht gewusst, dass du so viel für ihn empfunden hast.«
    »Weil ich so leicht neue Beziehungen eingehen konnte?« Mit erfahrenen Handgriffen machte Jessie das Bett. »Ich bin nicht gern allein. Verheiratet zu sein, ist für mich so wichtig wie deine Unabhängigkeit für dich. Flirten ist wie atmen für mich. Ich sehe immer noch gut aus.« Lächelnd sah sie in den Spiegel und drückte ihr Haar zurecht. »Es gefällt mir, gut auszusehen. Und ich weiß, dass ich immer noch eine gewisse Wirkung auf Männer ausübe. Wenn dein Vater noch lebte, wäre das alles anders. Doch die Tatsache, dass ich auch mit jemand anders glücklich sein kann, bedeutet nicht, dass ich ihn nicht geliebt habe.«
    »Es klang wohl, als wollte ich dich kritisieren. Es tut mir sehr leid.«
    Jessie strich die Bettdecke glatt. »Ich weiß, dass du mich nicht verstehst. Und die Wahrheit ist, ich verstehe dich auch nicht immer. Was jedoch nicht heißt, dass ich dich nicht liebe.«
    »Ich liebe dich auch. Und ich möchte, dass du glücklich bist.«
    »Oh, ich gebe mir alle Mühe.« Mit einem Auflachen kam Jessie um das Bett herum und verstaute Amys Turnschuhe im Schrank. »Ich gebe mir immer alle Mühe. Das ist auch einer der Gründe, warum ich gekommen bin. Ich wollte dir mitteilen, dass ich für ein paar Tage verreise.«
    »Oh? Wohin?«
    »Vegas. Willie will mir zeigen, wie man Black Jack spielt.«
    »Du fährst mit Mr Barlow weg?«
    »Bekomme jetzt bitte nicht diesen Blick«, verwies Jessie sie sanft. »Willie ist einer der nettesten Männer, der mir je begegnet ist. Er hat Humor, ist rücksichtsvoll und Gentleman durch und durch. Er hat separate Hotelzimmer bestellt.«
    »Amüsier dich gut.«
    »Das werde ich, Süße.« Jessie stand neben der Kommode, und mit der ihr eigenen untrüglichen Sicherheit fiel ihr Blick sofort auf die Halskette. »Oh! Woher hast du die denn?«
    »Ein Geschenk.« Lächelnd beobachtete Amy Jessie dabei, wie sie sich die Kette vor dem Spiegel anhielt. »Sie ist schön, findest du nicht?«
    »Das ist sogar noch untertrieben. Ich würde sie aber hier nicht einfach so herumliegen lassen.«
    »Irgendwo habe ich das Kästchen.« Amy kramte in ihren Schubladen. »Aber wahrscheinlich trage ich sie heute Abend.«
    »An deiner Stelle würde ich sie nie abnehmen. Ein Geschenk sagtest du? Von wem?«
    »Von einem Freund.«
    »Nun komm schon, Amy.«
    Durch Ausflüchte bekommen Angelegenheiten nur eine künstlich aufgebauschte Bedeutung, erinnerte sich Amy. So sagte sie möglichst unbekümmert: »Craig hat sie mir aus San Diego mitgebracht.«
    »So, so.« Jessie ließ die Kette von einer Hand in die andere gleiten, wobei die Steine wie ein Sternenband funkelten. »Aber du weißt, Schätzchen, dies ist ein Geschenk, wie es ein Mann seiner Frau macht. Oder seiner Geliebten.«
    Als sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, beschäftigte sich Amy sehr intensiv damit,

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