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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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der Wand. Ihr Körper hatte sich
    irgendwie aufgelöst, war ihr abhanden gekommen. Sie konnte nichts fühlen,
    nichts denken. Ein dunkler Nebel behinderte ihre Sicht. Der unglaubliche Anblick
    entfernte sich, als ob sie es vom Ende eines Tunnels aus beobachtet hätte. Sie
    hörte sie mit merkwürdig verzerrten Stimmen miteinander reden.
    »Hättest du nicht noch warten sollen? So wird es eine Diskrepanz beim Zeitpunkt
    ihrer Tode geben. «
    »Das ist unwichtig. « Sie erkannte Parrishs Stimme. »In einer Mord-Selbstmord-
    Situation wartet der Mörder manchmal, bevor er sich selbst umbringt - oder sie
    sich selbst umbringt, wie in unserem Fall. Der Schock, verstehst du. Was für ein
    Jammer, ihren Ehemann und ihren Bruder direkt vor ihrer Nase in eine
    homosexuelle Affäre verwickelt zu wissen. Kein Wunder, dass die Kleine
    durchgedreht ist. «
    »Und wie ist das mit der Freundin? «
    »Ach ja, Serena-Sabrina. Pech für sie. Sie wird auf dem Nachhauseweg einen
    Unfall erleiden. Ich warte hier auf Grace. Und ihr beide setzt euch ins Auto und
    folgt Serena-Sabrina. «
    Langsam hob sich der Nebel vor Graces Augen. Sie wünschte, er wäre geblieben.
    Sie wünschte, gleich hier an Ort und Stelle zu sterben, wünschte, ihr Herz würde
    einfach für immer stehen bleiben. Durch den Spalt in der Gardine hindurch
    konnte sie ihren auf dem Rücken ausgestreckten Mann sehen. Er hatte die Augen
    geöffnet, ohne etwas zu sehen. Seine dunklen Haare waren voller... voller...
    Ein Geräusch stieg in ihr auf, ein fast lautloses Ächzen in ihrem Hals. Es war wie
    das entfernte Heulen des Windes, dunkel und seelenlos. Der Schmerz bahnte
    sich einen Weg aus ihrem Körper. Sie wollte den Laut zurückhalten, aber er kam
    dennoch auf primitive, ursprüngliche Weise hervor. Parrish riss den Kopf herum.
    Für den Bruchteil einer Sekunde - nicht länger - glaubte sie, dass sich ihre Blicke
    getroffen hatten, dass er durch den schmalen Gardinenspalt in die Nacht hatte
    blicken können. Er sagte etwas in scharfem Tonfall und raste auf das Fenster zu.
    Grace entschwand in die Nacht.

    Kapitel 2

    Sie benötigte dringend Geld.
    Durch den strömenden Regen hindurch fixierte Grace den Geldautomaten, der in
    der Dunkelheit anziehend wie ein Tempel leuchtete und sie aufzufordern schien,
    die Straße zu überqueren und den elektronischen Ritus zu vollziehen. Der
    Geldautomat war kaum dreihundert Meter entfernt. Bis dorthin hätte sie
    höchstens ein paar Minuten gebraucht, hätte die Ziffern eingeben und das Geld
    in ihrer Hand haben können. Sie musste ihr Konto leeren. Wahrscheinlich hielt
    ein Automat allein nicht genügend Bargeld bereit, so dass sie einen zweiten,
    wenn nicht noch einen dritten aufsuchen müsste. Mit jedem Mal würde sich die
    Gefahr, entdeckt zu werden, noch weiter vergrößern - ebenso wie die Gefahr,
    Opfer eines Überfalls zu werden.
    Die automatischen Kameras würden ihr Bild aufnehmen, und die Polizei würde
    ganz genau wissen, wann sie wo gewesen war. Plötzlich trat ihr Fords Bild wieder
    vor das innere Auge. Rasender Schmerz schüttelte sie. O mein Gott. Wieder
    bahnte sich der unmenschliche, nicht zu unterdrückende Schrei ihre Kehle hinauf
    und schlug gegen ihre zusammengepressten Zähne. Eine vorbeistreunende Katze
    erstarrte bei diesem Wehlaut mit gesträubtem Fell und erhobener Pfote. Dann
    wandte sich das Tier ab und entfernte sich eilig von dem zusammengekrümmten
    Wesen, das einen solch schrecklichen Laut von sich gegeben hatte. Grace wiegte
    sich wie ein Kind, verschloss den Schmerz tief in ihrem Inneren und zwang sich
    zu logischem Denken. Ford hatte ihr Leben mit seinem bezahlt. Es wäre ein
    unvorstellbarer Verrat gewesen, wenn sie sein Opfer durch eine falsche
    Entscheidung zunichte machen würde.
    Eine Vielzahl nächtlicher Geldabhebungen, alle nach dem geschätzten Zeitpunkt
    des Verbrechens, würden den Anschein ihrer Schuld unweigerlich untermauern.
    Kristian würde sich daran erinnern, wann genau sie das Haus der Siebers
    verlassen hatte. Ungefähr zu dieser Zeit waren Ford und Bryant ermordet
    worden. Beide lagen halb entkleidet in Bryants Schlafzimmer. Parrish hatte die
    Situation mit der ihm eigenen Gründlichkeit inszeniert. Jeder Polizist würde
    glauben, sie hätte ihren Mann und ihren Bruder bei einem homosexuellen
    Schäferstündchen ertappt und beide umgebracht. Ihr Verschwinden war nur noch
    ein weiteres Glied in der sie belastenden Beweiskette.

    Die Männer, die Parrish bei sich hatte, waren

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