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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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die
    Burgmauer, andere hetzten zu den Stallungen, um die Pferde zu holen, wieder
    andere folgten Sim.
    Grace stürzte trotz des Regens auf den Hof hinaus. Der Hayclan griff an,
    während Niall irgendwo dort draußen war.
    Wurden er und seine Männer von einer noch viel größeren Gruppe attackiert?
    Ihre Lungen krampften sich panisch zusammen. Nein. Nein! Sie konnte es nicht
    ertragen, sie durfte ihn nicht verlieren...
    Alice ergriff ihren Arm und riss sie herum. »Komm mit rein! Die Pfeile...«

    Die Tore standen weit offen, die herannahende Menge war nur noch wenige
    Meter entfernt. Grace betrachtete sie mitleidig. Als Alice sie zum Tor zerrte, fiel
    ihr Blick auf einen fleischigen Mann, der mit seinem Karotuch über dem Kopf an
    der Spitze der Leute rannte. Plötzlich sah sie sein Grinsen, seine verfaulten
    Zähne, seinen Kopf. Sie riss sich von Alice los und schrie: »Macht die Tore zu!
    Sie wollen uns hereinlegen! «
    Sims Kopf fuhr zu ihr herum, und er starrte sie an. Als er sie endlich begriffen
    hatte, brüllte er: »Die Tore schließen! « Die Wachtposten begannen, die riesigen
    Tore zuzudrücken, aber es war zu spät. Der Hayclan drängte sich bereits durch
    den Eingang und drückte die Tore auf. Schwerter und Äxte wurden aus den
    Karodecken hervorgezogen, dann gingen die »Opfer« zum Angriff über.
    »Lauf weg! « schrie Alice und zerrte Grace am Arm wieder in die große Halle
    hinein. Frauen rannten schreiend umher, während die Hunde aufgeregt kläfften
    und ihnen zwischen die Beine gerieten. »Die Türen! « kreischte Alice, woraufhin
    Grace und sie sich umdrehten und sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen
    warfen, damit man den massiven Riegel vorschieben konnte. Da Alice gut fünfzig
    Pfund schwerer war als Grace, gelang es ihr, den Riegel auf der rechten Seite
    vorzuschieben, dann hastete sie Grace zu Hilfe. Fast hätten sie es geschafft.
    Schwere Körper rammten die Türen und drückten sie auf, kurz darauf hatten sich
    die Kämpfe bis in den Flur hineinverlagert. Grace wurde zu Boden gerissen. Alice
    duckte sich unter einem herhab fallenden Schwert weg, ergriff Grace und
    schubste sie in Richtung der Küchen. »Lauf! « schrie sie nochmals, und Grace
    hob ihre Röcke und rannte.
    Grace hörte vor sich donnernde Schritte und das Klirren von Metall. Direkt vor
    der Vorratskammer kam sie zum Stehen. »Hier sind sie auch schon! « schrie sie
    und versuchte, in eine andere Richtung zu fliehen. Die Tür der Vorratskammer
    wurde aufgerissen. Der Schwarze Niall stürmte mit erhobenem Säbel, wehenden
    Haaren und kriegerischem Blick heraus. Hinter ihm folgten die zehn Männer, mit
    denen er draußen auf Patrouille gewesen war.
    Grace drückte sich gegen die Wand, damit sie nicht zu Boden getrampelt wurde.
    Niall warf ihr nicht einmal einen Blick zu, sondern raste an ihr vorbei und rief
    Alice zu: »Bringt euch in Sicherheit! « Dann warf er sich laut brüllend in den
    Kampf und drängte die Hays mit erhobenem Schwert schon allein durch seine
    körperliche Größe zurück. Unter gellenden Rufen folgten ihm seine Männer.

    »Komm mit! « schrie Alice, damit man sie in dem Getöse überhaupt wahrnehmen
    konnte. Ohne sich umzusehen, stürzte sie in die Küche.
    Grace wollte ihr folgen, dann aber fiel ihr Blick auf die Vorratskammer. Das
    musste der geheime Tunnel sein, denn wie sonst hätten Niall und seine Leute
    wieder in die Burg gelangen können? Sie zögerte nur einen Augenblick, dann
    schlüpfte sie in den dunklen, kühlen Raum. Gleich hinter der Tür lag ein kleiner
    Vorrat an Kerzen, von denen sie sich eine nahm. Ihre Hände zitterten, als sie sie
    mit einem Flintstein anzündete. Als die Flamme aufleuchtete, schloss sie eilig die
    Kammertür und blickte sich um.
    Ein ganzes Stück der Rückwand war geöffnet, dahinter gähnte die Dunkelheit.
    Sie atmete schnell, als sie auf die Öffnung zutrat. Möglicherweise war dies der
    Weg zu dem Schatz, möglicherweise auch nicht. In jedem Fall aber war es das
    erste Mal, dass sie sich allein auf die Suche machen konnte. In der Hitze des
    Gefechts würde man sie so schnell nicht vermissen. Sie dachte daran, mit
    welcher Kraft sich Niall in den Kampf geworfen hatte und biss sich die Unterlippe
    blutig. Vielleicht war er verletzt, vielleicht war er auch umgebracht worden...
    Aber sie konnte nicht das mindeste für ihn tun.
    Hier aber bot sich die Gelegenheit, vermutlich ihre einzige Gelegenheit, auf Creag
    Dhu das zu tun, weswegen sie hierher gekommen war.
    Der

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