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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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kannte, raunte ihr eine
    innere Stimme zu. Durch die Dokumente in ihrem Gewahrsam kannte sie ihn seit
    einem Jahr. Und sie war bereits vor den beiden folgenreichen Schüssen von ihm
    fasziniert und eingenommen gewesen. Wenn sie nicht so dringend ihr Modem
    hätte reparieren lassen wollen, damit sie mehr über Niall lesen konnte, dann
    wäre sie zu Hause gewesen, als Parrish und seine Männer aufgetaucht waren.
    Dann wäre auch sie jetzt tot.
    Sie wollte umkehren, ging dann aber Schritt für Schritt vorsichtig immer weiter.

    »Ahhhhh! « Mit aufgerissenem Mund stürzte Huwe, mit beiden Händen sein
    Schwert über dem Kopf haltend, schreiend auf Niall zu. Einen kurzen Augenblick
    lang wandte sich Niall von einem anderen Hay ab. Huwe war in seinem Rücken,
    der andere vor ihm, und er hatte nur noch eine Sekunde Zeit, um Huwe davon
    abzuhalten, ihn vom Scheitel bis zur Sohle zu zweiteilen. Er duckte sich unter
    dem gezückten Schwert des Haymannes, ergriff seinen Arm und stieß ihn in
    Huwes Richtung. Huwes Schwert sauste bereits herab und vergrub sich tief in
    Schulter und Nacken seines Clansangehörigen. Eine riesige Blutfontäne ergoss

sich über seine Kleider, aber Huwe griff weiter mit zusammengekniffenen,
    rasenden Augen an.
    »Mistkerl! « kreischte er. »Mistkerl! « Wieder hob er das Schwert und wollte es
    auf Nialls Kopf und Schultern niedersausen lassen.
    Niall hielt das Schwert mit seiner Axt ab. Der Schlag war allerdings so heftig,
    dass ihm der Arm davon abknickte. Er duckte sich mit seinem eigenen Schwert,
    aber Huwe erwies sich gelenkiger, als Niall angenommen hatte, und entkam der
    langen Klinge. »Du hast meinen Sohn umgebracht! «, brüllte er. »Du Mistkerl,
    dafür wirst du deinen Kopf lassen müssen! «

    Niall sagte kein Wort. Er hatte Morvan umgebracht, und er würde es jederzeit
    wieder tun, wenn er die Gelegenheit dazu bekäme. Eine kalte, unbarmherzige
    Wut hatte ihn ergriffen, weil die dreckigen Hays es gewagt hatten, nach Creag
    Dhu, in sein Zuhause einzudringen. Nicht nur der Schatz war gefährdet, sondern
    auch Grace. Er erinnerte sich an den Schrecken auf ihrem Gesicht, als er an ihr
    vorbeigerast war. Und er kannte ihr Schicksal, das aller Frauen von Creag Dhu,
    wenn es seinen Männern nicht gelang, die Eindringlinge zu besiegen.
    Das durfte nicht geschehen.
    Er ging in die Offensive und griff mit aller Kraft an. Sein stählernes Schwert
    schlug gegen das von Huwe. Er drängte sich weiter mit Axt und Schwert nach
    vorn, während er Huwe vor sich hertrieb. Einer vom Hayclan rannte schreiend
    von links auf ihn zu. Niall schwang die Axt und ließ sie auf die Brust des Mannes
    hinuntersausen. Der Mann gab ein merkwürdig gurgelndes Geräusch von sich,
    dann fiel er in sich zusammen. Sein Herz war abrupt stehen geblieben, als die
    breite Klinge es durchtrennt hatte.
    Jetzt hatte Niall nur noch sein Schwert. Um das Gleichgewicht zu halten,
    umfasste er es mit beiden Händen. Durch Nialls Verlust der Axt ermutigt, griff
    Huwe an. Niall wehrte die niedersirrende Klinge Huwes ab. Stahl rasselte gegen
    Stahl. Niall zog sein Schwert zurück und versenkte es tief in Huwes rechter Seite,
    in seinen Nieren. Huwe zuckte zurück, sein Gesicht wurde aschfahl. Sein Schwert
    schlug klirrend auf dem Boden auf. Er bäumte sich angesichts der tödlichen
    Verletzung noch einmal auf. Niall riss das Schwert zurück und stach ihm mitten
    ins Herz.
    Ein gellendes Jaulen erhob sich über das Getöse der Schlacht, als die Haymänner
    den Tod ihres Führers bemerkten. Einen Moment lang schienen sie verwirrt, und
    dieser Augenblick sollte entscheidend sein. Denn jetzt nutzten Nialls Männer
    ihren Vorteil und brachten den Kampf zu einem baldigen Ende.
    Niall lehnte schwer atmend auf seinem blutigen Schwert. Langsam blickte er sich
    in den Ruinen seiner Halle nach seinen Männern um und zählte die, die es
    erwischt hatte.
    Kurze Zeit herrschte eine unheimliche Stille, dann hörte man das Stöhnen,
    Fluchen und Weinen der verwundeten Männer. Hier und da bemerkte er lange
    Röcke und zarte Rundungen und wusste, dass manche der Frauen sich nicht
    hatten in Sicherheit bringen können.
    Was war mit Grace? Sie war zusammen mit Alice in die Küche geflohen.

    Sim trat mit so blutverschmiertem Gesicht auf Niall zu, dass der ihn beinahe
    nicht erkannt hätte. Der große Mann humpelte, seine Hüfte war blutdurchtränkt.
    »Was sollen wir mit den überlebenden Hays machen? « fragte er. Nialls erster
    Gedanke war, sie

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