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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Hinterteil
    nicht freigelegt, während er sie... wohin trug?

    Er durchschritt zielsicher die Dunkelheit und trug sie mühelos über der einen
    Schulter, in der anderen Hand hielt er sein riesiges Schwert. Leichtfüßig erklomm
    er die Stufen, als ob er nicht gerade seinen Samen in einer kräftezehrenden
    Vereinigung in sie ergossen hätte. Er war immer noch wütend. Nicht nur
    verärgert, sondern von einer rasenden Wut ergriffen. Sie fühlte, dass der Zorn
    ihn nicht verlassen hatte. In diesem Augenblick wurde ihr klar, dass ihr
    persönlicher Kampf noch nicht vorüber war.

    Kapitel 25

    Grace hielt ihre Augen geschlossen. Sie war unfähig, etwas zu unternehmen,
    unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Wieder war eine Welt für sie
    zusammengebrochen. Sie konnte es nicht fassen, was zwischen ihnen geschehen
    war.
    Sie hatte sich noch niemals ohne Liebe geliebt. Sie hatte nur mit Ford
    geschlafen, nur seine Berührungen gekannt und gewusst, dass, wenn er sie
    nahm, dies mit Liebe geschah. Wie aber war es mit Niall? Zweifelsohne mit Lust.
    Grenzenloser Lust, Lust jenseits all dessen, was man noch begreifen konnte. Auf
    ihrer Seite war es die Verzweiflung, auf seiner die Wut, die vorherrschte. Und
    dennoch hatte er eine weitaus tiefere und heftigere Reaktion in ihr
    hervorgerufen, als all die liebevollen Intimitäten von Ford es je getan hatten.
    Dafür hasste sie Niall. Sie hasste ihn, weil er ihr etwas wegnahm, das eigentlich
    Ford gehörte, von dessen Existenz sie jedoch bisher nicht einmal etwas geahnt
    hatte.
    Lichter tanzten hinter ihren geschlossenen Lidern, und die eisige Kälte des
    Geheimgangs verlor sich in der Wärme der Burg.
    »Alice! « brüllte Niall mit tiefer, donnernder Stimme. »Bring mir heißes Wasser.«
    »Ist das Mädchen verletzt? « fragte Alice erstaunt.
    »Nein«, erwiderte er knapp und ging die Treppe weiter nach oben. Dann hörte
    sie, wie eine Tür in ihrer Lederaufhängung quietschte und gleich wieder heftig ins
    Schloss fiel. Noch ein paar Schritte, dann ließ er sie von der Schulter gleiten und
    stützte sie, bis sie ihr Gleichgewicht gefunden hatte. Sie öffnete die Augen und

    schwankte ein wenig, als er von ihr abließ. Sie waren in seiner Kammer. Sie
    blickte sich stirnrunzelnd um, als ob sie sie noch niemals zuvor gesehen hätte.
    Sie konnte sich nicht erklären, warum er sie gerade hierher gebracht hatte. Sie
    betrachtete den stabilen Tisch und den geschnitzten, großen Stuhl vor dem
    Kamin, vor dem Niall gebückt ein Feuer anzündete. Auf der anderen Seite stand
    eine lange, schwere Bank. Eine breite Holztruhe befand sich am Fußende des
    Bettes... das Bett. Es war über einen Meter hoch und über zwei Meter breit. Es
    war ein riesiges Bett, mehr als üppig bemessen für den Mann, der dort schlief.
    Felle und Teppiche lagen in Schichten darauf verteilt und erweckten den
    Eindruck, als könne man vollkommen in ihnen versinken.
    Das Feuer wurde kräftiger und vertrieb die Schatten aus den letzten Ecken der
    Kammer und wärmte ihren unterkühlten Körper. Als sie aus dem schmalen
    Fenster blickte, sah sie, dass es Nacht geworden war, während sie unten in den
    Kellern gewesen war. Die Burg war ruhig, die Eindringlinge entweder getötet
    oder ausgestoßen, und die Reparaturarbeiten wurden in jener stillen Art und
    Weise verrichtet, die einem Kampf gewöhnlich folgte.
    Niall zog seine Schwerthalterung aus und ließ sie auf die Bank fallen, das
    Schwert jedoch behielt er weiter in der Hand. Dann nahm er einen Strohhalm,
    ließ ihn am Feuer erglühen und zündete damit die großen Talgkerzen auf dem
    Tisch an. Grace stand immer noch dort, wo er sie abgestellt hatte. Sie hatte
    Angst, einen Schritt zu tun, weil er dann vielleicht dieses grässliche,
    blutverschmierte Schwert gegen sie erheben würde. In dem weichen,
    flackernden Licht des Feuers und der Kerzen konnte sie die Spuren erkennen, die
    die Schlacht auf ihm hinterlassen hatte. Überall waren Flecken getrockneten
    Blutes zu sehen. Sein Hemd war davon bespritzt, dunkle Flecken zeichneten sich
    auf seinem Rock ab, seine Lederstiefel waren ebenfalls damit verschmiert. Das
    Blut vieler Menschen klebte an diesem Krieger, und sie fragte sich, ob auch ihres
    bald dazuzählen mochte. Sein schwarzes Haar lag über seinen Schultern und
    wurde nicht einmal mehr durch die üblichen beiden kleinen Zöpfe an seinen
    Schläfen gezähmt.
    Ohne sie eines Blickes zu würdigen, setzte er sich auf die Bank, nahm sich einen
    mit Öl

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