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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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dir
    gut? Wo steckst du denn? «
    Ob es ihr gut ginge? Wie sollte es ihr gut gehen? Ford und Bryant waren tot, in
    ihrem Inneren klaffte ein großes, schwarzes Loch. Nie wieder würde es ihr gut
    gehen. Körperlich jedoch war sie unverletzt. Und sie wusste, dass Kristians Frage
    darauf abgezielt hatte. Seine Frage verriet ihr auch, dass Parrish tatsächlich die
    Polizei benachrichtigt hatte. Das ruhige Wohnviertel musste in heller Aufregung
    sein.
    »Ich habe gesehen, wie es passierte«, antwortete sie. Ihre Kehle war so
    zugeschnürt, dass ihre Stimme flach und hohl wie die einer Fremden klang. »Sie
    werden behaupten, ich sei die Mörderin gewesen. Aber ich war es nicht. Parrish
    war es. Ich habe ihn gesehen. «
    »Parrish? Parrish Sawyer, dein Vorgesetzter? Der Parrish? Bist du dir da auch
    ganz sicher? Was ist passiert? «
    Sie wartete das Ende seiner Fragenkette ab. »Ich habe ihn gesehen«,
    wiederholte sie. »Sag mal, haben sie dich schon verhört? «
    »Nur kurz. Sie wollten wissen, wann du hier weggegangen bist. «
    »Hast du die Texte erwähnt, an denen ich arbeite? «
    »Nein. « Seine Stimme klang fest. »Sie haben gefragt, warum du hier warst, und
    ich habe geantwortet, dass du dein Modem zur Reparatur vorbeigebracht hast.
    Das war alles. «
    »Gut. Was du auch sagst, erwähne die Texte nicht. Wenn jemand fragt,
    behaupte einfach, du hättest keine Dokumente gesehen. «

    »Okay. Aber warum soll ich das tun? «
    »Damit Parrish dich nicht auch noch umbringt. « Ihre Zähne fingen zu klappern
    an. Ihr war so verdammt kalt, der leichte Wind schlug ihr die nassen Kleider
    gegen den Körper. »Hör zu, ich meine es ernst. Kein Mensch darf erfahren, dass
    du von meiner Arbeit wusstest. Ich weiß selbst nicht, was es mit diesen
    Dokumenten auf sich hat, aber offenbar will er jeden loswerden, der von ihrer
    Existenz weiß. «
    Nach langem Schweigen sagte Kristian verwirrt: »Willst du damit sagen, dass
    Parrish verhindern möchte, dass jemand etwas über diesen Tempelritter erfährt,
    nach dem du gesucht hast? Der Mann hat, wenn überhaupt, dann vor zirka
    siebenhundert Jahren gelebt. Wen zum Teufel interessiert das denn? «
    »Offenbar interessiert es Parrish. « Sie kannte den Grund nicht, aber sie würde
    ihn herausbekommen. »Parrish«, wiederholte sie mit ersterbender Stimme.
    Sie hörte seinen schnellen flachen Atem, der von dem Mundstück noch verstärkt
    wurde. »Abgemacht, ich sage kein Wort. « Er machte eine Pause. »Brauchst du
    Hilfe? Du kannst mein Auto haben. «
    Fast hätte sie lachen müssen. Trotz der grauenhaften Vorkommnisse kribbelte
    ein Lachen in ihrer Kehle und blieb dort in der verkrampften Muskulatur hängen.
    Kristians Männlichkeitssymbol in Form eines Automobils war die sprichwörtliche
    bunte Kuh, und die konnte sie jetzt nun wirklich nicht gebrauchen. »Nein, danke.
    Aber Geld brauche ich. Der Automat, an dem ich es gerade versucht habe, hatte
    kein Geld mehr. Außerdem bin ich sofort danach überfallen worden. «
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete Kristian.
    Er glaubte nicht, dass sie überfallen worden war? »Wie bitte? « fragte sie. Vor
    Erschöpfung konnte sie sich kaum noch bewegen und kaum noch denken, aber
    das konnte er unmöglich gemeint haben.
    »Ich glaube nicht, dass der Automat kein Geld mehr hatte«, antwortete er.
    Plötzlich klang seine Stimme ganz erwachsen und hatte die kühle Intensität
    angenommen, die sie immer im Zusammenhang mit Computern bekam. »Wie
    viel hast du denn abgehoben? «
    »Dreihundert Dollar. Ist das nicht der Höchstbetrag für jede Abhebung? Der
    Bankangestellte hatte, glaube ich, etwas von dreihundert Dollar gesagt, als wir
    das Konto eingerichtet haben. «
    »Nicht dreihundert Dollar bei jeder Abhebung, sondern dreihundert Dollar am
    Tag«, erklärte Kristian geduldig. »Du kannst so viele Abhebungen machen, wie

    du willst, allerdings höchstens dreihundert Dollar innerhalb von vierundzwanzig
    Stunden. Jede Bank legt ihr eigenes Maximum fest, und das sind bei deiner Bank
    dreihundert Dollar. «
    Seine Erklärung traf sie wie ein Donnerschlag. Selbst wenn sie einen anderen
    Geldautomaten auftreiben konnte, würde sie ihn erst in den Morgenstunden des
    nächsten Tages benutzen können. So lange konnte sie aber nicht warten. Wenn
    die Polizei ihr Bankguthaben einfrieren wollte, so käme sie nicht mehr an ihr Geld
    heran. Sie musste aus Minneapolis fliehen, um ein sicheres Versteck zu finden,
    wo sie die Dokumente entziffern und

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