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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Verdacht schöpfte. Er würde sie an der Tür erwarten,
    bereit, sie ihrer Waffe zu entledigen und ihr gar nicht erst die Möglichkeit eines
    Glückstreffers einzuräumen.
    Vielleicht sollte er wirklich nicht länger auf einen komfortablen Ort warten,
    sondern sie gleich hier, auf der gläsernen Tischplatte, nehmen. Sie würde sich
    wehren und mit den Füßen treten, und er würde sie trösten, ihr ins Ohr flüstern
    und ihre sinnlichen Lippen küssen. Unter seinem Körper würde sie sich weich und
    hilflos anfühlen.

    Er war jetzt so erregt, dass er fast gekeucht hätte. Einmal würde ihm nicht
    genügen, soviel wusste er. Er wollte sich in ihren Mund ergießen, er wollte ihren
    Höhepunkt spüren. Er wollte, dass sie vor lauter Wollust seinen Namen rief.
    Dann würde er sie umbringen. Ein echter Verlust, nur leider unvermeidlich.
    »Sie hat vom Münzfernsprecher eines McDonald's in Roseville aus angerufen«,
    gab Conrad durch. »Keinem ist sie aufgefallen, aber die anderen Gespräche um
    diese Zeit wurden von anderen Leuten geführt. «
    »Roseville. « Parrish dachte an den Stadtteil, der sich dem Stadtzentrum im
    Nordosten anschloss. »Hast du Männer dorthin abgestellt, falls sie noch einmal
    dort auftaucht? «
    »Ja. « Diese Maßnahme hatte Conrad sofort getroffen. Die meisten Menschen
    waren Gewohnheitstiere, die dieselbe Gewohnheit über Monate, oft über Jahre
    beibehielten. Grace hatte sich als überraschend unvorhersehbar erwiesen.
    Dennoch durfte er nicht annehmen, dass sie sofort in unbekannte Gefilde
    aufbrechen würde. Wenn sie in der Stadt blieb, würde sie früher oder später an
    dem McDonald's zumindest vorbeifahren, wenn nicht heute, dann eben morgen.
    Und wenn nicht morgen, dann vielleicht am selben Tag der nächsten Woche. Er
    war ein geduldiger Mensch, er konnte warten.
    »Ist sie also doch wieder hierher zurückgekommen«, wunderte sich Parrish.
    »Ganz schön mutig, findest du nicht? Damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet.
    Glaubst du, sie will mich umbringen? «
    »Ja«, erwiderte Conrad leidenschaftslos. Abgesehen davon hätte es keinen
    vernünftigen Grund für ihre Rückkehr nach Minneapolis gegeben. Dazu war es
    viel zu gefährlich. »Vielleicht sollten wir sie es versuchen lassen. « Parrish
    lächelte mit vor Erwartung glänzenden Augen. »Lass sie doch auf uns
    zukommen, Conrad. Wir werden sie mit offenen Armen empfangen. «

    Kapitel 13

    »Niall, ich habe gestern Nacht schon wieder von dir geträumt. Ausnahmsweise
    hast du weder gekämpft, noch warst du im Bett, sondern du hast ruhig vor dem
    Kamin gesessen und dein Schwert gereinigt. Du hast keinen traurigen, dafür
    aber einen grimmigen Eindruck gemacht, als ob du eine Bürde tragen müsstest,

    unter der die meisten Menschen zusammenbrechen würden. Worüber hast du
    nachgedacht? Weshalb bist du so einsam? Hast du an die Tempelbrüder gedacht,
    an all deine Freunde, die du verloren hast, oder war es etwas anderes, das dich
    so verhärtet hat? Nimmst du es übel, dass du als Abtrünniger leben musst,
    während dein Bruder König ist? «
    Über ihre Zeilen erschrocken, zog Grace die Hände von der Tastatur zurück. Von
    ihm zu träumen war eine Sache, ihm zu schreiben eine gänzlich andere. Das
    Gefühl, sie würde tatsächlich mit ihm kommunizieren, als ob er ihre Worte lesen
    und ihr antworten könne, verstörte sie. Offenbar waren die Anstrengungen der
    letzten acht Monate nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Sie konnte nur hoffen,
    dass sie nicht vollkommen überschnappte.
    Sie hatte ihre alten Tagebuchaufzeichnungen wiederaufnehmen wollen, aber
    irgendwie konnte sie sich die tagtäglichen Details nicht mehr so gut merken wie
    früher. Zum einen gab es in ihrem Leben überhaupt keine Routine mehr, und
    ohne Routine konnte es auch nichts Ungewöhnliches geben. Sie hatte auf die
    leere Bildschirmseite und ihre Finger auf der Tastatur gestarrt, aber keine Zeile
    über den vergangenen Tag zustande gebracht. Sie hatte keine Verabredungen,
    die sie halten musste, keine Neuigkeiten, die sie mit anderen teilen wollte,
    überhaupt hatte sie nichts, das sie mit anderen verbunden hätte. Die Tage
    verbrachte sie schweigend und abgestumpft, lediglich ihr Hass auf Parrish oder
    aber das Übersetzen der Dokumente konnte ihr etwas Leben einhauchen.
    Obschon Niall eine Traumgestalt war, bildete er doch in ihrem tristen Leben den
    einzigen Höhepunkt. Er erschien ihr lebendig, als ob er sich unmittelbar hinter
    ihrer Zimmertür

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