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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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anderes zuteilen, aber sie würde auch dann nicht ihre Wäsche
    gelegt oder ihren Abwasch erledigt bekommen, es sei denn, sie bezahlte diese
    Arbeiten extra.

    Frau Eriksson setzte sich auf das Sofa und begann die Wäsche zu legen. Sie
    schleuderte die Kleidungsstücke hoch und machte ein missmutiges Gesicht,
    Graces Gedanken aber kehrten zu Parrish zurück.
    Jeder Muskel ihres Körpers verkrampfte sich. Das Entsetzen, ihm in die Hände zu
    geraten, überstieg ihre Vorstellungskraft. Er musste sie gar nicht mehr
    umbringen, denn allein durch seine Berührung würde sie dem Wahnsinn
    verfallen.
    Wie hatte er das wissen können? Woher hatte er geahnt, dass sie es war, die ihn
    angerufen hatte? Welche barbarischen Instinkte verrieten ihm mit dieser
    traumwandlerischen Sicherheit ihre Identität? Hatte er die Polizei von
    Minneapolis verständigt, dass sie wieder in der Gegend war?

    Parrish telefonierte tatsächlich sofort, allerdings mit Conrad und nicht mit der
    Polizei. »Frau St. John hat mich gerade angerufen«, sagte er sanft, wobei sich
    Freude und Erregung in seine Stimme mischten. »Vermutlich wollte sie nur
    herausfinden, ob ich hier bin. Wahrscheinlich hat sie Annalise am Telefon
    erwartet. Nimm sofort Kontakt mit unserem U-Boot in der Telefongesellschaft auf
    und finde heraus, von wo sie telefoniert hat. « Er blickte auf seine Rolex. »Der
    Anruf kam genau dreiundzwanzig Minuten nach zwölf. «
    Ohne Conrads Antwort abzuwarten, legte er auf und lehnte sich in seinem
    riesigen Ledersessel zurück. Er atmete schwer, denn die Erregung war ihm in alle
    Glieder gefahren. Grace! Wer hätte nach sechs verdammt frustrierenden
    Monaten, in denen sie in Chicago einfach nicht mehr aufzutreiben gewesen war,
    angenommen, dass sie selbst den Kontakt aufnehmen würde?
    Conrad war sich sicher gewesen, dass er ihren Arbeitsplatz in Chicago ausfindig
    gemacht hatte. Es war ein billiges italienisches Restaurant, in dem die Bedienung
    schwarz bezahlt wurde. Die Frau war dünner gewesen, aber sie hatte
    gelegentlich eine kleine Tragetasche mit dabeigehabt, hatte sich sehr
    zurückgehalten und hatte blonde Locken gehabt. Eine ähnliche Frisur hatte man
    ihm auch aus der Newberry-Bibliothek gemeldet. Newberry war eine der besten
    Recherchebibliotheken im ganzen Land. Das wiederum wusste Grace. Sie
    brauchte die dort untergebrachten Nachschlagewerke. Parrish war sich sicher,
    dass sie noch an den Dokumenten arbeitete, und Grace war sehr gut in ihrer
    Arbeit. Sie würde sehr wohl wissen, warum er die Dokumente unbedingt haben
    wollte. Aber dann war sie wieder verschwunden. Niemand dort hatte ihre Adresse

    gekannt. Conrad hatte Buslinien, Züge und Flüge überprüft, aber niemand mit
    Blondgelockten Haaren und einer Computertragetasche war dort gesehen
    worden. Noch nicht einmal Conrad hatte einen Hinweis auf ihre Spur finden
    können.
    Wo war sie jetzt? In Minneapolis - oder versteckte sie sich in irgendeiner kleinen
    Ortschaft? Sie hatte zwar kein Wort gesagt, aber das verräterische Einatmen
    überzeugte ihn davon, dass sie die Anruferin gewesen sein musste.
    Schon bald würde er vielleicht nicht ihren jetzigen Aufenthaltsort wissen, aber
    doch den Ort, von wo aus sie den Anruf gemacht hatte. Die Polizei brauchte eine
    gesetzliche Verfügung, um solche Details von der Telefonbehörde zu erfahren, er
    dagegen war durch solch lachhafte Einschränkungen nicht behindert. Conrad
    würde also wissen, wo er mit der Suche beginnen musste. Jetzt hatte er
    zusätzlich seinen Stolz mit in die Waagschale geworfen, denn er krankte immer
    noch an der Tatsache, dass eine kleine, unscheinbare Person wie Grace St. John
    ihn an der Nase herumgeführt hatte.
    Warum aber hatte sie herausfinden wollen, ob er im Büro war? Er lachte leise.
    Hatte die kleine Grace vor, sich an ihm zu rächen? Hielt sie sich etwa für fähig, in

sein Büro zu kommen und ihm die Pistole an den Kopf zu halten? Sie kannte
    doch die Sicherheitsvorkehrungen des Gebäudes und wusste genau, dass sie
    über den Eingangsbereich nicht hinauskommen würde. Vielleicht aber sollte er
    sie näher zu sich heranlassen? Er könnte sie ohne große Umstände überwältigen,
    und dann hätte er sie zu seiner Verfügung.
    Er könnte spätabends arbeiten. Das Gebäude wäre vollkommen verlassen, sie
    würde sich sicherer fühlen. Er könnte mit den Sicherheitskräften absprechen,
    dass sie in die andere Richtung schauten, es ihr andererseits aber nicht zu leicht
    machten, so dass sie

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