Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)
dem Boden sprießen. Sie scrollte hinunter zu einem Foto. Ty, der zusammen mit Roberta in der Sitzecke eines Clubs saß. Lächelnd blickte er in die Kamera. Sie hatte sich eng an ihn geschmiegt, die Arme um seinen Hals, den Mund auf seiner Wange.
Die Überschrift lautete:
TYLER WILKIE VERLOBT
Die Klatschseite berichtete, Model und Make-up-Artist Roberta Smilyak habe Popsänger Tyler Wilkie auf seiner Tour durch den mittleren Westen begleitet. Ein alter Freund des Paares habe bestätigt, ihre Beziehung sei »sehr ernst« und sie »schmiedeten Hochzeitspläne«.
Peg nahm meine Hand.
»Was sagst du dazu?«, fragte ich.
»Ich bekomme Google-Alerts über Ty. Ich dachte, es sei nett, mich über ihn auf dem Laufenden zu halten. Ich wette, das ist gelogen, Grace«, fügte sie hinzu. »Oder maßlos übertrieben.«
»Natürlich ist das eine Lüge. Jedenfalls der Teil mit der Hochzeit.«
»Was willst du unternehmen?«
»Ihn anrufen.«
»Wann?«
»Jetzt.«
Ich setzte mich im Schneidersitz mit meinem Handy auf das Bett. Ermahnte mich, zu atmen. Um mir Kraft und Mut zu geben, hatte ich die Ultraschallbilder auf meiner Daunendecke ausgebreitet.
Ich wählte Tys Nummer. Seine Mailbox meldete sich.
Es war weder die klügste noch die mutigste Entscheidung meines Lebens, aber ich hörte mir seine Ansage an. Ich redete mir ein, es wäre vollkommen okay für ihn, die grundlegenden Informationen auf diese Weise zu erfahren. Wenn er mich dann zurückrief, konnte ich ins Detail gehen, seine unvermeidlichen Fragen beantworten, mich ausgiebig entschuldigen, und wir konnten überlegen, wie es weitergehen sollte. Gemeinsam. Ich würde nicht mehr länger alleine mit allem dastehen. Mein Gott, warum hatte ich nur so lange gewartet!
Der Piepton.
»Äh … Hi, Tyler! Ich bin’s, Grace. Ich muss dir etwas sagen. Ich, äh … Erinnerst du dich noch an das Wochenende, das wir vor deiner Tour zusammen verbracht haben? Im September? Na ja, da ist etwas passiert. Wir, äh, wir haben ein, äh, Baby gezeugt.«
Ich fing an zu weinen. Mist! Reiß dich zusammen!
»Ein Baby. Wir bekommen ein Baby. Einen kleinen Jungen. Du und ich. Ich hoffe, er sieht aus wie du … Ich hoffe es. So, das war alles. Du hast meine Nummer. Bis bald, Ty. Ich hoffe, es geht dir gut. Bis bald. Tschüs.«
Ich warf das Handy aufs Bett, legte mich hin und umarmte mein Kissen. Mein Herz klopfte. Ich nahm das Handy wieder in die Hand und überprüfte, ob es nicht stumm oder auf Vibrationsalarm geschaltet war. Ich stellte es auf maximale Lautstärke und ging einer schlaflosen Nacht entgegen.
In den ersten beiden Tagen lauerte ich jede Sekunde auf das Klingeln. Natürlich war er auf Tour und sehr eingebunden. Wahrscheinlich wollte er einen ruhigen Moment abpassen, um mich zurückzurufen.
Am dritten Tag sagte ich mir, dass er sehr überrascht von meiner Nachricht gewesen sein musste und etwas Zeit brauchte, um die Neuigkeit zu verdauen und sein Gleichgewicht wiederzufinden.
Am fünften Tag ging ich nicht zur Arbeit und blieb zu Hause im Bett.
Am sechsten Tag kam mir der hoffnungsvolle Gedanke, ihm müsse etwas Schlimmes zugestoßen sein und Peg habe mir trotz Google-Alert nichts davon gesagt, um mich nicht zu schockieren und die Gesundheit des Babys zu gefährden.
In jener Nacht stand ich auf, als ich Peg von der Show nach Hause kommen hörte. Sie stand an der Spüle in der Küche und füllte den Teekessel. Sie drehte das Wasser ab, als sie mich sah. »Was hast du denn?«
»Ich habe Ty am Sonntag angerufen. Gleich, nachdem du mir die Website gezeigt hast.«
»Ja, das hattest du vor! Und, wie hat er reagiert?«
»Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen. Und ihm alles erzählt.«
»Ach, Schatzi, das hast du getan?«
Ich nickte. »Aber er hat nicht zurückgerufen. O Peg …!«
Sofort fing sie mich mit ihren starken Armen auf. Sie hielt uns beide aufrecht, mich und den Knubbel.
Das Kapitel, in dem, verständlicherweise, gewisse Leute ziemlich sauer auf mich sind
Und gerade, als ich dachte, schlimmer könne es nicht mehr kommen …
… rief Julia an. Und bestand darauf, mit mir Mittagessen zu gehen. Morgen. Wahrscheinlich wollte sie wissen, ob ich den Rettungsring schon losgeworden war, den ich mir angefuttert hatte. Der Gedanke an die Überraschung, die sie erwartete, brachte mich zum Kichern. Ziemlich hysterisch.
Ich kam zu früh zu unserer Verabredung in dem japanischen Restaurant in Chelsea, das wir beide mochten. Ich sah mich in dem halbdunklen, leeren
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