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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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einmal ließ er den Blick über mich wandern und einen Moment lang auf meiner enormen Mittelpartie ruhen. Dann stand er abrupt auf und ging.

    Am nächsten Tag wartete er nach der Arbeit auf mich. In einer schwarzen Cabanjacke, Strickmütze und dunkler Sonnenbrille drückte er sich in der Lobby herum. Er folgte mir nach draußen, fasste mich am Ellbogen und lotste mich um eine Pfütze auf dem Bürgersteig herum.
    »Möchtest du irgendetwas sagen?«, fragte ich.
    »Ich überlege, wie ich es fertig bringen soll, dir das jemals zu verzeihen.«
    »Na ja«, erwiderte ich mit zittriger Stimme, »es ist ja nicht allein meine Schuld.«
    Vor dem Planet Hollywood brachte er mich zum Stehen. Der Strom der Passanten auf dem Bürgersteig teilte sich und floss um uns herum. »Was soll das heißen?«
    »Wir haben beide beschlossen, ungeschützten Sex zu haben, nicht nur ich allein!«
    »Das weiß ich! Aber was redest du denn da für ein wirres Zeug?«
    »Und wovon redest du?«
    Er nahm seine Sonnenbrille ab. »Ich rede davon, dass du mir nicht erzählt hast, dass ich Vater werde. Mein Gott! Was soll denn der Scheiß?«
    »Aber ich habe es dir erzählt! Ich habe dir eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen.«
    Er rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht und starrte mich etwas weniger wütend an. »Ich habe nie eine Nachricht erhalten. Wann war das?«
    »Vor fast zwei Wochen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mein Handy in Albuquerque verloren. Ich muss mir ein neues kaufen.«
    »Wie bitte? In Albuquerque warst du doch schon vor fast einem Monat.« Das wusste ich von seiner Website.
    »Stimmt.«
    »Wie kannst du so lange ohne Handy herumlaufen? Das ist … Das ist unverantwortlich!«
    »Ich wollte mir immer eins besorgen und habe es dann vergessen. Mich hat sowieso niemand angerufen, mit dem ich reden wollte.« Wieder das wütende Starren.
    »Aber wenn deine Familie versucht hätte, dich zu erreichen?«
    »Ja, Grace, was wäre wenn. Und warum hast du bis vor zwei Wochen gewartet, um mich endlich anzurufen und mir davon zu erzählen, verdammte Scheiße nochmal?«
    »Ich … ich war nervös.«
    »Weshalb? Meinetwegen?«
    Ich nickte.
    »Verdammt, Mädchen.« Er lächelte freudlos. »Weißt du denn gar nichts über mich?«
    Jetzt fühlte ich mich richtig mies.
    Er sah mich nur lange Zeit an. »Okay«, sagte er schließlich. »Und was machen wir jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Meine Mutter versucht, mich dazu zu überreden, zu ihr nach New Jersey zu ziehen.«
    Wieder ein langes Schweigen.
    »Die Idee ist gar nicht schlecht, ich könnte auf eine eigene Wohnung sparen. Und vielleicht möchtest du ab und zu mal rauskommen zu meiner Mutter und … ihn sehen, manchmal …« ich brach ab.
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. »Es ist ein Junge?«
    Ich nickte.
    »Scheiße«, sagte er. Er lief im Kreis herum. Und noch einmal. Die Passanten sahen ihn misstrauisch an und schlugen einen weiten Bogen um ihn.
    » Scheiße!« Verwirrt lehnte er sich gegen die Hauswand.

Komplotte
    An diesem Wochenende änderte sich das Wetter, und es wurde wunderbar mild. Ich hatte die Fenster in meinem Zimmer geöffnet und packte alte Bücher und Zeitschriften in Kartons, um meinem kommenden kleinen Mitbewohner und seinen Habseligkeiten Platz zu machen. Die frische Luft machte auch ihn munter.
    »Hey, was treibst du denn da drin?«, fragte ich den Knubbel, hielt inne und tätschelte meinen Bauch. »Rückst du Möbel?«
    Es klingelte. Ich reagierte nicht und packte weiter.
    Es klingelte wieder. Ich hielt Bleak House von Charles Dickens in den Händen und überlegte, ob ich an die Gegensprechanlage gehen sollte oder nicht. Vielleicht war es eine Lieferung für Peg?
    Ich öffnete das Mückengitter vor einem meiner Fenster und lehnte mich hinaus, um nachzusehen. Jean und Rebecca Wilkie standen auf der Eingangstreppe. Rebecca sah mir genau in die Augen.
    Heilige Scheiße.
    Ich drückte auf den Summer. Lauschte ihrem langen Marsch die Stufen herauf. Öffnete die Tür, als sie bei unserem Absatz anlangten.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Grace!« Jean trat sofort ein. Wir umarmten uns verlegen. Sie berührte meinen Bauch und küsste mich auf die Wange. »Oh, Liebes«, sagte sie mit Tränen in den Augen. Sie schien enttäuscht von mir zu sein, aber auch aufgeregt. Daran klammerte ich mich.
    Rebecca blieb an der Tür stehen, die Arme verschränkt, und starrte mich wütend an.
    »Ich weiß, ihr seid wütend, dass ich ihm nicht früher davon erzählt habe«,

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