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Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Titel: Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mersch
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eine eher unterstützende Funktion. In di e sem Zusammenhang ist es dann oftmals nur noch von sekundärer B e deutung, ob die wenigen aufgenommenen Kohlenhydrate niedriggl y kämisch sind oder nicht. Eine generell niedrige glykämische Last g a rantieren solche Diäten ohnehin.
    Die genannten Unterschiede zwischen den beiden Ernährungskonzepten drücken sich in vielen Diätaspekten aus. Beispielsweise lautet eine Vorg a be der LOGI-Methode, mindestens fünf relativ ballaststoffreiche Obst- und Gemüsemahlzeiten pro Tag einzunehmen. Dies steht jedoch nicht nur im Widerspruch zur evolutionären Entwicklung des Menschen (Expensive Tissue Hypothesis; unregelmäßiges Leben in der Wildnis), sondern auch zur im vorliegenden Text begründeten Voraussetzung jeglicher sinnvollen Übergewichtsvorbeugung, nämlich die Glukoseabhängigkeit des Gehirns zu reduzieren und es sukzessive wieder stärker an den Fettstoffwechsel anzuschließen, so wie es bei unseren Vorfahren noch der Fall war.
    Diäten, die dieser Voraussetzung nicht genügen, bleibt im Grunde nichts anderes übrig, als die Fetteinspeicherung zu verhindern. Sie sind demen t sprechend entweder von vornherein kalorien- und fettarm (wie etwa bei Low-Fat), um das unmittelbare Einspeisen von Nahrungsfetten in die Fettdepots via Lymphsystem (siehe dazu die Ausführungen im Kapitel Der Fettstoffwechsel ) zu unterbinden, oder sie sind wie im vorli e genden Abschnitt „Low Glycemic und (!) Low Insulinemic“, damit es zu keiner umfangreichen Fettspeicherung über den Insulinmechanismus kommt. In beiden Fällen (fettarme Diät, Low-Glycemic-Index-Diät) kann ein solches Ziel nur durch das Vermeiden umfangreicher, kalorienreicher Mahlzeiten erreicht werden. Logischerweise lautet ihre Empfehlung dementsprechend, eher häufige und dafür kalorienärmere Mahlzeiten einzunehmen, deren Energien nicht zu schnell ins Blut fließen. Das Problem der unzureiche n den Nutzung des bereits vorhandenen Körperfetts bleibt bei ihnen hingegen außen vor. Dafür haben sie dann andere Empfe h lungen parat, insbesondere sich mehr und regelmäßiger zu bewegen.
    Die obigen Ausführungen sollten vor allem die zentralen Wirkmechani s men der Low-Glycemic-Index-Diäten zur Reduzierung von Übergewicht offen legen. Diese bleiben nämlich üblicherweise weitestgehend im Dunklen. Aus diesem Grund können die Diäten auch alle in Konkurrenz zueinander existieren und jeweils behaupten, nur sie seien in der Lage, Übergewicht effizient zu reduzieren.
    Gemeinsam ist allen Low-Glycemic-Index-Diäten, dass sie das Adipos i tasproblem primär von der Fettspeicherung und weniger von der Fettmob i lisierung und -nutzung her angehen, ferner, dass sie dem inneren (autom a tischen) Mechanismus des Körpers (dem „Autopiloten“) zur Herstellung einer ausgeglichenen Energiebilanz misstrauen. An seiner Stelle propagi e ren sie eine wie auch immer geartete „Handsteuerung“, bei der es eine Vielzahl von Regeln zu beachten gilt, zum Beispiel fünfmal am Tag eine Obst- oder Gemüseportion einzunehmen.
    Unabhängig davon kann es natürlich Sinn machen, – je nach persönlichen Präferenzen – den einen oder anderen Aspekt von Low-Glycemic-Index-Diäten in das eigene Ernährungsprogramm zu übernehmen. Aus den genannten Gründen bevorzuge ich beispielsweise Spiegeleier mit in Butter- oder Schweineschmalz gegarten Bratkartoffeln gegenüber weich gekochten Eiern an butterfreien Pellkartoffeln. Zu Weihnachten bei meiner Mutter lasse ich mein Stück Obstkuchen regelmäßig unter einer Haube Schlagsa h ne verschwinden, bis nichts mehr von ihm zu sehen ist. „Lecker, doch sehr ungesund!“, werden Sie jetzt vielleicht sagen. Nein, solange es dieses Stück in der Folgezeit dann nicht jeden zweiten Tag gibt und es Ihnen weiterhin gelingt, Ihr Gehirn – zum Beispiel durch eingelegte (Kohlenh y drat-)Fastentage (siehe dazu die Ausführungen unter „Fastentage“) ketol y sefähig zu halten – ist all das eben nicht ungesund.
    Nun gebe ich allerdings gerne zu, dass die meisten kohlenhydratsüchtigen Übergewichtigen – und die Untergewichtigen ebenso –, deren Gehirn ausschließlich vom Energieträger Glukose lebt, erst nach vielen Jahren der Umstellung zu einer solch relaxen Haltung in der Lage sein werden. In den ersten Jahren wird man im Allgemeinen sehr diszipliniert sein müssen, um Rückfälle zu vermeiden. Das war bei mir nicht anders. Möglicherweise hatte ich jedoch den Vorteil, Schwerstmigräniker zu sein. An

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