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Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition)

Titel: Wie Übergewicht entsteht ... und wie man es wieder los wird (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mersch
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Disziplin mangelt es den meisten Migränekranken nämlich nicht.

12.6            Sears- oder Zone-Diät
    Die Sears- beziehungsweise Zone-Diät [115] geht auf den amerikanischen Biochemiker Dr. Barry Sears zurück. Ihr Hauptprinzip ist es , bei jeder einzelnen Mahlzeit ein für den Körper angeblich optimales Verhältnis an Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten , und zwar im Verhältnis von 30:30:40 einzuhalten . Schafft man dies , befindet man sich in der sogenan n ten optima len „Zone“. Auch sollten über den Tag bevorzugt fünf bis sechs kleinere Mahlze iten zu sich genommen werden.
    Mit 40% Kohlenhydraten an der Gesamtkalorienmenge gehört die Sears- Diät lediglich zu den kohlenhydratre duzierten Diäten. Auch ist sie relativ fettarm.
    Die feste Einhaltung von Mahlzeiten mit einem fixen Verhältnis an Prote i nen, Fetten und Kohlenhydraten dürfte in der Praxis Schwierigkeiten bereiten. Auch wird die Vorgabe von fünf bis sechs kleineren Mahlzeiten pro Tag selbst in modernen Zivilisationen häufig nicht einfach zu realisi e ren sein.
    Da jedoch die Diät durch den verringerten Anteil an Kohlenhydraten, den relativ hohen Proteinanteil und die häufigen klein ere n Mahlzeiten im Vergleich zu herkömmlichen Diäten zeitweise für eine gute Stabilisierung des Blutzuckerspiegels und der Hormonlage sorgen kann , wird sie mögl i cherweise das subjektive Befinden für eine Zeit lang verbessern können, allerdings wohl auch nur so lange, wie sich sklavisch an die äußerst restriktiven Vorgaben gehalten wird.
    Nachteilig an der Diät ist , dass sie durch die geforderte Regelmäßigkeit und den für Low-Carb-Diäten recht hohen Kohlenhydratanteil keinen wirklichen Beitrag zur Reaktivierung der Ketolysefähig keit des Gehirns leisten wird . Auf der Grundlage der im vorliegenden Text erarbeiteten Zusammenhänge über den menschlichen Energiestoffwechsel ist sie deshalb eher nicht zu empfehlen. Allerdings könnte sie durchaus ein geeignetes Mittel sein, um für ein paar Tage ein wenig Abwechslung in die gewohnte Ernährungsweise zu bringen.
    Insgesamt lässt sich gegenüber der Zone-Diät die gleiche Kritik anbringen, wie bei den Low-Glycemic-Index-Diäten: Sie versucht die Übergewicht s problematik primär von der Fettspeicherung (die verhindert werden soll) her anzugehen. Das Thema Fettmobilisierung und -nutzung – die Frage also, wie man die in den Fettdepots gespeicherten Energien wieder los wird – wird hingegen weitestgehend ausgespart.

12.7            Trennkost
    Wenn Ihnen die bislang erläuterten kohlenhydratarmen beziehungsweise kohlenhydratreduzierten Diäten – insbesondere in Bezug auf die leicht resorbierbaren, hochglykämischen Kohlenhydrate wie Zucker oder Wei ß mehl – noch immer zu restriktiv sind, dann könnten Sie versuchsweise deren Genuss auf einige wenige zusammenhängende Tagesstunden, zum Beispiel auf den Vormittag, beschränken.
    Das ist im Grunde bereits das Hauptprinzip der Trennkost [116] und von Diäten mit vergleichbarer Konzeption, zum Beispiel „Schlank im Schlaf“ [117] . Vom Kern her geht es dabei darum, die Zeit zwischen zwei Kohlenhydrataufnahmen so weit zu strecken, dass der Körper das Gehirn nicht mehr ausschließlich mit Nahrungskohlenhydraten versorgen kann. Es handelt sich also gewissermaßen um eine Abkehr vom modernen „wir-hängen-am-Kohlenhydrat-Tropf“-Prinzip: Softdrink – Hunger – Snack – Hunger – Softdrink – Snack usw.
    Demgegenüber wird versucht, das Gehirn über einen längeren Zeitraum aus inneren Energiequellen (Batterie) heraus zu versorgen statt ausschlie ß lich von außen über die Nahrung (Netz).
    Allerdings dürfte die Trennkost in Bezug auf die im vorliegenden Text behandelte Thematik keineswegs optimal sein, da sie vermutlich eher die Glukoneogenese ankurbeln wird als die Ketolysefähigkeit des Gehirns (die Fähigkeit des Gehirns, Ketonkörper zur Energiegewinnung zu nutzen) zu aktivieren. Aus diesem Grund empfehlen ihre Vertreter im Allgemeinen auch, abends eiweißreich zu essen. Ein Teil der des Nachts vom Gehirn benötigten Glukose kann dann nämlich bereits vom Darm (Darm-Glukoneogenese) aus den Nahrungsproteinen hergestellt werden. Im Gegenzug kann die Verzuckerung von Muskeleiweiß und Bindegewebe durch die Glukoneogenese der Leber entsprechend reduziert werden, was eindeutig von Vorteil ist.
    Nichtsdestotrotz haben Stoffwechselexperten gegenüber der Trennkost kritisiert, die zeitliche Trennung von Eiweiß und

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