Wie verführt man einen Star?
bringen?“, brummte er.
„Natürlich.“ Absichtlich verlangsamte Stephanie ihre Schritte, um mit Jordan auf einer Höhe zu bleiben. „Hast du nie in Erwägung gezogen, in das Familienunternehmen einzusteigen?“
Ihre Neugier war vermutlich allzu verständlich. Allerdings gehörte Verständnis nicht gerade zu Jordans Stärken. „Hast du mal davon gehört, dass einvernehmliches Schweigen bei einem Spaziergang ausgesprochen entspannend sein kann?“
Das Problem war nur, das ihr in der Stille die körperliche Anziehung von Jordan viel zu bewusst wurde. Nur leider schien er sie überhaupt nicht wahrzunehmen, und seine verschlossene Miene wirkte vollkommen undurchdringlich.
„Wow!“
Müde lehnte Jordan sich gegen eine der vier Marmorsäulen in der Eingangshalle von Mulberry Hall , während Stephanie staunend die riesigen venezianischen Glaslüster betrachtete, die an der mit Fresken bemalten Decke über ihnen hingen. Jordans Bein schmerzte von dem langen Weg hierher, und es fiel ihm schwer, Stephanies Begeisterung zu teilen. Außerdem hatte er das Innere dieser Halle bereits unzählige Male gesehen.
„Das ist … ich meine, wow!“
„Verstehe, du bist also beeindruckt“, sagte er müde und folgte Stephanie, die ehrfurchtsvoll zwischen den Statuen umherschlenderte, mit seinem Blick.
„Du etwa nicht?“
„Nein, nicht besonders.“ Kraftlos stieß er sich von der Säule ab und stützte sich schwer auf seinen Gehstock. Dann humpelte er zum großen Salon im vorderen Teil des Hauses.
Stephanie folgte ihm und versuchte dabei, die wundervolle Umgebung ganz in sich aufzunehmen. Auf der Schwelle zum Salon blieb sie stehen und starrte die goldene und cremefarbene Einrichtung im Regency-Stil an. „Hat Lucan jemals mit dem Gedanken gespielt, dies der Öffentlichkeit zugänglich zu machen?“
„Ganz sicher nicht.“ Beinahe hätte Jordan über diese Idee laut gelacht. Er konnte sich den angewiderten Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders lebhaft vorstellen, würde man ihm den Vorschlag unterbreiten, die Tore von Mulberry Hall für jedermann zu öffnen. „So etwas solltest du ihm gegenüber gar nicht erst anregen, es sei denn, du willst seiner eisigen Abneigung begegnen.“
„Aber das scheint mir so eine Verschwendung zu sein“, wand Stephanie nachdenklich ein. „Das Gebäude muss doch sehr alt sein.“
„Frühes Elisabethanisches Zeitalter, schätze ich.“
Mit wenigen Schritten durchquerte Stephanie den Raum und berührte vorsichtig den goldenen Rahmen des Spiegels, der über dem weißen Kamin hing. „Hat Lucan es schon eingerichtet übernommen?“ Der üppige Stuck, die alten Lampen und die antike Anrichte waren ebenso schön wie die kostbare Porzellanuhr, die wie ein Schmuckstück den Sims des Kamins zierte.
Jordans ganze Haltung drückte Desinteresse aus. „Soweit ich informiert bin, befindet sich ein großer Teil der Möbel bereits seit mehreren Hundert Jahren hier.“
„Ich frage mich, was mit der Familie geschehen ist, die hier lebte“, murmelte sie. „Es waren bestimmt Adelige, oder?“
Er nickte. „Die Dukes von Stourbridge.“
„Eine Schande, dass so viele dieser alten Titel einfach verschwunden sind oder nicht mehr benutzt werden.“
„Ja, eine Schande“, stimmte Jordan trocken zu.
„Meinst du, Lucan möchte hier leben, wenn er mal heiratet? Ich überlege nur laut“, verteidigte sie sich, als Jordan in Gelächter ausbrach. „Vielleicht möchte er diesen Ort nicht öffentlich machen, aber irgendeinen Zweck wird er doch mal erfüllen?“
„Entschuldige, ich habe nur gerade versucht, mir Lucan als Bräutigam vorzustellen“, keuchte Jordan, und seine Schultern zuckten. „Nein, tut mir leid, aber das ist unmöglich.“
Auch Stephanie sah den kalten, ichbezogenen Mann, den sie in der vergangenen Woche kennengelernt hatte, nicht als verliebten Gatten vor sich. „Warum hat er es dann gekauft?“
„Ich habe nie versucht, Lucan und seine Handlungen zu hinterfragen, und dir würde ich das Gleiche raten. Willst du jetzt das Schwimmbad hinten im Haus sehen?“
„Banause!“, schimpfte sie gut gelaunt und folgte ihm zurück in die beeindruckende Marmorhalle.
Stephanie hatte schon mehrere edle Landsitze besichtigt, aber noch nie ein verlassenes, das so wirkte, als würde immer noch jemand darin leben. An den Wänden hingen Gemälde, überall befanden sich Kunstwerke und antike Möbel, alte Spiegel oder Einrichtungsgegenstände aus Silber und Kristall. Das gesamte Bauwerk
Weitere Kostenlose Bücher