Wie verführt man einen Star?
zu sein, würde sie vielleicht noch fertig werden, aber nicht mit einem zweiten Vorwurf. Damit wäre ihr Ruf dahin. Selbst wenn sie die ganze Welt von ihrer Unschuld überzeugen könnte, hinterließ ein solches Gerücht immer einen Nachgeschmack: Wo Rauch war, musste es schließlich auch Feuer geben. Ihre ganze Karrierelaufbahn war bedroht.
„Was ist los, Stephanie?“, erkundigte Jordan sich und kam einen Schritt auf sie zu.
Energisch kämpfte sie gegen die Tränen, bevor sie hochblickte. Jordan sah mindestens genauso zerzaust und durchnässt aus wie sie.
„Das hätte alles nicht passieren dürfen“, murmelte sie und schüttelte den Kopf.
Nein, hätte es nicht, dachte Jordan. Seine eigene Schwäche widerte ihn an. Er hatte sich so weit wie möglich von diesem Frauenzimmer fernhalten wollen, damit sie endlich das Handtuch warf und ihn wieder allein ließ. Aber wenn man mangelnde Kooperation demonstrieren möchte, ist es nicht besonders klug, einen so innigen Kuss zuzulassen.
Obwohl Stephanies Schuldgefühle für seinen Geschmack im Augenblick reichlich übertrieben wirkten! Ratlos sah er in ihre grünen, von Tränen verschleierten Augen. Dabei hatte sie doch gerade eben ganz süß und hingebungsvoll reagiert. So sehr, dass seine Erregung noch immer nicht abgeflaut war – deutlich sichtbar zeichnete sie sich durch die nasse, enge Hose ab.
Das unfreiwillige Bad im Pool hatte ihn ebenso wenig von seiner sexy Physiotherapeutin ablenken können wie die kalte Dusche am Vorabend. Zur Hölle damit!
Stephanie zwinkerte ein paar Mal. „Ich habe dich wirklich nicht mit Absicht geschubst, Jordan.“
Das wusste er bereits, und im Grunde war er nicht auf sie wütend, sondern auf sich selbst. „Es wäre vielleicht besser, wir vergessen diesen ganzen Vorfall“, schlug er mit heiserer Stimme vor.
„Ja, gut“, stimmte Stephanie leise zu.
„Dann lass uns jetzt zurückgehen, damit wir uns duschen und umziehen können.“
„Bevor ich dann verschwinden muss?“
„Ich denke, das ist das Beste für uns beide.“
„Wie günstig, dass ich meine Sachen gestern gar nicht erst ausgepackt habe“, murmelte sie und richtete sich langsam auf. Das Schwindelgefühl war leicht abgeklungen, doch als sie sich streckte, bot sie Jordan unfreiwillig einen ziemlich genauen Blick auf ihre Brüste, über denen ein dünnes, gelbes Shirt klebte.
Zwar wandte er sich eilig ab, jedoch nicht schnell genug, und seine Erregung wuchs. „Kommst du jetzt mit zurück zum Haus oder nicht?“, fragte er ungeduldig.
„Ja, ich komme.“ Sie bückte sich nach ihrer Jacke und folgte Jordan nach draußen.
Der Heimweg verlief schweigend, und Stephanie machte sich im Stillen zahllose Vorwürfe. Unaufhörlich ging sie im Detail durch, was zwischen ihnen beiden passiert war, und kam zu einem wichtigen Schluss. Es machte keinen Unterschied, ob sie Jordan ermutigt hatte oder nicht, in jedem Fall war es ein Ding der Unmöglichkeit, einen solchen Kuss überhaupt geschehen zu lassen. Dabei spielte es keine Rolle, ob er geplant war. Oder ob ihr allein beim Gedanken daran immer noch ganz heiß wurde!
Nach dem langen Spaziergang zurück hatten sich die Gemüter glücklicherweise etwas beruhigt. Der kalte Wind zerrte an Stephanies Haaren und pfiff durch ihre Jacke. Sie war schon nach wenigen Minuten durchgefroren, und ihre Zähne begannen hinter blau angelaufenen Lippen vor Kälte zu klappern.
Endlich traten sie durch die Hintertür in die warme, duftende Küche.
„Lauf schnell nach oben und geh unter die heiße Dusche!“, riet ihr Jordan und wirkte fast ein wenig besorgt.
„Ja, ist gut“, antwortete sie stockend und hängte ihre Jacke auf. „Das solltest du auch sofort tun.“
„Ich weiß selbst, was gut für mich ist“, bemerkte er bissig, hatte sich aber gleich darauf wieder im Griff. „Wenn du wieder unten bist, können wir ja die Suppe essen, die du gekocht hast.“
Dieser Vorschlag irritierte sie. „Ich denke, ich soll verschwinden.“
„Vorher kannst du doch noch etwas Warmes essen, immerhin hast du es selbst gekocht. Sonst fängst du dir noch eine dicke Erkältung ein.“
Zögernd nickte sie. „Etwas heiße Suppe wäre toll.“
Jordan atmete tief durch, nachdem er allein war. Die Hände zu Fäusten geballt, richtete er den Blick an die Decke und dachte angestrengt nach. Bei dem Unfall hatte er offenbar nicht nur die Beweglichkeit in seinem Bein, sondern auch seinen Sinn für Humor eingebüßt. Früher einmal hätte er sich über
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