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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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würde.“
    Verwundert hielt Tucker an und hakte nach: „Will hat geredet ?“
    „Nonstop.“
    „Sind Sie sich sicher?“
    Sie lachte. „Dabei habe ich gar nichts Besonderes getan, außer ihm vertraut. Ich habe Ihnen letzte Woche ja gesagt, dass ich die Einzige bin, die mit der Vanilleschotenzucht umgeht. Das bedeutet, dass mir die Arbeit manchmal zu viel wird. Also habe ich ihn mit ins Vanillegewächshaus genommen und ihm gezeigt, was ich da genau mache. Und er hat sich in das Projekt gestürzt wie ein Fisch ins Wasser. Er hat härter gearbeitet als ich, und Sie können mir glauben, dass ich normalerweise für drei schufte.“
    Er wirkte immer noch total verblüfft.
    Sie war sich nicht sicher, ob er überhaupt zuhörte, doch sie fuhr fort: „Jedenfalls ist Will mir jederzeit sehr willkommen. Ich habe versucht, ihm einen Überblick über meine Tätigkeit zu verschaffen, um herauszufinden, was ihn besonders interessiert. Meine einzige Sorge ist, dass er erst zehn ist. Ich will ihn keinesfalls überfordern. Und ich weiß nicht, ob Sie ihn auf Traktoren oder Rasenmähern fahren lassen wollen.“
    Inzwischen fuhr er weiter, vorbei an Cottages, über eine hölzerne Brücke, an einem glitzernden Bach entlang. Rhododendron mit üppigen pinkfarbenen Blüten zierte die Ufer.
    Garnet staunte noch über den wundervollen Anblick, als Tucker erneut anhielt und den Motor abstellte.
    „Da wären wir. Von diesem Turm kann man einen ganz besonderen Ausblick genießen. Sie sind doch schwindelfrei, oder?“
    Sie stieg aus dem Gator und musterte die acht ausgetretenen Treppenstufen, die sehr hoch hinaufführten. „Überhaupt nicht.“
    Ihre Oberschenkel begannen wehzutun, als sie die Hälfte des Aufstiegs zurückgelegt hatte. Das letzte Viertel war die reinste Qual, aber der Blick von der Aussichtsplattform machte die Strapazen wett.
    Ein Adlerpaar nistete in einer Felsspalte. Der Wald tief unten glitzerte von Regentropfen und verströmte frische klare Gerüche nach Pinien, Erde und Grünzeug. Und die blühenden Rhododendren wirkten von hoch oben noch atemberaubender.
    Und Tucker sah so umwerfend gut aus mit dem Wind in den Haaren und der wettergegerbten Haut. Genau wie sie wies er einige Schmutzflecken auf, doch es war nicht diese Gemeinsamkeit, die sie anzog. Er hätte sie vermutlich überall fasziniert – elegant gekleidet bei einer Galaveranstaltung oder in Badehose am Strand. Im Augenblick wirkte er wie ein Teil dieses himmelhohen Berges – wild und frei.
    „Zauberhaft“, flüsterte Garnet.
    Er lehnte sich an das hölzerne Geländer. „Ja. Ich fühle mich auch wie verzaubert, wann immer ich herkomme. Der Ausblick wirkt auf jeden so. Die Kids vergessen sogar für eine kleine Weile, dass sie so was wie ein Handy haben.“
    Sie neigte den Kopf. „Ich könnte die ganze Nacht hierbleiben. Es ist überwältigend. Aber Sie sagen ja gar nichts über Ihren Nachmittag mit Pete?“
    „Tja, es ist nicht so gut gelaufen.“
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es richtig schief gegangen war. Schließlich hatte Pete wie ein Wasserfall geredet und wollte noch nicht nach Hause.
    „Ich habe mit ihm im Büro angefangen, weil ich vor der Ankunft der nächsten Gruppe einige Mitarbeiterausweise holen musste. Leider war er nicht mehr von dort wegzubringen.“
    „Ich hatte Sie doch vorgewarnt, dass er für Sport nicht wirklich zu haben ist.“
    „Wir sind ja nicht mal dazu gekommen, irgendwelche Aktivitäten im Freien auszuprobieren! Nach einem Blick in mein Büro hat er gesagt: Wow! Sie sind ja noch schlimmer als meine Mom. “
    „Oh je“, murmelte Garnet.
    „Er hat mir erzählt, dass er Ihre Rechnungen online beglichen hat, bis Sie es ihm verboten haben. Angeblich haben Sie gesagt, dass es nicht seine Aufgabe ist, weil er das Kind ist und Sie die Erwachsene sind.“
    „Nun, ja, das stimmt ja auch. Ich komme wirtschaftlich ganz gut klar, aber hin und wieder habe ich Probleme mit der Liquidität. Ich will aber nicht, dass er sich in seinem Alter um unsere Finanzen sorgen muss.“
    „Moment, ich will Sie gar nicht aushorchen, sondern Ihnen nur erklären, was heute passiert ist. Ihr Sohn wirft also einen Blick in mein Büro, lässt sich an meinem Schreibtisch nieder – in meinem Sessel – und zieht ein Gesicht, als hätte er gerade im Lotto gewonnen.“ Bestürzt rieb Tucker sich den Nacken. „Er hat mit mir geredet, als wäre ich ein begriffsstutziges Kind.“
    „Oh! Ja, das macht er gern, eigentlich ständig.“
    „Dann

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