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Wie viel kann eine Frau ertragen

Wie viel kann eine Frau ertragen

Titel: Wie viel kann eine Frau ertragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Schwarz
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gleich nach der Trennung erzählt hatte, dass es nicht sein Kind wäre. So hatte ich ein Problem weniger. Nach diesem Gerichtstermin ist Benny gleich mitgefahren. Viktor und auch der Opa lockten den Jungen mit Versprechungen für materielle Sachen.
    Nach einer Zeit wollte auch der Thomas mit. Viktor holte die Kinder jede zweite Woche am Freitag vom Bahnhof in Verden ab. Gebracht hatte er sie dann am späten Sonntagnachmittag.
    An eine Situation kann ich mich noch sehr gut daran erinnern. Es war wohl im Juli 1998. Als sie am Bahnhof ankamen, war ich schon da. Dann kam Thomas und sagte zu mir: „Mama, Oma hat Kuchen gebacken und für uns mitgegeben. Kann Papa bei uns Kaffee trinken?“ Ich bin ja bald vom Glauben abgefallen, dass mein Kind, das sehr viel Gewalt erlebt hatte, jetzt wollte, dass sein Vater bei uns in die Wohnung reinsollte. Dann sagte ich nur noch zu Thomas: „Unsere Wände im Wohnzimmer sind voll mit Fotos von Mehmed und uns. Was glaubst du, was passieren wird, wenn dein Vater es sehen würde? Nein, ich möchte nicht, dass er bei uns in die Wohnung reinkommt!“ Nach diesem Gespräch ist mein Mann, ohne seinem Ziel näher gekommen zu sein, nach Hause gefahren.
    Das andere Mal, es war wohl im September, war es so, dass die Kinder, auch Matthias, von meinem Mann abgeholt worden sind. Als das Auto wegfuhr, habe ich in den Augen von meinem Kleinen sehr viel Angst gesehen. Dieser Blick ließ mich das ganze Wochenende nicht in Ruhe. Nach Rücksprache mit meinem Lebensgefährten wollte er mit seinem Freund am Bahnhof sein, wenn mein Mann die Kinder zurückbringen würde.
    Am Sonntagnachmittag, als die Kinder von meinem Mann zurückgebracht wurden, war Mehmed am Bahnhof. Viktor fragte dann Benny, wer diese Männer wohl waren. Natürlich sagte mein Kind, wer Mehmed war, es war auch einerseits sehr gut, dass mein Mann es endlich erfahren und ihn gesehen hatte. Mehmed war 1,88 cm groß, hatte breite Schultern und Viktor war 1,67 cm groß und schmal.
    Nach dieser Begegnung mit Mehmed ließ er mich und auch die Kinder mehr in Ruhe.
    Was Matthias’ Angst betraf, sprach ich mit ihm darüber. Er sagte nur zu mir, dass er nicht mehr dahin wollte, weil er noch immer Angst vor seinem Vater hatte. Nach diesem Gespräch bin ich zum Jugendamt und habe dann das Ganze geschildert. Danach musste Matthias nicht mehr zu seinem Vater hin. Viktor brüllte nur rum, dass ich die Kinder beeinflussen würde, aber es war mir egal, es ging um Matthias.
     
     

Arbeitsaufnahme
     
     
    Da ich keinen Unterhalt von meinem Mann bekam und vom Sozialamt nicht leben wollte, ging ich in einem Altenheim in Oyten als Nachtwache arbeiten. Die Arbeit gefiel mir sehr gut und verdient habe ich auch ganz gut.
    Als ich einmal morgens nach der Nachtwache nach Hause kam und mein Auto am Straßenrand habe stehen lassen, fuhr mir ein Bus in die Fahrerseite rein. Das Auto musste in die Werkstatt und ich bekam dann einen Mietwagen. Mein ältester Sohn machte zu der Zeit seinen Führerschein. Bis ich alles geregelt hatte, war es schon Abend. Ich kam dann endlich nach Hause mit den Schlüsseln vom Mietwagen in der Hand. Die Schlüssel hingen an meinem rechten Mittelfinger. Mein Ältester wollte diese Schlüssel unbedingt mit Gewalt haben und ich wehrte mich. Aber er zog weiterhin an dem Schlüsselbund und plötzlich knackte mein rechter Mittelfinger. Es tat sehr weh, ich hatte mich auch so erschrocken, dass ich die Schlüssel losließ und Thomas sie in der Hand hielt. Durch diesen Eingriff war meine Fingerkapsel kaputt.
    Das andere Mal war es, dass Thomas mich einmal wegen des PCs mit Gewalt an die Wand gedrückt hatte, dass ich auch Verletzungen davongetragen habe. Die anderen Kinder mussten es auch mit ansehen und wurden natürlich an die Gewalt von ihrem Vater erinnert. Matthias erzählte mir dann später, dass er ein Messer holen wollte, als Thomas mich an die Wand gedrückt hatte. Ja, mein ältester Sohn wurde auch gewalttätig.
     
    Eines Abends hat mein getrennt lebender Mann mich auf Arbeit angerufen. Ich hatte mich so erschrocken, bekam es mit der Angst zu tun und konnte mit ihm auch nicht normal reden. Die Zeit, wo wir telefoniert hatten, war ich nur laut am Schreien, ich habe am ganzen Körper gezittert, weil mich seine Stimme in Angst versetzte. Die Bewohner hörten dann dieses „Theater“ und beschwerten sich am nächsten Morgen über mich.
     
    Nach diesem Telefonat wusste ich, dass meine Kinder meinem Mann alles erzählten. Sie suchten bei

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