Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
sich nicht mit einer Verszeile deckt? Das ist Ihnen hoffentlich auch egal – denn hier werden Sie dazu nichts finden.
Biografie oder Bibliografie? Begriffe der Literatur
In einer Biografie erzählt ein Autor über das Leben eines anderen Menschen. In einer Autobiografie erzählt er über sein eigenes (die griechische Vorsilbe »auto« heißt »selbst«). Dabei beschreibt er vor allem seine persönliche Entwicklung, im Idealfall ehrlich und ungeschönt. Schreibt er dagegen seine Memoiren, dann geht es dabei nicht nur um ihn selbst, sondern auch um Begegnungen mit anderen und darum, wie er bestimmte Ereignisse (den Fall der Mauer, einen Empfang beim Präsidenten) erlebt hat.
Wenn Sie in einer Buchhandlung fragen, wo die Belletristik steht, dann führt man Sie nicht zu den Sach- und Fachbüchern, sondern zu den Romanen und Erzählungen. Eine Erzählung ist nicht so lang wie ein Roman und hat eine einfachere Handlung. Sie ist aber nicht so kurz wie eine Kurzgeschichte. Kurzgeschichten behandeln meist einen Ausschnitt aus dem Leben eines Menschen. Oft beginnen sie abrupt (»Schweißgebadet wachte er auf«), und der Schluss bleibt häufig offen. Also nichts für Leser, die ein Happy End herbeisehnen.
Eine Bibliografie ist ein Literaturverzeichnis, zum Beispiel das am Ende dieses Buchs.
Was ein Drama ist, glauben wir alle zu wissen: Seine Handlung ist spannend und ernsthaft, eben »dramatisch«? Nicht unbedingt, denn ein Drama kann auch eine Komödie sein. Oder eine Tragödie. Oder beides, dann ist es eine Tragikomödie.
Ein Prosa -Text ist nicht in bestimmten Rhythmen oder in Versform geschrieben, sonst wäre es Lyrik.
Ein Protagonist ist ein Hauptdarsteller, zum Beispiel ein Held wie Harry Potter.
Auch eine Glosse zählt zu den Prosa-Texten: In kurzer, oft witzig-ironischer Form greift sie ein gesellschaftliches Thema auf (so wie es das tägliche »Streiflicht« in der »Süddeutschen Zeitung« macht).
Ähnlich, aber meist ernsthafter ist der Essay, wo die persönliche Meinung des Autors noch stärker im Mittelpunkt steht; er schreibt oft zu einem bekannten Thema, aber aus neuer Sicht.
Ein Aphorismus ist eine kurze, treffende Formulierung (»Es gibt nichts Gutes, außer man tut es«).
Eine Anthologie ist eine Sammlung von Gedichten. Aber nicht von nur einem Verfasser, sondern von verschiedenen.
Eine Erörterung ist ein typisches Schulthema im Deutschunterricht: Zu einer Frage oder Aussage (»Sollte es eine Grundrente für alle geben?«) sollen Pro- und Kontra-Argumente gefunden werden.
Eine Fabel ist ein Text, manchmal in Versform, in dem Tiere menschliche Eigenschaften haben und so typische menschliche Schwächen aufzeigen.
Eine Ballade ist eine Erzählung in Gedichtform; sie enthält Personen, Handlung, Dramatik und wörtliche Rede (als Monolog oder Dialog).
Ein Mythos ist eine Sage, in der menschliche Handlungen auf den Einfluss von Göttern zurückgeführt werden.
Eine Novelle ist eine Erzählung, die ein für die handelnden Personen ungewöhnliches Ereignis beschreibt, zum Beispiel einen Konflikt. Straffer als die Kurzgeschichte, kommt die Novelle ohne Umschweife schnell zum Kern des Themas.
Ein Prolog ist ein Vorwort, zum Beispiel die einführende Rede zu einem Theaterstück.
Epik, Lyrik, Dramatik — die drei literarischen Gattungen
Zur Epik gehören unter anderem Romane, Kurzgeschichten, Märchen, Sagen und Novellen. Lyrik, das heißt: Gefühle in Versform. Ein Drama wird dagegen mit Rede (Monolog) und Gegenrede (Dialog) auf der Bühne dargestellt, in Form einer abgeschlossenen Handlung. Zum Beispiel als Tragödie oder Komödie.
Die Erzählperspektive: Auf den Standpunkt kommt es an
Der Autor (= Verfasser ) eines Romans bleibt unsichtbar, er ist nicht mit dem Erzähler gleichzusetzen. Ein Erzähler kann das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln (Perspektiven) schildern:
Der allwissende Erzähler kommt nicht in der Handlung vor; er kennt aber ihren Ablauf und die Gedanken der Handelnden
und weiß immer mehr als der Leser. (»Hans war aufgebracht, doch schon bald sollte sich sein Zorn legen.«) Man nennt dies die auktoriale Erzählperspektive.
Der Erzähler als Beobachter kommt ebenfalls nicht in der Handlung vor; er schildert nur, was er sieht, kennt aber nicht die Gefühle der Beteiligten und kommentiert auch nicht das Geschehen (»Der Mann bekam einen roten Kopf und ging auf den anderen zu.«) Man nennt dies die neutrale Erzählperspektive.
Der Ich-Erzähler kommt in der
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