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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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des Dorian Gray«, in dem es um die Utopie der ewigen Jugend und den Fluch der Schönheit geht, macht den Exzentriker weltberühmt.
    Der Sohn eines Arztes und einer Dichterin ist auch jenseits der Romanwelt literarisch aktiv: Er schreibt geistvolle Gesellschaftskomödien, in denen er die prüde Moral seiner Zeit
verspottet (»Ein idealer Gatte«, »Eine Frau ohne Bedeutung«, »Ernst sein ist alles«), außerdem Erzählungen, eine Tragödie (»Salome«), Märchen (»Der glückliche Prinz«) und Gedichte.
    Wegen Homosexualität muss Oscar Wilde, der das schöne Leben und den Luxus liebt, für zwei Jahre ins Gefängnis. Später zieht er nach Paris, verfällt dort dem Alkohol und stirbt im Alter von nur 46 Jahren.
     

    Das Leben des Schweden August Strindberg (1849 — 1912) ist von persönlichen Krisen geprägt. Sie beginnen mit einer harten Kindheit (geschildert im Romanzyklus »Der Sohn einer Magd«) und enthalten später sogar Anfälle von Verfolgungswahn. Diese Erlebnisse verleihen Strindbergs Dramen Düsternis und Tiefe, wovon schon Titel wie »Gespenstersonate« und »Totentanz« zeugen. In der Tragödie »Fräulein Julie« werden Strindbergs zerrüttete erste Ehe und sein krankhafter Frauenhass erkennbar. Um menschliches Leiden geht es auch im Drama »Ein Traumspiel«, während der Roman »Das rote Zimmer« gesellschaftskritisch Künstler und Intellektuelle der Stockholmer Oberschicht aufs Korn nimmt.
    1900 — 1950: Die Abenteuer finden nicht nur im Kopf statt

    Seine Erlebnisse als Fabrikarbeiter, Landstreicher, Matrose, erfolgloser Goldsucher und Kriegsreporter (im Russisch-Japanischen Krieg) nutzt der US-Amerikaner Jack London (1876 — 1916), um spannende Abenteuerromane zu schreiben: »Der Ruf der Wildnis«, »Wolfsblut«, »Lockruf des Goldes«, »Der Seewolf« und andere. Vom Alkohol zerstört (seine Autobiografie trägt den Titel »König Alkohol«) nimmt sich der international überaus erfolgreiche Autor im Alter von 40 Jahren das Leben.
     

    Lange, verschachtelte Sätze, und das über eine Strecke von sieben Bänden: Marcel Proust (gesprochen: »Pruhst«, 1871 – 1922) macht es seinen Leserinnen und Lesern nicht leicht – doch »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« gehört zu den berühmtesten Werken der Weltliteratur. Inhalt: Der Ich-Erzähler erinnert sich an seine Kindheit, denkt nach über das Leben und die Kunst, beschreibt die Pariser Gesellschaft und ihre Liebesbeziehungen. Auch jene zwischen Adel und Bürgertum, auch Homosexualität – womit der Franzose ein Tabu verletzt.
     

    Als Proust, der aus einer wohlhabenden Arztfamilie stammt, mit Anfang dreißig seinen Vater verliert und zwei Jahre später
seine Mutter, zieht er sich in ein schallisoliertes und abgedunkeltes Zimmer zurück. An seinem Hauptwerk arbeitet er neun Jahre lang, bis zu seinem Tod. Proust gilt trotz einiger früherer Arbeiten als »Autor eines einzigen Buchs«.
     

    Mit 16 Jahren folgt Joseph Conrad (1857 — 1924) der Sehnsucht nach dem Meer – und nimmt seine Leser mit. Zunächst heuert der in der heutigen Ukraine Geborene als Matrose an, dann macht er sein Kapitänspatent, und später beginnt er zu schreiben. Seine Erzählungen und Romane sind keine eindimensionalen Abenteuerbücher – Conrad beschreibt Verrat und Vertrauen, Selbstzweifel und Skrupellosigkeit, wobei er den Lesern Raum für Interpretationen lässt. Zu seinen bekanntesten Werken gehören: »Herz der Finsternis«, »Lord Jim«, »Der Geheimagent« und »Taifun«.
     

    Joseph Conrad muss die Sprache, in der er schreibt, erst einmal lernen: Als er um die zwanzig ist und auf britischen Segelschiffen arbeitet, kann er sein Englisch entsprechend perfektionieren. Seine Erzählung »Herz der Finsternis« ist die Vorlage für den Film »Apocalypse Now« (1979, mit Marlon Brando in der Hauptrolle); die Handlung ist hier von Afrika nach Vietnam verlegt.
     

    Ebenso wie Joseph Conrad ist auch Rudyard Kipling (1865 — 1936) kein gebürtiger Engländer. Er stammt aus Indien,
wo auch sein weltberühmter Roman spielt: »Das Dschungelbuch«, die bewegende Geschichte des kleinen Jungen Mowgli, der im Urwald unter Tieren aufwächst.
    Kipling, der 1907 als erster Engländer den Literatur-Nobelpreis erhält, schreibt auch Gedichte und Erzählungen; in seinem Roman »Kim« schildert er das Schicksal eines indischen Straßenjungen.
     
    Der erste Literaturnobelpreis für eine Frau: Selma Lagerlöf (1858 — 1940) wird im Jahr 1909 für ihre Erzählungen geehrt,

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