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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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aber auch für den Roman »Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen« – die weltberühmte Geschichte eines 14-Jährigen, der, zum Däumling verwandelt, auf dem Rücken eines Gänserichs über Schweden fliegt; als er am Ende seiner Reise nach Hause zurückkehrt, ist aus dem ehemaligen Tierquäler ein guter Junge geworden. Das Gesamtwerk der Schwedin (unter anderem mit religiösem und heimatverbundenem Inhalt) umfasst zwölf Bände.
     

    Nachdem ihr Vater nach einem Konkurs den Landsitz der Familie verliert, nimmt Selma Lagerlöf sich vor, das heruntergekommene Gut eines Tages zurückzukaufen. Mit ihrem Gehalt als Lehrerin ist das nicht möglich – erst mit ihrem literarischen Erfolg schafft sie es im Jahr 1909.
     

    Der Ire James Joyce (1882 — 1941) beschreibt in seinem tausend Seiten dicken Roman »Ulysses« 24 Stunden im Leben
des jüdischen Iren Leopold Bloom. In jedem der 18 Kapitel wählt der Autor eine stilistisch andere Form (unter anderem Reportage, Essay, Drama); das Ende besteht aus einem mehrere Seiten langen Monolog, ohne Punkt und Komma. Inhaltlich geht es um Irland, das Mittelalter, eine schwarze Messe und um die Religion. »Ulysses« gilt als Meisterwerk der Weltliteratur – und als schwer zu lesen.
     

    Jede Station, die der Held in »Ulysses« erreicht, entspricht einem Erlebnis des griechischen Helden Odysseus (siehe Homer, Seite 101): Der eine verlässt seine Wohnung, der andere seine heimatliche Insel; der eine besucht eine Beerdigung, der andere das Totenreich. So sind die beschriebenen Erlebnisse in Dublin zugleich eine moderne Odyssee.
    Joyce schreibt auch Gedichte, Kurzgeschichten und einen weiteren Roman, mit dem Titel »Finnegans Wake«. Darin fällt der Ire Finnegan im Rausch von einer Leiter, stirbt, und als seine Freunde sich zu seiner Totenfeier versammeln, erwacht er (»wake« = Totenwache, aber auch Aufwachen).
     

    Sieben Jahre lang hat Joyce an »Ulysses« gearbeitet. Schon bei seinem Erscheinen (1922) löst das Buch heftige Reaktionen aus – sie reichen von »widerlich« und »obszön« bis »grandios«. Über kaum ein anderes Werk der Weltliteratur wurde so viel und so kontrovers diskutiert. Der 16. Juni (1904), an dem der Leser die Hauptfigur Leopold Bloom begleitet, wird noch heute von Joyce-Anhängern als »Bloomsday« gefeiert.

     

    Die Engländerin Virginia Woolf (1882 — 1941) nutzt die Erkenntnisse der Psychoanalyse, um tief in das Seelenleben ihrer Charaktere einzudringen. Ihr Stilmittel ist der innere Monolog der Darsteller, der den Leser an den Gedanken und Gefühlen der Handelnden teilhaben lässt. Zu Woolfs bekannteren Romanen gehören »Mrs Dalloway«, »Orlando« und »Die Fahrt zum Leuchtturm«.
     

    Virginia Woolf, die sich für die Gleichberechtigung der Frau stark macht, gründet zusammen mit ihrem Mann einen Verlag. Die in ihren Büchern beschriebenen Seelenzustände kennt sie zum großen Teil aus eigener Erfahrung. Zum Beispiel Depressionen. Als sie befürchtet, geisteskrank zu werden, bringt sie sich mit 59 Jahren um.
     

    Bis ins hohe Alter aktiv ist der irische Gesellschaftskritiker George Bernard Shaw (1856 — 1950). Als ihm der Durchbruch gelingt, ist er schon Ende vierzig; international berühmt wird er sogar erst mit 58 Jahren – durch seine Komödie »Pygmalion«, die unter dem Namen »My Fair Lady« später auch als Musical Erfolg hat. Seine mehr als fünfzig Bühnenstücke sind meist moralistisch und belehrend, stecken aber voller Humor und Ironie. Shaw, von Henrik Ibsen beeinflusst (Seite 115), erhält 1925 den Nobelpreis für Literatur.

     

    Drei bekannte Stücke des berühmten Dramatikers: In »Pygmalion« wettet der Sprecherzieher Professor Higgins, dass er es in einem halben Jahr schafft, der ungebildeten Blumenverkäuferin Eliza feine Manieren und eine gehobene Aussprache beizubringen, damit man sie für eine Adelige hält (was ihm gelingt). »Die heilige Johanna« ist Shaws Interpretation der historischen Jungfrau von Orléans (siehe Seite 310, Kapitel Geschichte). In »Der Arzt am Scheideweg« steht ein Mediziner vor der Frage, ob er einen moralisch bedenkenlosen Künstler oder einen pflichtbewussten Kranken heilen soll – den Ausschlag gibt die zukünftige Witwe des Nicht-Geheilten, die der Arzt begehrt.
     

    Als Zwanzigjähriger zieht Shaw von Irland nach London. Sein Vater ist ein Trinker, doch er selbst lebt ohne Alkohol und ernährt sich vegetarisch – vielleicht wird er deshalb stolze 94

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