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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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umfasst 70 Bände, unter anderem Briefe, philosophische Texte sowie die Tragödien »Ödipus« und den Roman »Candide«. Als Vertreter der Aufklärung setzt sich Voltaire für Toleranz und Menschenwürde ein. Die erhoffte Gedankenfreiheit findet er vorübergehend in England.

     
    Als in England der ehemalige Kaufmann und Journalist Daniel Defoe (1660 – 1731) seinen ersten Roman schreibt, ist er schon sechzig Jahre alt. Aber »Robinson Crusoe«, die in Tagebuchform geschilderte Geschichte eines schiffbrüchigen schottischen Seemanns, macht Defoe schlagartig berühmt. Weitere Abenteuerromane folgen, aber mit dem Namen dieses Schriftstellers bleibt bis heute vor allem das Schicksal des Gestrandeten auf der einsamen Insel verbunden, der hier 28 Jahre lang lebt, bis er in seine Heimat zurückkehren kann.
    1800 — 1850: Lebensnaher Realismus und tiefe Gefühle

    Jane Austen (1775 — 1817) gehört bis heute zu den beliebtesten englischen Schriftstellerinnen. Dies liegt vor allem an ihrem Roman »Stolz und Vorurteil«, in dem sie beschreibt, wie Eltern versuchen, Einfluss auf die Männerbeziehungen ihrer Töchter zu nehmen. Als siebtes von acht Kindern eines Pfarrers führt die Britin, die selbst nie heiratet, ein häusliches Leben, in dem sie ihre Umgebung scharf beobachtet – was sich in den lebensnahen, geistreichen und oft sehr direkten Dialogen ihrer Romane niederschlägt. In »Emma« versucht eine junge Frau, Unverheiratete aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis miteinander zu verkuppeln.

     

    Obwohl »Stolz und Vorurteil« schon bei seiner Veröffentlichung ein großer Erfolg wird, bleibt die Autorin zunächst unbekannt: Jane Austen schreibt anonym. Nicht einmal ihre Familie weiß, dass sie es ist, die sich hinter diesem Roman und ihren anderen verbirgt.
     

    Als Kenner der menschlichen Gefühle erweist sich auch der französische Schriftsteller Stendhal (1783 — 1842). Sein Leitsatz: Ein Roman muss das Blau des Himmels und den Schmutz der Straße wiedergeben. Das in 15 Bänden veröffentlichte Werk findet nach dem Tod des Autors großen Anklang und wird in viele Sprachen übersetzt. In »Rot und Schwarz« beschreibt er aus verschiedenen Perspektiven die Geschichte eines intelligenten Handwerkersohns, der sich verstellt, um gesellschaftlich aufzusteigen. Heuchelei kommt ebenso vor wie eine Affäre und ein Mordversuch – Stendhals Zeitgenossen kritisieren den modernen Roman als unmoralisch.
     
    Geizige und Ehrgeizige, Erbschleicher und Ehebrecher, Habgierige und Kriminelle: Die Menschen, die der französische Autor Honoré de Balzac (1799 — 1850) zur Zeit Napoleons auftreten lässt, haben nur selten edle Charakterzüge. Da sie aus allen Schichten kommen und so ein wirklichkeitsnahes Bild der Gesellschaft entsteht, heißt die von Balzac gegründete Stilrichtung soziologischer Realismus. Der verschuldete Autor arbeitet rastlos: Obwohl er nur 51 Jahre alt wird, schreibt er 91 Romane und Novellen.

     
    Der US-Amerikaner Edgar Allan Poe (1809 — 1849) ist gerade ein Jahr alt, als er seine Eltern verliert und von einem Kaufmann großgezogen wird. Als junger Erwachsener studiert er, geht zur Armee, schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, arbeitet als Journalist. Das, was ihn schließlich zum Erfolg führt, macht er eher aus Geldnot: das Schreiben von Detektiv- und Schauergeschichten.
    Sie erzeugen beim Lesen eine ebenso faszinierende wie düstere Stimmung – zum Beispiel, wenn sich »Der Untergang des Hauses Usher« mit Krankheit und Tod ankündigt. Poe gilt auch als Meister der Kurzgeschichte.
     

    Die englische Pfarrerstochter Emily Jane Brontë (gesprochen: »Bronti«, 1818 – 1848) schreibt nur einen einzigen Roman, aber der zählt zu den bedeutendsten des 19. Jahrhunderts: »Sturmhöhe« (Wuthering Heights). Es ist die über zwei Generationen erzählte Geschichte zweier Familien, in der es um leidenschaftliche Liebe und um nicht weniger heftigen Hass geht. Die starken Gefühle werden untermalt von einer unbezähmbaren Natur in Form von düsteren Mooren und wilder Heidelandschaft. Emily Brontë schreibt das Buch unter dem männlichen Pseudonym »Ellis Bell«. Sie gilt als eigenbrötlerisch und starrsinnig. Als sie mit 30 Jahren eine Lungenentzündung bekommt (an der sie stirbt), weigert sie sich, ärztliche Hilfe anzunehmen: Man solle »der Natur ihren Lauf lassen«.
    1850 — 1900: Radikaler Abschied von der Vergangenheit

    Während um 1850 die Menschen in Europa für ihre Freiheit kämpfen –

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