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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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im Blickfeld zu behalten. Während sie ihm etwas ins Ohr flüsterte, spürte er, wie sich ihre Hand vertraulich auf seinen Bauch stahl. Als sie wenig später auch noch eine Hand in seinem Nacken platzierte, entschied er, dass es jetzt angebracht war, schleunigst das Weite zu suchen.
    Doch so einfach war das nicht. Was er auch tat, es wollte ihm einfach nicht gelingen, geschickt ein Gesprächsende zu finden. Dummerweise hatte die Blondine einen echten Narren an ihm gefressen und ließ sich partout nicht abschütteln.
    Als Silas beim besten Willen keine elegante Lösung mehr einfiel, zog er das letzte Register. Er stoppte sanft ihre wandernde Hand und bedachte sie mit einem schmelzenden Lächeln. »Tut mir leid, Darling, aber ich muss jetzt wirklich gehen. Mein Freund Maurice wartet sicher schon auf mich und er ist immer entsetzlich eifersüchtig, wenn ich mich verspäte.« Zufrieden registrierte er, wie die Blondine zusammenzuckte. Diese Masche hatte eine hundertprozentige Erfolgsquote, so viel stand fest.
    Zögernd nahm sie ihre Finger von ihm. »Schade. Hätte ich mir eigentlich denken können, dass ein gut aussehender Kerl wie du nicht mehr zu haben ist«, sagte sie mit bedauerndem Blick. Um es nicht wie eine Flucht aussehen zu lassen, trank sie noch ihr Glas leer, dann verabschiedete sie sich und ließ ihn stehen.
    Silas blickte ihr schmunzelnd hinterher. Das wäre geschafft. Ohne Eile bewegte er sich durch die Gästeschar in Richtung Aufzug, wechselte zwar ab und an ein paar Worte, ließ sich jedoch nirgends mehr länger aufhalten. Dort angekommen schlüpfte er in seinen Mantel und blickte sich um. Unauffällig hängte er sich an eine Gruppe Gäste, die ebenfalls gerade aufbrach, und verließ mit ihnen das Appartement.
    Wenig später trat er auf die dunkle Straße. Bis zu seinem Hotel waren es kaum zwei Kilometer, deshalb ging er zu Fuß. Je weniger Menschen ihn sahen, desto besser. Ohne die Hand aus der Manteltasche zu nehmen, tippte er eine Tastenkombination in sein Handy. Es vibrierte zweimal kurz, dann verstummte es.
    Zufrieden schaltete er es aus. Auf seiner E-Mail-Adresse war eine neue Nachricht eingegangen. Das bedeutete, er hatte einen neuen Auftrag. Sein letzter. Danach würde er sich endgültig zur Ruhe setzen. Er hatte in den vergangenen fünfzehn Jahren eine ansehnliche Summe Geld nach Chile geschafft, davon konnte er gut leben.
    Silas hatte sich geschworen, aufzuhören, sobald er finanziell unabhängig war. Je länger man in dem Geschäft blieb, desto höher wurde das Risiko, dass etwas durchsickerte. Anonymität war sein höchstes Gut und gehörte zu seinem Grundprinzip. Mehrmals hatten diverse Ganoven versucht, herauszufinden, wer er war. Vergeblich. Sein Ruf kam nicht von ungefähr.
    Dann wollen wir mal sehen, was Neues reingekommen ist, dachte er und wechselte auf die andere Straßenseite.
    Da Internetcafés quasi sein Büro darstellten, wusste er immer, wo das nächste zu finden war. Selbst um diese Uhrzeit waren die Treffpunkte gut besucht, sodass er nicht auffallen würde.
    Eine Viertelstunde später saß er vor einem Computer. Seine Finger tanzten über die Tasten, als er den Sicherheitscode der Adresse eingab. Ohne die Nachricht zu öffnen, speicherte er sie auf den USB-Speicher, der sich gut getarnt in einem breiten Silberring befand, den Silas ständig an der linken Hand trug. So hatte er sämtliche Daten des aktuellen Auftrags bei sich, ohne dass jemand etwas davon ahnte. Außerdem ließ sich das Speichermedium im Notfall leicht verstecken. Was das anging, war er genauso vorsichtig wie bei seinem E-Mail Account. Er hielt nichts von Spuren im Netz, die man leicht zurückverfolgen konnte. Seine Daten holte er immer von einer anderen Stelle ab, so wusste keiner, wo er zu finden war.
    Er löschte den Posteingang und meldete sich ab.
    Nicht einmal fünf Minuten später befand er sich wieder auf dem Weg zum Hotel. Dort angekommen startete er seinen autonomen Laptop und steckte den Massenspeicher ein. Beinahe sofort erschienen die Auftragsdaten auf dem Bildschirm. Als er den Inhalt überflog, runzelte er die Stirn. Es kam nicht oft vor, dass sein Ziel eine Frau war. Das weibliche Geschlecht bewegte sich eher selten in den Abgründen der Kreise, mit denen er zu tun hatte. Neugierig las er den Steckbrief. Diese hier schien nicht ohne zu sein, gehörte zu einem berüchtigten Waffenschmugglerring. Nicht schlecht für ihr Alter.
    Sie war erst neunundzwanzig, gerade mal drei Jahre jünger als er. Er

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