Wie Yoga heilt
Stehen
Von der letzten Stellung ausgehend, drückst du die Fingerspitzen zu beiden Seiten deiner Beine auf den Boden. Tritt mit dem linken Bein zurück, so dass der linke Fuß ein paar Fußlängen hinter dem rechten Fuß steht. Streck beide Beine durch und klapp den Oberkörper über das vordere Bein. Wenn sich das vordere Bein nicht mit Leichtigkeit durchdrücken lässt, geh leicht in die Knie, damit du die Finger auf den Boden legen kannst. Bleib so für die Dauer von zehn langen, tiefen Atemzügen. Dann wiederhol die Übung zur anderen Seite.
Kind-Stellung
Komm sanft auf alle viere. Lass dich mit entspannten Hüften auf die Fersen nieder. Leg die Stirn auf dem Boden ab und atme tief in den Rücken. Bleib so für die Dauer von fünf langen, tiefen Atemzügen. Dann mach die ganze Übungsfolge nach einmal andersherum.
Innere Unruhe
Wir alle sind ab und zu innerlich aufgewühlt. Ob wir uns wegen eines bevorstehendes Ereignisses, eines wichtigen Meetings oder eines näherrückenden Abgabetermins gestresst fühlen oder ob wir nervös auf das Ergebnis eines Tests warten: Wichtig ist, wie wir mit diesen Gefühlen umgehen. Stress gehört zum Leben und verschwindet nicht unbedingt, sobald wir anfangen, regelmäßig Yoga zu machen. Aber durch Yoga lernen wir, viel besser damit zurechtzukommen. Yoga schafft physisch und psychisch Raum zwischen uns selbst und einer potenziell stressigen Situation.
Bei einer deutschen Studie, die 2005 veröffentlicht wurde, nahmen vierundzwanzig Frauen, die sich selbst als »emotional gestresst« bezeichneten, drei Monate lang an zwei neunzigminütigen Yoga-Sitzungen pro Woche teil. Eine Kontrollgruppe ging normalen Aktivitäten nach und wurde gebeten, während dieser Zeit kein Anti-Stress-Programm anzufangen. Nach Ablauf der drei Monate berichteten die Frauen in der Yoga-Gruppe über eine subjektive Verbesserung in puncto Stress, Depressionen, Angst, Energie, Müdigkeit und Wohlbefinden. Ihre evaluierten Depressionswerte verbesserten sich um 50 Prozent, ihre Angstwerte um 30 Prozent und ihr allgemeines Wohlbefinden um 65 Prozent. Die Kontrollgruppe meldete keine Verbesserungen.
Die Yoga-Heilübung gegen innere Unruhe
Ob die Belastungen des Alltags nur lästig oder vollkommen erdrückend sind: Yoga kann eine Riesenhilfe sein, um das Gefühl der inneren Unruhe zu lindern und dein Wohlbefinden wieder zu verbessern.
Diese Übungsfolge soll die überschüssige Anspannung in Körper und Geist abbauen. Mach die Übungen täglich, um Angst und Nervosität loszuwerden und deinen Geist zu beruhigen.
Fälle aus dem wahren Leben: Tylers Angststörung
Tyler begann Yoga als Sport. Er stellte jedoch schon nach ein paar Yoga-Stunden fest, dass Yoga ihm half, sich zu entspannen und mit der lähmenden Angst zurechtzukommen, die ihn täglich heimsuchte. Tyler lernte schnell, dass Yoga etwas ganz anderes war als die Sportarten, die er bislang ausprobiert hatte, wie Gerätetraining und Joggen. Wenn er seinen Körper mit Hilfe seines Atems bewegte, anstatt die Muskeln willentlich in eine bestimme Richtung zu zwingen, fühlte er sich in seinem Körper vollkommen wohl. Durch regelmäßiges Üben baute Tyler die anhaltende Fähigkeit auf, sich zu entspannen und körperlich wie geistig gut zu fühlen.
Wechselnde Nasenlochatmung
Beginn mit einer kurzen Meditation im Sitzen. Bleib danach sitzen und krümm den rechten Zeige- und Mittelfinger nach unten in die Handfläche.
Drück mit dem Ringfinger das linke Nasenloch sanft zu und atme durch das rechte Nasenloch ein. Zähl dabei bis vier. Dann verschließt du das rechte Nasenloch mit dem Daumen, so dass beide Nasenlöcher geschlossen sind. Halte die Luft an und zähl wieder bis vier. Löse den Ringfinger und lass die ganze Luft aus deinem linken Nasenloch entweichen, während du erneut bis vier zählst. Anschließend kehrst du das Muster um, indem du mit dem Einatmen durch das linke Nasenloch beginnst, beide Nasenlöcher zuhältst und durch das rechte Nasenloch ausatmest. Atme in diesem Muster drei bis fünf Minuten lang.
Leichte Seitbeuge im Sitzen
Bleib sitzen, lehn dich sanft nach links und drück die rechte Hand und den rechten Unterarm parallel zu deinen Beinen auf den Boden. Streck den linken Arm hoch über den Kopf. Bleib so für die Dauer von drei langen, tiefen Atemzügen. Dann mach die Übung zur anderen Seite.
Leichte Wirbelsäulendrehung im Sitzen
Bleib sitzen, atme ein und streck dabei den linken Arm in die Luft. Beim Ausatmen legst du
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