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Wie zaehmt man einen Scheich

Wie zaehmt man einen Scheich

Titel: Wie zaehmt man einen Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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gehen an den Pool.“ Und damit warf er Zoltan ohne Vorwarnung die Kugel zu, dass der sie zwar im letzten Moment auffing, sie ihm aber fast aus den Fingern auf den Marmorboden geglitten wäre.
    „Deine Reflexe sind heute nicht die besten, was?“ Rashid starrte vielsagend auf die Kratzer. „Ich wette, ich kann dich über zwanzig Bahnen sogar schlagen.“
    Zoltan war schon aufgesprungen. „Du hast keine Chance.“
    Aisha fasste es noch immer nicht. Sie lag auf dem großen Bett, die Kissen nass von ihren Tränen. Inzwischen hatte sie keine Träne mehr übrig, ihre Augen brannten. Dort, wo einst Hoffnung und Lebensfreude in ihr gelebt hatten, herrschte nur noch eine große Leere.
    Morgen würde sie Zoltan heiraten, einen arroganten, egoistischen, unmöglichen Mann, der sie für eine verwöhnte Prinzessin hielt und ihr deutlich gezeigt hatte, dass sie seiner Meinung nach den besseren Teil des Deals ergatterte, indem sie einen Barbaren wie ihn heiraten musste. Sie war der Königsmacher in diesem Szenario, sie hatte die Macht, gleich zwei Königshäuser zu Fall zu bringen, doch nie in ihrem Leben hatte sie sich machtloser gefühlt.
    Nie in ihrem Leben war sie einsamer gewesen.
    Sie rollte sich auf die Seite, und ihr Blick fiel auf die goldene Hochzeitsrobe, die auf einer Ankleidepuppe in der Ecke des Zimmers auf die Braut wartete.
    Ein Traum von einem Kleid, für eine Märchenhochzeit gemacht. Ein wahres Kunstwerk – und eine solche Verschwendung. Sie heiratete ein Monster und sollte seine Söhne gebären. Wie eine Zuchtstute. Dazu verdammt, nie die Liebe zu finden, von der sie immer geträumt hatte.
    Nur sinnlose, alberne Träume.
    Sie wischte sich über die feuchten Wangen. Schließlich war sie eine Prinzessin. Welches Recht hatte sie da schon, sich ein normales Leben zu wünschen, nicht wahr? Und doch heirateten andere Prinzen und Prinzessinnen heutzutage aus Liebe. Deshalb hatte sie darauf gehofft, dass auch sie …
    Sie schüttelte den Kopf. Selbstmitleid hatte noch niemandem genutzt. Sie zwang sich, aufzustehen, ins Bad zu gehen und einen kalten Waschlappen an ihre geschwollenen Lider zu halten. Selbst wenn sie auf ewig heulte, es würde nichts ändern.
    Sie kehrte in ihren Raum zurück. Die Vorhänge an den offenen Balkontüren bauschten sich in der sanften Brise, und sie spürte den kühlenden Lufthauch auf ihren erhitzten Wangen. Rani musste die Türen wohl geöffnet haben, bevor sie Aisha ihrem Elend überlassen hatte. Sie war sicher, dass die Türen vorher nicht geöffnet gewesen waren.
    Die arme Rani. Sie war so aufgeregt gewesen, als Aisha von dem Treffen mit Zoltan in die Suite zurückkehrte. Begeistert hatte sie all die Vorbereitungen für den nächsten Tag beschrieben – das duftende Ölbad, die Henna-Ornamente, die Frisur … Auf dem Weg durch die Gänge und Korridore bis zur Suite hatte Aisha sich zusammengenommen, auch wenn es sie die letzte Kraft gekostet hatte. Als sie dann in ihrem Zimmer ankam, hatte sie nur einen Blick auf das Kleid geworfen, und zusammen mit dem Feuereifer des jungen Mädchens war es einfach zu viel gewesen. Sie war in Tränen ausgebrochen, hatte sich auf das Bett geworfen und Rani weggeschickt.
    Die Brise wehte durch die offenen Türen, brachte das Aroma des stillen Gartens in der späten Nachmittagssonne mit sich – das süße Aroma der Orangenblüten, den schweren Duft des Jasmins. Die leichten Vorhänge an den Fenstern wehten sanft im Wind, lockten sie, zum Balkon zu kommen und hinauszutreten. Die Sonne stand schon tief, ihre Strahlen ließen den Palast golden aufleuchten und tauchten den Garten in mildes Licht. Leises Wassermurmeln stieg von den Springbrunnen zu Aisha herauf, Vögel zwitscherten im dichten Grün der Büsche.
    Es wirkte alles so friedlich, so perfekt. Auch wenn sie wusste, dass die Situation alles andere als perfekt war, konnte sie sich dem Zauber des Gartens mit seinen Wohlgerüchen nicht entziehen.
    Vom Balkon führte eine Treppe hinunter. Aisha sah suchend ins Zimmer zurück, doch die Jacke, die sie sich auf dem Weg zum Bett ausgezogen und achtlos fortgeschleudert hatte, war bereits weggehängt worden. Sie brauchte sie so oder so nicht. Es war angenehm warm, die Sonnenstrahlen hatten ihre stechende Kraft bereits verloren. Und Aisha hatte ganz bestimmt nicht vor, irgendjemandem über den Weg zu laufen.
    Sie hatte nicht die geringste Lust auf Gesellschaft. Sie war dazu erzogen worden, jederzeit perfekt zurechtgemacht zu sein, sich immer den Augen

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