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Wieder nur ein Spiel

Wieder nur ein Spiel

Titel: Wieder nur ein Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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Kind mit dir diskutieren”, wies Duarte sie scharf zurecht. “Sieh dir den Kleinen an. Er hört genau auf deine Stimme und achtet auf jede Bewegung, die du machst. Er spürt deine innere Anspannung, und das macht ihm Angst.”
    Emily sagte nun gar nichts mehr. Wenn Duarte ihr nicht zuhören wollte, sollte er es eben sein lassen. Allem Anschein nach interessierte er sich ohnehin nur für Jamie, während er sie nur mitnahm, weil das Baby sie brauchte.
    Als sie schließlich das Flughafengebäude betraten und Emily die vielen, teilweise elegant gekleideten Leute sah, wurde sie sich erst so richtig ihres armseligen Äußeren bewusst. Neben Duarte in seinem perfekt sitzenden Anzug, der seine athletische Figur betonte, sah Emily in ihren ausgetretenen Schuhen, der alten Reithose und dem übergroßen Pullover aus wie Aschenputtel.
    „Vielleicht hätte ich mich vorher umziehen sollen”, meinte sie unbehaglich.
    “Aber eigentlich habe ich gar nichts Passendes dabei …”
    Emily hatte all ihre teuren Kleidungsstücke in Portugal zurückgelassen. Nicht, dass sie die Sachen vermisst hätte - Emily hatte ohnehin kein Talent, sich gut zu kleiden. Entweder stimmte die Farbe nicht, oder der Stil passte nicht zu ihrem Typ. Als Teenager hatte sie immer nur bequeme Jeans oder Reitbekleidung getragen, und die ersten Versuche, sich etwas femininer anzuziehen, waren an den hämischen Bemerkungen ihrer beiden älteren Schwestern gescheitert. Wie schlecht war sie demnach auf Duartes Welt der Reichen und Schönen vorbereitet gewesen, in der auf den äußeren Schein offensichtlich großer Wert gelegt wurde!
    “Du kannst dir hier etwas kaufen und dich dann gleich umziehen”, schlug Duarte vor.
    Emily sah in seinen Worten die Bestätigung, dass er sich tatsächlich mit ihr schämte. In ihre Augen traten Tränen, als er ihr seine Kreditkarte gab. “Du hättest lieber ein Model heiraten sollen als so ein gewöhnliches Mädchen wie mich!” antwortete sie patzig, um ihren Schmerz zu verbergen.
    “Dafür ist es jetzt zu spät. Und außerdem ist ein Flughafen kaum der geeignete Ort für solche Diskussionen.”
    Duarte hatte Recht. Sosehr Emily darauf brannte, sich mit ihm auszusprechen, so wenig konnte sie es hier vor allen Leuten tun. Sie nahm ihm schweigend die Kreditkarte aus der Hand und steuerte auf das nächste Bekleidungsgeschäft zu.
    Nimm immer kräftige Farben, hatte Bliss ihr geraten. Die täuschen über deinen blassen Teint hinweg und passen zu deinem roten Haar. Emily zog zuerst ein kirschrotes Kleid mit großem Ausschnitt hervor, das allerdings für Frauen mit üppigen Formen gedacht war, die sie nicht besaß. Sie solle eher darauf achten, ihre schlanke, fast schon knabenhafte Figur, wie Bliss sich ausgedrückt hatte, zu kaschieren.
    Da Emily die anderen nicht so lange warten lassen wollte, entschied sie sich spontan für ein knöchellanges Kleid in kräftigem Orange mit einem großen knallgrünen Glitzermotiv auf der Vorderseite. Bei diesem Kleid würde niemandem auffallen, wie klein ihre Brüste und wie schmal ihre Hüften waren.
    Dazu wählte sie Schuhe mit hohen Absätzen.
    Als Emily den Laden verließ und in ihrem neuen Outfit auf Duarte und die anderen zuschritt, erkannte sie sofort an seinem Blick, dass sie schon wieder alles falsch gemacht hatte. Emily fühlte einen schmerzhaften Stich im Herzen.
    Weshalb versuchte sie immer, es den anderen recht zu machen? Warum tat sie Dinge, die sie selbst gar nicht wollte, nur um Duartes Anerkennung zu gewinnen? Wieso nur hatte sie dieses unmögliche Kleid und die unbequemen Schuhe ausgewählt, die ihrer Meinung nach gar nicht zu ihr passten? So wie heute hatte Emily schon oft Sachen gekauft, nur weil sie dachte, dass sie den anderen gefielen.
    “Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat“, sagte sie, ohne Duarte dabei anzusehen, und griff nach dem Buggy.
    “Kein Problem.”
    Als Emily im VIP-Warteraum zufällig an einem Spiegel vorbeikam, erschrak sie vor ihrem eigenen Anblick. Sie sah einfach grässlich aus - wie eine personifizierte Karotte! Frustriert setzte Emily sich hin und versuchte, sich in ihre eigene innere Welt zurückzuziehen, so wie sie es oft in ihrer Kindheit und auch während ihrer unglücklichen Ehe mit Duarte getan hatte. Am liebsten wäre sie im Erdboden versunken, damit Duarte sie nicht sehen konnte. Er musste ihren Aufzug einfach schrecklich finden!
    Emily wusste ja, dass sie keine Schönheit war. Sowohl ihre Mutter als auch die beiden Schwestern waren

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