Wieder nur ein Spiel
Himmel zu holen - damit hätte ich ein Problem.”
Da musste Emily lachen, wurde aber gleich darauf wieder ernst. “Und warum tust du das alles für mich? Weshalb gibst du dir auf einmal solche Mühe?”
“Ich will unsere Ehe retten, querida. Und da ich dich nicht dazu zwingen kann, bei mir zu bleiben, werde ich alles daransetzen, damit du es freiwillig tust.”
Emily wusste nicht so recht, was sie von Duartes Plänen halten sollte. Wollte er sie wirklich glücklich machen, oder ging es ihm in erster Linie um etwas anderes? Emily sah ihn herausfordernd an. “Du tust das alles nur wegen Jamie, stimmt’s? Weil du ihn nicht noch einmal verlieren willst. “
Duarte hielt ihrem Blick sekundenlang stand, dann fragte er: “Denkst du das von mir?”
“Ja.“
Da wandte Duarte sich ab und blickte aus dem Fenster. “Du hast Recht, ich will Jamie auf keinen Fall verlieren. Ein Kind leidet immer darunter, wenn seine Eltern sich trennen.”
Die Enttäuschung war so groß, dass Emily erneut die Tränen kamen. Also hatte ihr Gefühl sie doch nicht getäuscht. Duarte ging es nicht um sie, sondern nur um Jamie. Seinetwegen war er bereit, seine Ehe aufrechtzuerhalten. “Danke, dass du so ehrlich zu mir warst“, sagte sie schließlich gekränkt.
“Das war doch die Antwort, die du hören wolltest, nicht wahr?” erwiderte Duarte ohne Emily dabei anzusehen.
“Ja, genau das wollte ich hören.” Emily nahm das Taschentuch und wischte sich die Tränen weg.
Gleich nach ihrer Ankunft auf Ash Manor zog Duarte sich in die Bibliothek zurück, um geschäftliche Telefonate zu erledigen. Emily machte sich auf die Suche nach Jamie, den sie schließlich zusammen mit seiner Nanny in der Küche fand. Jamie strahlte übers ganze Gesicht, und Emily nahm ihn liebevoll auf den Arm.
Duarte liebte seinen Sohn, das wusste Emily ganz genau. Für Jamie hatte er sofort die Liebe empfunden, nach der Emily sich so sehr sehnte. Was nutzten ihr all der Reichtum und Luxus, den Duarte ihr schenkte, wenn sie sein Herz nicht besaß? Die Hoffnung, dass er sich irgendwann einmal doch noch in sie verlieben könnte, hatte Emily längst aufgegeben. Aber wenigstens einen Trost hatte sie: Im Augenblick schien Duarte bereit zu sein, auf all ihre Forderungen einzugehen, und das wollte sie ausnutzen.
Emily beschloss, mit Jamie spazieren zu gehen, und machte ihn für einen Ausfahrt im Kinderwagen fertig. Als Emily wenig später den Buggy über den holprigen Feldweg schob, dachte sie darüber nach, welche Forderungen sie an Duarte stellen könnte. Nach einer knappen Stunde kehrte sie schließlich mit einem schlafenden Jamie und dem Kopf voller Ideen zum Haus zurück.
Nachdem Emily Jamie der Nanny übergeben hatte, setzte sie sich mit Papier und Bleistift ins Wohnzimmer und begann, ihre Wünsche zu Papier zu bringen.
Duarte telefonierte immer noch, als Emily die Bibliothek betrat. Er lächelte ihr zu und ließ den Blick dabei zuerst über ihre sanft geröteten Wangen und dann über ihren schlanken Körper gleiten. Duartes Blick war wie eine zärtliche Liebkosung, auf die Emily wie immer leidenschaftlich reagierte. Diesmal musste sie sich allerdings zurückhalten, denn schließlich war sie hier, um ihre Forderungen durchzusetzen.
Gleich darauf legte Duarte den Hörer weg und sah Emily verlangend an. “Du siehst zum Anbeißen aus, querida. Komm mal her zu mir…”
Emily legte entschlossen das Blatt vor ihm auf den Tisch. “Zuerst musst du das hier lesen.”
“Was ist das, minha jóia?”
“Mein Plan, wie wir unsere Ehe retten können.”
Duarte lachte amüsiert, zog Emily zu sich auf den Schoß und las den ersten Punkt. “Ich soll nicht mehr als acht Stunden am Tag arbeiten, außer im Notfall?
Das ist unmöglich.”
“Du könntest es versuchen.”
“Und wenn ich ins Ausland fahre, soll ich dich mitnehmen?”
” Du könntest versuchen, weniger oft dorthin zu fahren.”
“Für jeden Tag, den du ohne mich verbringst, verbringe ich einen Tag ohne dich“, las Duarte laut vor. “Das ist Erpressung! Da würden wir uns ja überhaupt nicht mehr sehen!”
“Eben. Und damit das nicht passiert, muss ich dir irgendwie begreifbar machen, dass ich auch Wünsche und Bedürfnisse habe. “
“Frauen gehören ins Haus und hinter den Herd, das ist ein altes portugiesisches Sprichwort, hast du das noch nicht gehört?”
Emily presste die Lippen zusammen. “Wenn das dein Ernst ist, dann kannst du unsere Ehe vergessen!”
Duarte lachte vergnügt. “Also
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