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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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aber natürlich wusste sie längst, dass das nichts nützen würde.
    »Ich wollte mich jetzt gerade auf den Weg zu Brice Stanley machen. Wollte ihn bei den Dreharbeiten zu seinem neuen Film besuchen. Ich bin eigentlich nur schnell vorbeigekommen, um zu sehen, wie es Euch geht!« Lord Karshs alte Freundin, die würdige Lady Rhianna, war anwesend und beobachtete sie mit glitzerndem dunklem Blick. Sie war dick und hatte braune Haare und Grübchen in den Wangen. Bei ihrem Anblick musste Ileana immer an eine Kartoffel denken. Kaum zu glauben, dass dieser Kartoffelknödel das Oberhaupt des mächtigen Einheitsrats von Coventry Island war. Rhianna hatte während Ileanas Abwesenheit für den armen bettlägerigen Hexer gesorgt - dem es offenbar gefiel, auch von ihr gepflegt zu werden, wie Ileana mit Abscheu feststellte. Rhianna fühlte auf Anhieb die Eifersucht in der jungen Hexe und sagte lächelnd: »Ich denke, mein lieber Karsh, ich lasse euch beide nun ein wenig allein ...«
    Ja, warum machst du das nicht endlich?, dachte Ileana wütend. Sie wusste genau, dass es für Rhianna kein Problem war, ihre Gedanken zu lesen.
    Ileana begleitete sie hinaus, knallte die Tür hinter ihr zu und baute sich dann vor Karsh auf: »Euch geht's eindeutig besser!«, fauchte sie. »Noch zwei Teller von Lady Knödels Hühnerbrühe, und Ihr seid in der Lage, den Zwillingen selbst zu Hilfe zu kommen!«
    »Das ist nicht mein Job, Ileana«, erwiderte Karsh milde. »Ihr seid der Vormund. Also werdet Ihr ihnen helfen müssen.«
    »Und Ihr seid mein Vormund und werdet mir helfen müssen!« Ileana ließ sich vor dem Kamin auf den Boden sinken und zog ihre Stiefel von den Füßen. »Ich hab meinen Besuch bei Brice schon monatelang hinausgeschoben!«, jammerte sie und massierte ihre halb erfrorenen Zehen.
    Karsh lächelte sie an. Sie war wütend, wirkte aber zugleich rührend hilflos. »Die Zwillinge sind Eure wichtigste Aufgabe, Ileana, jetzt und in alle Ewigkeit! Aber wenn ich Euch irgendwie nützlich sein kann ...«
    »Okay! Okay! Ich gehe!«, schmollte Ileana. »Aber nur unter einer Bedingung: dass Ihr mir endlich eine Frage beantwortet!«
    »Nun gut«, stimmte Karsh zu.
    »Ich bin ...« Ileana war plötzlich unwohl zu Mute. Sie wich dem fragenden Blick ihres Vormunds aus und schlug die Augen nieder. »Ich bin ... irgendwie mit ihnen verwandt, nicht wahr? Wir haben dieselbe Augenfarbe - und die ist doch ziemlich ungewöhnlich! Dieselbe Farbe wie Lord Arons Augen ... War er auch mein Vater?« Karsh seufzte. Ileanas Herz schlug sehr laut und sie war sicher, dass er es hören konnte. »Ihr gehört zur selben Familie«, antwortete er nach einer langen Pause. »Aber ... nein, Aron war nicht Euer Vater.«
    »Aber warum ist dann ...«
    Karsh blockte ab, indem er das Gespräch wieder auf die Zwillingsschwestern lenkte. »Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt«, sagte er. »Jetzt müsst Ihr Euren Teil erfüllen. Lasst die Mädchen wissen, wo sie Euch treffen können.« Er zögerte nachdenklich, doch dann schien er einen wichtigen Entschluss zu fassen. Ileana wartete angespannt. Sie glaubte, dass Karsh seine Meinung geändert hatte und ihr gleich noch mehr über ihre Herkunft erzählen würde. Aber sie wurde enttäuscht, denn Karsh sagte nur: »Ein paar Meilen außerhalb von Crow Creek gibt es ein hübsches Tal, durch das ein warmer Bach fließt. Alexandra kennt den Ort und ich vermute, Camryn kennt ihn jetzt auch. Das ist die Stelle, an der ich Sara vor fünfzehn Jahren das Baby Artemis übergeben habe. Dort sollen sie Euch treffen.«

Kapitel 14 - DIE STIMMEN DER AHNEN
     
    »Unsere Vormundsgöttin sagt natürlich nicht, wie wir dorthin kommen«, murrte Alex, holte ihre Jacke und griff nach dem Wollschal, der an der Garderobe in Mrs Bass' Flur hing.
    »Treffe euch an Saras Bach in fünfzehn Minuten.« Cam schloss ihr Notebook. »Das ist alles, was sie mailt. Wie wir dorthin kommen, ist ihr egal.«
    Cam zog ihre knallrosa Skijacke an, während Alex düster aus dem Fenster starrte. Es war absolut unmöglich, in so kurzer Zeit zum Bach zu gelangen. Jetzt war es fast vier Uhr nachmittags. Um halb sechs sollten sie Evan beim Big-sky-Park treffen - und Onkel Fredo Stinko. Die Wintersonne verschwand gerade hinter den Dächern der Ortschaft. Aber heute war Vollmond; sein Licht auf der glitzernden Schneelandschaft würde für eine recht helle Nacht sorgen.
    »Ein Auto. Ein Königreich für ein Auto«, murmelte Alex. »Hast du den Zettel für Mrs Bass schon

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