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Wiederkehr des Bosen

Wiederkehr des Bosen

Titel: Wiederkehr des Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Stiefel aus und wollte ihn gegen eine Scheibe schmettern.
    »Dieses Fahrzeug gehört eurem Freund«, sagte Fredo schnell. »Denk lieber darüber nach, bevor du die Scheibe in Stücke haust, Artemis!« Er deutete mit dem Daumen nach hinten: Evan und Lucinda lagen auf der Pritsche, bis unters Kinn mit einer wasserdichten Plane zugedeckt. »Hast du sie umgebracht?«, fragte Alex in panischer Angst. »Wie du Ike umgebracht hast?«
    »Gewiss nicht! Ike? Wer ist Ike? - Oh, ach so, du meinst deinen Vater?«, sagte Fredo spöttisch.
    »Er war nicht ihr Vater«, brüllte Cam wütend. »Und das weißt du ganz genau!«
    »Vergebt mir«, lächelte Fredo, wobei sich sein dünner Schnurrbart wie ein Wurm über seiner Oberlippe in die Breite zog. »Ihr Mädchen habt so viele Väter! Ich bringe das alles immer durcheinander. Nun, ich jedenfalls habe den Ike-Typ nicht getötet. Nein - das Paket, das da in Lumpen gewickelt herumlag, stammte vom Meister.«
    »Ein Paket? Urgh!« Alex war angewidert. »Und von welchem Meister faselst du jetzt wieder?«
    »Von meinem hochbegabten Bruder, Thantos!« Fredo lächelte. »Er wollte euch nur das Problem ersparen, dass Ike sich in die Gerichtssache mit der Vormundschaft einmischt. Er weiß nämlich, dass ihr beide David Barnes sehr mögt - noch so ein beneidenswerter Vater ...«
    »Also hat Thantos Ike ermordet?«, fragte Cam entsetzt. »Habe ich das jemals behauptet?« Fredo legte den Finger über die Lippen. »Ich glaube nicht, dass ich das Wort Mord erwähnt habe. Ich bin nicht ermächtigt, darüber zu sprechen. Ich wollte nur einfach sagen, dass er euch ein Geschenk gemacht hat. Ike jedenfalls wurde aus dem Weg geschafft. Für euch. Ein Geschenk. Ihr solltet Thantos wirklich besser kennen lernen. Er ist in allen Dingen sehr großzügig.«
    »Vor allem mit Leichen!« Alex war nahe daran, sich zu übergeben - der Gestank war nicht mehr zu ertragen. Sie versuchte, den Atem anzuhalten, während sie ihren Stiefel anzog. »Und was sollst du jetzt mit uns anfangen - willst du dich etwa wieder in eine Riesenechse verwandeln und uns nach Thantosville entführen?«
    Das darf er doch gar nicht mehr!, erinnerte Cam ihre Schwester.
    Stimmt - Thantos hat es ihm verboten. Auch Alex fiel Ileanas Nachricht wieder ein. Unter Androhung schwerer Schmerzen und Strafen.
    »Ich wollte, ich könnte das tun!«, sagte Fredo gerade bedrückt. »Aber es ist mir nicht erlaubt. Nicht mehr. Lebt wohl, ihr Klauen und Krallen, feuriger Atem und furchtbares Knurren«, seufzte er wehmütig. »Nein - ich muss mich auf meine eigene Einfallskraft verlassen, um euch zu ihm zu schaffen - und davon habe ich sehr wenig, wie mein Bruder immer wieder betont.« Fredo erschien den Zwillingen plötzlich viel weniger Furcht einflößend. Er ist einfach ... zu unbedarft, und er stinkt zu sehr, dachte Alex. Wenn sie Evan und Lucinda aufwecken könnten, wäre es wahrscheinlich kein Problem, ihn in die Pfanne zu hauen.
    Könnten wir tatsächlich machen, dachte Cam. Aber wollen wir das auch? Wie wär's, wenn wir Fredo benutzten, um Evan zu helfen ?
    Was sagte Ileana noch mal?, fragte Alex. >Das Gute an den herzlosen und schlecht gelaunten Onkeln ist, dass man sich auf ihre Hilfe verlassen kann, wenn man jemand aus dem Weg haben wilU, zitierte Cam, oder so ähnlich hat sie jedenfalls gesagt. »Das würde ich gern machen!«, kreischte Fredo plötzlich, sodass die Zwillinge zusammenzuckten. »Ich helfe euch gerne! Aber natürlich nur, wenn ihr dafür mit mir zusammenarbeitet!«
    »Kommt nicht in Frage!«, schoss Alex zurück. Eine Nano-Sekunde später wurde ihr klar, dass Fredo ihre Gedanken las - sie erschrak und hoffte, dass er nur den letzten Satz vernommen hatte.
    Cam nahm schnell Alex' Hand und beruhigte sie. Mit zuckersüßem Mitgefühl sagte sie zu Fredo: »Wie kannst du das nur aushalten - einen Bruder, der dich ständig in den Hintern tritt? Armer, armer Onkel Fredo - das ist doch gemein, einen solchen Bruder zu haben!«
    »Ja, das ist... unfair«, stotterte Alex, deren Augen sich mit Tränen füllten - aber nicht aus Mitgefühl, sondern weil sie den Gestank im Wagen kaum noch ertragen konnte. »Wenn Lord Thantos und du Brüder seid, wieso darf er dich dann herumkommandieren?«
    »Er ist eben der Schlauere. Jedenfalls glaubt er das.« Fredo versank in trübselige Stimmung. »Er sagte, wenn ich mich jemals wieder in eine Echse verwandle, bin ich erledigt.« Plötzlich schien ihm ein glänzender Gedanke zu kommen. »Aber eigentlich hat er

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